Wolz, Alwin Johann Joseph

 

* 22. September 1897, Windsfeld, Mittelfranken

+ 15. September 1978, Vaterstetten bei München

 

 

Alwin Wolz  trat am 23. Juni 1915 in die Kaiserliche Marine ein. Als Kriegsfreiwilliger trat er in das Reserve-Bataillon des 2. Marine-Infanterie-Regiment in Wilhelmshaven ein und wurde am 25. Oktober 1915 zum 3. Marine-Infanterie-Regiment versetzt. Mit diesem zog er ins Feld uns kämpfte an der Westfront. Am 17. Juli 1916 wurde Wolz unter gleichzeitiger Ernennung zum Fahnenjunker in das Heer versetzt und kam zum 5. Bayerischen Infanterieregiment. Am 1. August 1916 folgte die Beförderung zum Unteroffizier und am 25. November 1916 zum Fähnrich. Nach zwei Übungskursen für Fahnenjunker in Grafenwöhr im März 1917 und der Rückkehr zum 5. Bayerischen Infanterieregiment folgte am 25. Juni 1917 die Beförderung zum Leutnant. Am 8. Juni 1917 wurde Wolz verwundet und in das Lazarett Arolsen eingeliefert. Nach seiner Genesung wurde er am 20. Juli 1917 in das Ersatz-Bataillon des 5. Bayerischen Infanterie-Regiments versetzt. Nachdem er wieder Feldverwendungsfähig war, wurde er Zugführer im 5. Bayerischen Infanterie-Regiment und ab Oktober 1917 stellvertretender Kompanieführer. Am 4. Mai 1918 übernahm er dann die Führung der 8. Kompanie des Regiments, die er bis zum 6. August inne hatte. Im Anschluss wurde er dann Gasschutz-Offizier des Regiments und am 16. August 1918 Führer der 6. Kompanie, die er bis Kriegsende führte.
Nach Kriegsende trat Alwin Wolz in das Freikorps Bamberg ein, wo er als MG-Zugführer eingesetzt wurde. Am 23. Mai 1919 wurde er dann in die Reichswehr übernommen und in das Bayerische Infanterie-Regiment Nr. 46 versetzt. Am 23. November 1919 folgte dann die Entlassung aus dem Wehrdienst.
Am Folgetag wurde Alwin Wolz als Leutnant in die Landespolizei Nürnberg übernommen und am 1. November 1923 Führer der Kraftfahr-Abteilung der Polizei Regensburg. Am 1. Oktober 1925 folgte die Verwendung als Führer der Kraftfahr-Abteilung der Polizei Landshut. 1928 wurde Wolz Leiter der Fahrzeug-Abteilung und der Fahrschule der Polizei-Kraftwagen-Werkstätte München und besuchte 1932 / 1933 den Lehrgang für Führungsstabsoffiziere. Am 21. November 1932 folgte dabei die Beförderung zum Polizei-Hauptmann. Am 1. April 1933 wurde er daraufhin Führer der 2. Polizei-Hundertschaft Ludwigshafen. Ab Mai 1934 folgten mehrere Verwendungen als Verbindungs-Offizier und als Sachbearbeiter Ia bei der Inspektion der Bayerischen Landespolizei München.
Am 1. September 1935 wurde Alwin Wolz als Hauptmann in die Luftwaffe übernommen und am 1. Oktober 1935 als Batterie-Offizier in die Flak-Abteilung München, der späteren I. / Flak-Regiment 5 versetzt. Nach der Beförderung zum Major am 2. August 1936 folgte am 1. Oktober 1936 die Ernennung zum Chef der 5. (Scheinwerfer) Batterie des Flak-Regiments 25. Im August / September 1937 war Major Wolz an der Durchführung und Vorbereitung des Scheinwerfer-Einsatzes beim Reichsparteitag in Nürnberg beteiligt. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung des Flak-Regiments 25 und am 15. November 1938 zum Kommandeur der III. (Scheinwerfer) Abteilung des Flak-Regiments 5 ernannt. Am 1. März 1939 war er zum Oberstleutnant befördert worden. Mit Beginn der Mobilmachung am 26. August 1939 wurde Wolz Kommandeur des Flak-Regiments 25. Das Regiment bildete die Flakgruppe Stuttgart und war für den Schutz der Großstadt zuständig. Am 8. Juni 1940 wurde der Stab in den Raum Freiburg verlegt. Das Stabsquartier des Regiments lag in Emmendingen. Aufgabe des Regiments war es, den Übergang der 218. Infanterie-Division und der 221. Infanterie-Division über den Rhein im Raum Freiburg zu unterstützen. Am Nachmittag des 13. Juni kam es zu ersten Gefechtstätigkeiten der unterstellten Abteilungen auf britische bzw. französische Aufklärer. Am 15. Juni begann der Angriff über den Rhein, der durch das Regiment erfolgreich unterstützt wurde. Am 24. Juni 1940 wurde der Stab zur Flak-Gruppe Hartz, die dem Luftverteidigungskommando 8 unterstellt war. Das Stabsquartier befand sich in Braunschweig. Im Juli 1941 kam der Stab nach Hannover, wo er als Flakgruppe Hannover fungierte. Am 1. Juli 1941 wurde Walz zum Oberst befördert. Am 9. Februar 1942 wurde Walz dann Kommandeur des Flak-Regiments 135 und damit gleichzeitig Flakführer bei der Panzer-Armee Afrika. Als Kommandeur des Regiments, Kampfgruppenführer und Flakführer der Panzerarmee zeichnete sich Oberst Wolz in Afrika aus und erhielt unter anderem das Deutsche Kreuz in Gold, das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe und die italienische silberne Tapferkeitsmedaille. Am 9. April 1943 sicherte Oberst Wolz den Rückzug der 15. Panzer-Division und der 164. leichten Division bei El Agareb. Sieben Feindpanzer wurden abgeschossen und der aus 50 Feindpanzer bestehende Feind zog sich zurück. Dadurch wurden beide Divisionen vor der Vernichtung bewahrt und Oberst Wolz zum Ritterkreuz eingereicht, welches er am 10. Juni 1943 erhielt.
Am 1. Mai 1943 verließ der Oberst den afrikanischen Kriegsschauplatz, um in Hannover die Flak-Brigade XV zu übernehmen. So entging er der alliierten Gefangenschaft nach der Kapitulation der deutschen Truppen in Afrika. Am 25. August 1943 folgte die offizielle Ernennung als Kommandeur der 3. Flak-Division in Hamburg. Am 1. August 1944 folgte die Beförderung zum Generalmajor. Ende Januar / Anfang Februar 1945 war er für den Flakschutz der Oderübergänge und Brückenköpfe zwischen Crossen und Küstrin. Am 2. April 1945 wurde Wolz zum Kampfkommandanten von Hamburg ernannt. Nachdem er sich mit Karl Kaufmann, dem Reichsstatthalter von Hamburg,  über die ausweglose Lage einig war, übergab er die Stadt Hamburg am 3. Mai 1945 im Rathaus dem britischen Brigadegeneral David Spurling. Danach kam er in britische Gefangenschaft, aus der er am 7. Juli 1947 entlassen wurde.
Alwin Wolz starb am 15. September 1978 an einem Herzinfarkt in Vaterstetten bei München.

Ritterkreuz: 10. Juni 1943

 

Literatur und Quellen:

Rudolf F Marwan-Schlosser: Rommels Flak als Pak. Das Flak-Regiment 135 als Rückgrat des Deutschen Afrikakorps
Uwe Bahnsen und Kerstin von Stürmer: Die Stadt die Leben wollte - Hamburg und die Stunde Null, Convent Verlag, Hamburg, 2004
Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007
Franz Thomas, Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Flugabwehrtruppen Band 2: L-Z. Biblio-Verlag 1991