PKW, LKW und Kräder

 

Personenkraftwagen Opel Olympia, Typ-OL 38

Das Fahrzeug hatte ein Gewicht von 950 kg, der Vergasermotor (Opel-Vierzylinder-Reihenmotor, Wasserkühlung, 1.488 ccm, 37 PS (27 kW)) brachte es auf eine Geschwindigkeit von 112 km/h. Der Fahrbereich betrug 350 km, die Nutzlast 375 kg. Die Lenkung war eine Schnecken-Segmentlenkung, die Schaltung ein unsynchronisiertes Schaltgetriebe (4 V, 1 R).

Da sie nicht geländegängig waren, konnten sie weitgehend nur auf festen Straßen eingesetzt werden und erfüllten daher meist bei rückwärtigen Diensten, bei Nachschub- oder Transporteinheiten, in den ersten Jahren des Krieges ihre Aufgaben.

Trotz ihrer bekannten Zuverlässigkeit wurden diese im Grunde nicht-militärischen Fahrzeuge in hohem Maße dem Verschleiß ausgesetzt und erreichten selten ihre sonst übliche Nutzungszeit.

Selbst bei gut ausgerüsteten motorisierten Verbänden der Panzertruppe fand die Opel-Olympia-Limousine zur Beweglichmachung von Kompanie-Feldwebeln ("Spießen") und Troßführern Verwendung.

Kübelwagen

Dieses "Kriegskind" von VW war der meistgebaute und fahrtüchtigste Pkw der Wehrmacht. Die Anspruchslosigkeit und Zuverlässigkeit bei allen Wetterbedingungen, im afrikanischen Sand wie im russischen Schlamm, machten ihn berühmt und beliebt.

Bei der Truppe wurde er als VW Kübelwagen oder kurz »Kübel« bezeichnet. Kübelartige Sitze hatten alle offenen Pkw (Kübelwagen) der Reichswehr und der Wehrmacht, um zu verhindern, daß die Soldaten bei Kurvenfahrt herausrutschten.

Das Fahrzeug wog 725 kg, der Vergasermotor (Vierzylinder (Boxer), 1.131 ccm, luftgekühlt, 25 PS (18 kW)) brachte das Fahrzeug auf eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Die Nutzlast betrug 450 kg, der max. Fahrbereich war 440 km. Die Schaltung war ein unsynchronisiertes Schaltgetriebe (4 V, 1 R) mit  Einscheibentrocken-Kupplung, Sperrdifferential selbsthemmend, die Lenkung eine mechanische Spindellenkung. Insgesamt wurden 50.435 Stück gebaut.

1939 wurde dieser leichte Geländewagen unter Zeitdruck von Prof. Porsche entwickelt, wobei der bereits bewährte VW-Käfer Vorbild war. Die Bodenfreiheit wurde auf 29 cm erhöht, das Fahrgestell für den Geländeeinsatz verstärkt, die Karosserie vereinfacht, abgemagert und auf militärischen Einsatz zugeschnitten, das Getriebe mit Sperrdifferential und kürzerer Gesamtübersetzung versehen, der Luftfilter vergrößert. Damit watete der »Kübel« 45 cm und wühlte sich dort durch, wo sich nur noch wenige Allrad- oder Kettenfahrzeuge bewegten.

Porsche Schwimmwagen Typ 166 le. PKW K2s

Mit einem Gewicht von 1.362 kg konnte der Schwimmwagen vier voll ausgerüstete Soldaten und ein MG transportieren. Angetrieben von einem VW-Boxer-1.131-ccm-Vierzylinder-Motor erreichte das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 80 km/h auf der Straße und bis zu 10 km/h in Gewässern. Der Inhalt der 2 x 25-Liter-Tanks brachte eine Reichweite von 520 km. Das Fahrzeug war 3.825 mm lang, 1.480 mm breit und 1.615 mm hoch.

Einheits-Personenkraftwagen

Die Entwicklung dieser Fahrzeuge geht auf die Forderungen des Heereswaffenamtes der Wehrmacht zurück, das in den Jahren 1934-1936 die radikale Vereinfachung des militärischen (noch handelsüblichen) Pkw-Fuhrparks durchsetzte. Ziel war der »Einheits-Pkw« in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen (leicht, mittel, schwer). Dieser sog. »Einheits-Pkw« sollte folgende gemeinsame Merkmale aufweisen: ständiger Allradantrieb, Sperrdifferential, einheitliches Fahrgestell und Austauschbarkeit der Verschleißteile

Leichter geländegängiger Einheits-Personenkraftwagen

Der »leichte Einheits-Pkw« wog 1.775 kg, die Nutzlast betrug 425 kg. Der Fahrbereich betrug 400 km auf der Straße, die Spurweite betrug 1.400 mm. Bei einer Spezialversion für die Gebirgstruppe betrug die Spurweite 1.250 mm. Gebaut wurde der »leichte Einheits-Pkw« von den Firma BMW als »E l PKW/325« mit dem BMW-325-Motor mit 45 PS, von Hanomag mit dem Motor "20 b" mit 50 PS als »E l Pkw/20 B« und von Stöwer mit dem "R 180 W"-Motor und ab 1938 mit dem "AW 2"-Motor. BMW stellte 3.225 Fahrzeuge her, Hanomag etwa 2.000 und Stöwer etwa 9.300. Die Fahrgestelle wurden mit folgenden Aufbauten versehen:

Die Fahrzeuge waren äußerst wendig und geländegängig, ihr Aufbau jedoch zu kompliziert und vor allem für die Ostfront kaum geeignet.

Mittlerer geländegängiger Einheits-Personenkraftwagen

Der »mittlere Einheits-Pkw« wog 2.700 kg, die Nutzlast betrug 600 kg. Der Fahrbereich betrug 400 km auf der Straße, die Spurweite betrug 1.500 mm. Gebaut wurde der »mittlere Einheits-Pkw« von den Firmen Auto-Union und der Adam Opel AG. Die Fahrzeuge von Opel  wurden mit dem Vergasermotor Opel 3,61, 6-Zylinder-Reihenmotor, Wasserkühlung, 3.626 ccm Hubraum, 68 PS bei 2.800 U/min. ausgestattet, der den Fahrzeugen eine Geschwindigkeit von 90 km/h verlieh. Die Fahrzeuge der Auto-Union wurden in den Werken Horch und Wanderer gebaut und mit einem Horch-V8-3,5-Motor ausgestattet. Alle Fahrzeuge hatten wegen des langen Radstandes seitlich angebrachte Reserveräder, die an einer besonderen Stützachse angebracht waren, um ein Aufsitzen der Fahrzeuge im Gelände zu verhindern. Ab 1940 wurden die Fahrzeuge ohne seitliche Stützräder gefertigt, bei der Auto-Union jetzt mit dem Horch-V8-3,8-l-Motor. Insgesamt wurden etwa 12.000 Fahrzeuge hergestellt und mit folgenden Aufbauten versehen:

Der Opel-Motor wurde wegen seiner Einfachheit von der Truppen dem Horch-Motor vorgezogen. Für den Krieg und speziell für die Ostfront waren die Fahrzeuge zu schwer und zu kompliziert gebaut (sie hatten fast 100 Schmierstellen!).

Schwerer geländegängiger Einheits-Personenkraftwagen

Der »schwere Einheits-Pkw« wog 3.000 kg, die Nutzlast 900 kg, die Spurweite betrug 1.600 mm, die Fahrzeuge hatten einen relativ großen Kühler. Das Fahrgestell wurde ausschließlich bei der Auto-Union gefertigt und von einem 3,5-l-Horch-Motor angetrieben. Dieser verlieh den Fahrzeugen eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Später wurden die Fahrzeuge auch als »Ausführung A« bezeichnet. Die »Ausführung B« hatte ein Gesamtgewicht von fast 5.000 kg und wurde vom einem 3,8-l-Horch-Motor angetrieben. Dieser verlieh den Fahrzeugen eine Geschwindigkeit von 90 km/h. Außerdem gab es die Ausführung »schwerer Wehrmachts-Personenkraftwagen II« mit seitlich liegendem Motor. Bei dieser Anordnung saß der Fahrer neben dem Motor. Die Fahrzeuge wurden mit folgendem Aufbau versehen:

Krupp LKW

Krupp fertigte für den Truppengebrauch vor allem zwei Fahrgestelle: den 1,5-Tonner L 2 H 43 (»Krupp-Protze«) und den 3-Tonner (L 3 H 63/163)

Krupp 1,5-Tonner (»Krupp-Protze«)

Der 1,5-Tonner von Krupp (L 2 H 43) war mit einem Vierzylinder-Krupp-Motor M 304 ausgestattet. Die Ausführung L 2 H 143 war ebenfalls mit dem 60 PS  Vierzylinder-Krupp-Motor M 304 ausgestattet. Der Unterschied zwischen den zwei Fahrzeugen bestand zwischen den Beiden lag im Radabstand der Hinterachse. Die Fahrzeuge wogen 2.450 kg und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Der Fahrbereich lag bei 400 km.

Die Fahrzeuge wurden mit folgenden Aufbauten versehen:

Bei der Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung 44 wurden zwei »Krupp-Protzen« mit aufmontierter 3,7-cm-Pak mit einer 8-mm-Frontpanzerung versehen und so zum Panzerjäger. Beide Fahrzeuge wurden im Herbst 1941 abgeschossen.

Krupp 3-Tonner

Der 3-Tonner von Krupp (L 3 H 163) war mit einem Sechszylinder-Vergasermotor 7,5 l mit 110 PS ausgestattet.

Die Fahrzeuge wurden mit folgenden Aufbauten versehen:

Die Fahrzeuge wurden im Krieg natürlich durch Truppenumbauten zu allen möglichen Zwecken verwendbar gemacht.

Steyr 1500A

Der Steyr 1500 A 4 x 4 hatte ein Gewicht von 2.500 kg. Sein Motor, ein Vergasermotor, Steyr V 8, 3,5 1, Achtzylinder mit Luftkühlung, 3.517 ccm und 85 PS bei 3.000U/min, brachte das Fahrzeug auf 90 km/h auf der Straße und 45 km/h im Gelände. Seine Schaltung war ein Schaltgetriebe (8 V, 2 R) mit Einscheibentrocken-Kupplung. Das Fahrzeug hatte Allradantrieb, der Vorderradantrieb war abschaltbar. Die Lenkung war eine Schneckenlenkung, der Fahrbereich lag bei 400 km auf der Straße und 280 km im Gelände. Seine Nutzlast betrug 1.675 kg, insgesamt wurden 18.000 Stück gebaut, einschließlich ca. 5.600 Nachbauten von Auto-Union.

Mittlerer geländegängiger Lastkraftwagen 3-Tonner Opel-Blitz, Typ 3,6 - 6700 A mit Einheitskofferaufbau

Der »Opel-Blitz« hatte ein Gewicht von 3,35 t, der Motor war ein Opel-Blitz Typ 3,6-36S. Die Schaltung war ein unsynchronisiertes Schaltgetriebe mit Vorgelege (10 V, 2 R), Einscheibentrockenkupplung. Der Motor brachte das Fahrzeug auf 80 km/h bei einem Fahrbereich von 300 km auf der Straße und 230 km im Gelände. Die maximale Nutzlast betrug 3,1 t, insgesamt wurden etwa 25.000 Fahrzeuge hergestellt.

Mittleres Kraftrad 350 ccm DKW NZ 350

Die DKW-Werke im sächsischen Zschoppau waren um 1930 die größten Motorrad-Hersteller der Welt. Ab 1938 wurde die 350-ccm-NZ-Ausführung der Firma als »mittleres Melde-Krad« von der Wehrmacht ausgewählt. Als 11-PS-Zweitakter ab 1940 in Wehrmachts-Spezial-Ausführung mit Graugußmotor, Spezial-Sandfilter u.a. Die Verwendung als Kurier- und Melde-Krad führte zu großen Fertigungszahlen.

Kraftrad NSU 201 ZDB

Die Maschine mit dem Gewicht von 115 kg brachte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Der Antrieb lief über eine Kette auf das Hinterrad. Der Zweitakt-Einzylinder-Motor brachte es auf 7 PS.

Schweres Kraftrad 750 ccm mit Seitenwagen BMW R 75

Die BMW R 75 ist ein Motorradgespann mit angetriebenem Seitenwagenrad und Rückwärtsgang der Bayerischen Motoren Werke. Das Motorrad wurde speziell als Gespannmaschine für die Deutsche Wehrmacht entwickelt. Technische Besonderheiten wie das angetriebene Seitenwagenrad, das sperrbare Differenzial, die Geländeuntersetzung und der Rückwärtsgang machten die Konstruktion geländetauglich. Die Maschine war für drei Soldaten ausgelegt. Der BMW R 75-Boxer OHV-746 ccm-Zweizylinder-Motor brachte das 670 kg schwere Gefährt auf maximal 92 km/h. Die maximal 24 Liter Sprit reichten für eine Strecke von 340 km auf der Straße und 270 km im Gelände. Das Motorrad hat eine Länge von 2,40 m und eine Höhe von 1 Meter. Die normale Bewaffnung bestand aus einem MG 34.

Zündapp KS 750

Die Maschine mit dem Gewicht von 400 kg (Gespann) brachte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Die Maschine hatte Fußschaltung, Rückwärts- und Geländegang sowie Handschaltung. Der Motor war ein Zündapp KS 750, Zweizylinder-Viertakt-Boxer mit 751 ccm, 26 PS bei 4.000 U/min. Der Fahrbereich betrug 330 km auf der Straße und 260 km im Gelände. Die maximale Nutzlast betrug 270 kg, insgesamt wurden über 18.000 Stück gefertigt.

Krad Triumph BD 250 w

Die Maschine wurde in den Jahren 1939 - 1943 gebaut und besaß einen Zweitaktmotor mit 248 cm³ mit 12 PS. Die Maschine war 140 kg schwer und bis zu 110 km schnell.