Zeitz, Hermann Karl Otto Elias

 

* 20. März 1881, Neustrelitz

† 30. Dezember 1967, Dießen am Ammersee

 

 

Hermann Zeitz war der Sohn des späteren Proviantamtsdirektors Wilhelm August Heinrich Zeitz und dessen Ehefrau Anna, geborene Klinge. Er trat im Frühjahr 1899 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin. Am 16. November 1899 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1900 datiert. Er wurde jetzt anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin eingesetzt. 1903 wechselte er in gleicher Funktion zur 5. Kompanie des Regiments, ebenfalls in Berlin. 1904 gehörte er als Kompanieoffizier zur 6. Kompanie des Regiments am gleichen Standort. Am 1. Oktober 1904 wurde er als Nachfolger von Leutnant Vogeler zum Adjutat des II. Bataillons vom Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin ernannt. Diese Funktion übte er viele Jahre aus. Am 1. Oktober 1908 wurde er durch Leutnant Schreiber als Adjutant des II. Bataillons abgelöst. Er wurde jetzt wieder als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regimets eingesetzt. Am 1. Oktober 1909 wurde er zur Militärtechnischen Akademie einberufen für die I. Stufe der Abteilung für Verkehrswesen. Am 18. Oktober 1909 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er blieb mehrere Jahre zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Am 6. Mai 1913 wurde er als Adjutant zur neu errichteten 2. Eisenbahn-Brigade in Hanau versetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Als solcher gehörte er kurz vor dem 1. Weltkrieg noch immer als Adjutant zur 2. Eisenbahn-Brigade in Hanau. Er hat am 26. Mai 1914 die über elf Jahre jüngere Elisabeth Hildegard Leontina Pauline Förster, Tochter des Geheimen Baurats Konrad Förster, in Berlin-Wilmersdorf geheiratet. Am 7. Februar 1916 wurde ihm der Militär-Verdienstorden vierter Klasse mit Schwertern verliehen. Am 18. Mai 1918 wurde er zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann 1919 als Major mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er vermutlich bereits zum Reichswehrministerium. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Dort gehörte er als Referent zur Inspektion für Waffen und Gerät (IWG). Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er dann als Kommandeur der 2. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Stettin eingesetzt. Diese Position übte er dann noch mehrere Jahre aus. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1924 zum Oberstleutnant befördert. Er wohnte damals privat in der 1. Etage der Falkenwalder Straße 79 g in Stettin. Am 1. April 1928 gab er sein Kommando über die 2. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung an Major Alfred von Puttkamer ab. Daür wurde er an diesem Tag in den Stab der 2. Division der Reichswehr ebenfalls in Stettin versetzt. Am 3. Dezember 1928 wurde sein Sohn Hermann Zeitz in Neubabelsberg geboren. Am 1. Februar 1929 wurde er noch zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 30. September 1929 wurde er dann aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Ergänzungsoffizier wieder in die Reichswehr ein. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Mai 1929 festgelegt. Als Oberst (E) wurde er dann beim Stab der 2. Division der Reichswehr in Stettin eingesetzt. Bei diesem blieb er dann über viele Jahre. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 kam er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Befehlshaber vom Wehrkreis II. Bei der Enttarnung des Stabes wurde er dann ab dem Frühjahr 1935 beim Generalkommando II. Armeekorps in Stettin eingesetzt. Bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 verblieb er bei diesem Stab. Im Herbst 1939 kam er dann zum Oberkommando der 4. Armee. Am 1. Mai 1940 wurde er dann zum Höherer Kraftfahr-Offizier (V) beim AOK 4 ernannt. In dieser Funktion wurde er am 14. Februar 1941 mit Wirkung vom 1. Februar 1941 zum Generalmajor befördert und gleichzeitig wieder in den aktiven Dienst übernommen. Anfang Januar 1942 wurde er dann bei der 4. Armee abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Mitte März 1942 kam er dann zum Oberkommando der 7. Armee. Bei diesem wurde er dann bis zum Frühjahr 1944 im Westen als Armee-Kraftfahr-Offizier (A.O. Kraft) eingesetzt. Am 30. April 1944 wurde er dann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Sein Sohn Hermann Zeit ist seit den Endkämpfen um Berlin im Mai 1945 vermisst. Seine Frau starb am 27. Februar 1965 in Dießen am Ammersee. Er selbst starb zwei Jahre später. Er wurde 1968 in Lübeck beigesetzt.