Bordwaffen

 

Das MG/FF war ein Lizenzbau der kurzen Oerlikon-Bekker-Kanone, die für Handbetätigung in Bomberständen oder den starren Einbau mit mechanischer oder elektrisch/pneumatischer Durchladung und Zündung vorgesehen war. Die 20-mm-Waffe wog 26,3 kg und hatte eine Schußfolge von 520 Schuß/Min. Die v0 betrug 585 m/s. Die Ausführung MG/FF M war die modifizierte Version zum Verschießen der leichteren (etwa 20 Gramm weniger) aber effektiveren Minengeschosse, der Rückstoßmechanismus wurde modifiziert und erlaubte nicht mehr das Verschießen der schwereren MG FF Munition (wenn doch, konnten Beschädigungen auftreten); 540 Schuß / Min, 700 m/s (Minengeschoss). Daß das /M für Motorkanone steht, ist eine gerne und oft wiederholte Fehlinterpretation.

1934 entwickelte Rheinmetall das MG 15 mit Kaliber 7,92 mm. Die Waffe war für den beweglichen Einbau in Kampfstände vorgesehen und wurde über Patronentrommeln mit Munition versehen. Die v0 der Gewehre betrug 765 m/s, die Waffe wog 8,1 kg.

Ebenfalls eine Entwicklung von Rheinmetall war 1934 das MG 17. Es war für den starren Einbau in Flugzeuge bestimmt, hatte ein Kaliber von 7,92 mm, eine v0 von 905 m/Sek. und eine Schußfolge von 1.180 Schuß/Min. Die Waffe wog 10,2 kg, die Munition wurde per Gurt zugeführt.

Das MG Rh./B. 7 war ein Entwurf von Rheinmetall mit einem Kaliber von 7,0 mm. Die Waffe sollte 4,5 kg wiegen und 1480 Schuß/Min. abgeben. Es wurde kein Muster gebaut.

Das MG 81 wurde 1938 für den beweglichen Einbau entwickelt. Die Firma Mauser wollte damit eine weitere Variante eines 7,92-mm-Bord-MG entwickeln. Neu war die Munitionszuführung per Zerfallsgurt. Die Schußfolge betrug 1.500 - 1.600 Schuß/Min., die v0 885 m/Sek. Das Gewicht der Waffe betrug 6,5 kg. Von der Waffe gab es auch eine Zwillingsversion, das MG 81 Z mit 3.000 Schuß/Min.

Das MG 131 wurde 1938 von Rheinmetall-Borsig entwickelt. Die Waffe vom Kaliber 13 mm war 1168 mm lang, wog 16,6 kg und hatte eine Schußfolge von 930 Schuß/Min. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 750 m/Sek. Die Waffe war für den starren Einbau in Jägern vorgesehen, außerdem für den handbetätigten beweglichen Einbau in offenen Ständen oder für den Einbau in ferngesteuerten Türmen, teilweise als MG 131 Z in Zwillingsversion.

Bereits 1935 wurde bei der Firma Mauser das MG 151 entwickelt. Maßgeblich beteiligt an der Entwicklung war Herr Oberingenieur Ernst Altenburger. Bei Kriegsbeginn war das 15-mm MG 151 die Standard-Waffe in deutschen Flugzeugen. Die Waffe war ein vollautomatischer Rückstoßlader mit starr verriegeltem Verschluß. Es wurde als starre oder bewegliche Bordwaffe eingebaut. Die Patronenzuführung erfolgte entweder links oder rechts mit dem zerfallenden oder mit dem nicht zerfallenden Gurt 151. Das MG 151 besaß eine elektrische Durchladeeinrichtung und eine elektrische Abzugseinrichtung. Das Durchladen erfolgte selbsttätig, jedoch nur bei Nichtbetätigung der elektrischen Abzugsvorrichtung. Zum selbsttätigen Durchladen sowie Abziehen mußte das MG 151 an die elektrische Fernbedienungsanlage für MG 151 angeschlossen sein. Durchladen und Abziehen von Hand war möglich. Die Zündung der Patrone erfolgte entweder mechanisch durch Schlagbolzen oder elektrisch durch Zündstrom. Bei elektrischer Zündung wurde der Zündstromkreis für ungesteuertes Schießen vom Schloß, für gesteuertes Schießen zusätzlich von einem Geber geschlossen. Das MG 151 bestand aus folgenden Baugruppen:
- Lauf
- Schloß
- Gehäuse
- Deckel
- Elektrische Durchladeeinrichtung
- Elektrische Abzugseinrichtung
Die Schußfolge betrug etwa 700 Schuß / Minute, das Gewicht der Waffe betrug 42 kg. 1937 wurde zudem das 20-mm MG 151/20 entwickelt. Dieses unterschied sich vom Vorgänger vor allem durch den Austauschlauf  und das gesteigerte Kaliber von 20 mm unterschieden. Außerdem konnte die Schußfolge auf bis zu 800 Schuß/min gesteigert werden. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug nun 720 bzw. 800 m/s (AP bzw HE-Munition)

Das MG 204 war der Konkurrenzentwurf von Rheinmetall zum MG/FF, welcher aber nicht akzeptiert wurde.

Von Mauser stammte das MG GL/15, welches aber zu Gunsten des MG 151/20 gestrichen wurde. Ebenfalls von Mauser kam das MG 203, welches aus der MK 103 entwickelt wurde. Auch hier blieb es bei dem Projekt. Das MG 210 stammte ebenfalls von Mauser und wurde 1942 als Gegenstück zum MG 151/20 entwickelt, aber aufgegeben.

Das MG 213/20 wurde 1944/45 von Mauser entwickelt. Die Waffe vom Kaliber 20 mm war 1930 mm lang, wog 75 kg und hatte eine Schußfolge von 1300 Schuß/Min. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 1065 m/Sek. Die Waffe, die auch als MK 45 213 A bezeichnet wurde, sollte das MK 108 ersetzen. Das MG 213/30 war eine Weiterentwicklung des MG 213/20. Die Waffe hatte ein Kaliber von 30 mm, war 1630 mm lang und hatte eine Schußfolge von 1180 Schuß/Min. Sonst entsprach die Waffe dem MG 213/20.

Die MK 101 wurde von Rheinmetall entwickelt und hatte ein Kaliber von 30 mm. Die Waffe war 2640 mm lang, wog 139 kg und hatte eine Schußfolge von 260 Schuß/Min. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 920 m/Sek. Die Entwicklung war bei Kriegsbeginn veraltet und wurde nur vereinzelt in der Do-24 eingebaut.

Die MK 103 war eine Maschinenkanone, die bei Rheinmetall-Borsing 1941 entwickelt wurde. Die 30-mm-Kanone wog 146 kg und hatte bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 860 m/Sek. eine Schußfolge von 440 Schuß/Min.

Ab 1942 wurde die Maschinenkanone MK 108 die 30 mm Standardwaffe für den starren Einbau in Jagdflugzeugen. Die bei Rheinmetall entwickelte Waffe war ein vollautomatischer Rückstoßlader mit masseverriegeltem Verschluß und Gurtzuführung der Patronen. Das Rohr war mit dem Waffengehäuse starr verbunden. Die Gurtzuführung erfolgte von links oder rechts in der Rohrebene. Die Hülsen wurden beim Verschluß-Rücklauf wieder in den Gurt hereingezogen und mit dem zerfallenden Gurt abgeführt. Die MK 108 war mit elektro-pneumatischer Durchladung und Abzugseinrichtung ausgerüstet. Die Zündung der Patronen erfolgte elektrisch beim Vorlauf des Verschlusses. Die Waffe bestand aus sieben Hauptbauteilen:
- Waffengehäuse
- Rohr
- Bodenstück
- Gurtzuführung
- Abzugseinrichtung
- Luftspanneinrichtung
- Verschluß
Die Waffe wog 58 kg und war damit mehr als die Hälfte leichter als ihr Vorgänger. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 520 m/Sek., die Schußfolge 600 Schuß/Min. Das MK 108 war 1.050 mm lang.

Die MK 112 hatte ein Kaliber von 55 mm und wurde von Rheinmetall entwickelt. Sie war 2012 mm lang, wog 271 kg und konnte 300 Schuß/Min abfeuern. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 600 m/Sek. Die Waffe war eine Entwicklung aus der MK 108 von 1945. Die Reichweite der Waffe betrug 910 m.

Die MK 114 hatte ein Kaliber von 55 mm und hatte eine Schußfolge von 150 Schuß/Min. Die Waffe war eine Weiterentwicklung der MK 112 mit einer Reichweite von 1815 m.