Weyer, Peter

 

* 30. September 1879, Düben an der Mulde

† 4. Juni 1947, Frankfurt an der Oder (sowjetische Gefangenschaft)

 

 

Peter Weyer war der Sohn vom Feldartillerieoffizier Heinrich Wilhelm Josef Friedrich Weyer und dessen Ehefrau Marie Friederike Henriette Emilie, geborene Sänger. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 6. März 1898 mit den als Charakter als Portepeefähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General-Feldzeugmeister" Nr. 3. In diesem wurde er am 17. Dezember 1898 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. November 1899 (G) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 5. Batterie seines Regiments in Brandenburg an der Havel eingesetzt. Im Herbst 1901 wurde er in gleicher Funktion in die 4. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Ein Jahr später kehrte er wieder zur 5. Batterie zurück. Im Herbst 1903 wurde er als Batterieoffizier in die 3. Batterie ebenfalls in Brandenburg versetzt. Im Herbst 1904 wurde er in die 2. reitende Batterie vom 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General-Feldzeugmeister" Nr. 3 versetzt. 1905/06 wurde er in das 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 nach Insterburg versetzt. Dort wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 3. Batterie verwendet. Sein Vater starb als Oberst z.D. am 15. Februar 1906 in der Friedrichstraße 143 in Berlin im Alter von 63 Jahren, obwohl er damals in der Kaiser-Friedrich-Straße 9 in Schöneberg wohnte. Im Herbst 1906 wurde er als Batterieoffizier in die 1. Batterie seines neuen Regiments ebenfalls in Insterburg versetzt. Ein Jahr später wurde er in gleicher Funktion in die 5. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. 1907 wurde er zum II. Lehrgang der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Im Herbst 1908 wurde er al Batterieoffizier in die 2. Batterie vom 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 ebenfalls in Insterburg versetzt. Er selbst wohnte im Sommer 1909 in der Jordanstraße 9 in Insterburg. Am 17. September 1909 (M18m) wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er als Batterieoffizier zur 5. Batterie seines Regiments in Insterburg. Im September 1910 wurde er zur Ausbildung zum Winterkursus 1910/11 zur Militär-Turnanstalt kommandiert. 1910/11 wurde er als Nachfolger von Leutnant Kleuker zum Adjutant der II. Abteilung vom 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 in Insterburg ernannt. Er heiratete am 29. März 1912 die fast acht Jahre jüngere Erna Elise Petra Rasmussen-Bonne, Tochter vom Rentier Hans-Jürgen Rasmussen-Bonne, Schwester vom Regimentsadjutant seines Regiments, Ernst Rasmussen-Bonne, in Königsberg in Preußen. 1912/13 wurde er als Abteilungsadjutant von Leutnant Boeszoermeny abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 6. Batterie seines Regiments in Insterburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 (P45p) wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Vor Beginn vom 1. Weltkrieg gehörte er dann zum 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (Herbst 1917) und beiden Eisernen Kreuze noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 im Reichswehr-Artillerie-Regiment 1 der Reichswehr-Brigade 1 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann für die nächsten Jahre zum Batteriechef im Artillerie-Regiment 1 ernannt. Am 1. Mai 1922 (7) wurde er dann zum Major befördert. Als solcher war er im Frühjahr 1923 noch immer Chef der 1. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Im Frühjahr 1924 ist er dann im Stab der I. Abteilung vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Insterburg verzeichnet. Im Frühjahr 1925 ist er dann wieder Chef der 1. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Insterburg. Spätestens ab Frühjahr 1926 wurde er dann im Stab vom Artillerieführer I in Königsberg eingesetzt. Am 1. November 1927 wurde er zum Oberstleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Februar 1927 (30a) festgelegt wurde. Als solcher wurde er dann ab Ende 1927 für die nächsten Jahre als Kommandeur der III. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Itzehoe eingesetzt. Am 1. März 1930 (2) wurde er zum Oberst befördert. Spätestens ab Frühjahr 1930 wurde er dann im Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Frankfurt an der Oder eingesetzt. Damit sprach eigentlich alles dafür kurz darauf Regimentskommandeur zu werden. Stattdessen wurde er die nächsten Jahre im Stab der Kommandantur vom Truppenübungsplatz Jüterbog eingesetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er dort zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 31. März 1933 verabschiedet.

Er war in der Folge als Generalmajor a.D. Führer der Landesgruppe Brandenburg-Grenzmark des Reichsluftschutzbundes (RLB). Am 1. Oktober 1935 trat er dann wieder in den aktiven Dienst der Wehrmacht. Sein Rangdienstalter als Generalmajor wurde dabei auf den 1. Mai 1935 (2) festgelegt. Anfänglich zählte er zu den Sonstigen Offizieren die zur Verfügung des Oberbefehlshaber des Heeres standen. Bei der Enttarnung der Einheiten war er am 15. Oktober 1935 Artilleriekommandeur 19 in Hannover. Er wurde dann am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur der 14. Infanterie-Division in Leipzig ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 (2) zum Generalleutnant befördert. Er führte die Division im Sommer 1939 zu Beginn vom 2. Weltkrieg in den Polenfeldzug. Danach bezog er mit ihr im Herbst 1939 Stellungen im Westen. Dann führte er seine 14. Infanterie-Division im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Im Juni 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung vom noch jungen XXVIII. Armeekorps beauftragt. Inzwischen wurden ihm auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Herbst 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando X. Armeekorps in Hamburg ernannt. Damit wurde er jetzt auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis X. Als solchem wurden ihm am 1. November 1940 die Charakter als General der Artillerie verliehen. Bereits am 1. Dezember 1940 wurde er dann auch zum General der Artillerie befördert. Am 31. April 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. Mai 1941 als Nachfolger von General der Artillerie Wilhelm Ulex zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando I. Armeekorps in Königsberg ernannt. Damit wurde er jetzt auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I. Am 31. Januar 1943 wurde er von seinem Kommando abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. März 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht endgültig verabschiedet. An diesem Tag wurde ihm auch das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Nach Kriegsende wurde er von den sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet und in Frankfurt an der Oder eingesperrt. In diesem Lager ist er dann 1947 verstorben.

Seine jüngere Schwester war die am 28. September 1884 in Brandenburg an der Havel geborene Eva Mathilde Weyer. Diese heiratete am 14. Juli 1909 den über acht Jahre älteren Hauptmann und Kompaniechef im 1. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7, Friedrich Wilhelm Ludwig Lindow, Sohn vom Geheimen Sanitätsrat Dr. Wilhelm Ludwig August Lindow, in Schöneberg. Trauzeuge war ihr Bruder der Leutnant Peter Weyer. Der Ehemann wohnte damals in der Blumenthal-Straße 85 in Köln. Im Frühjahr 1912 wohnte das Paar in der Bleibtreustraße 46 in Charlottenburg. Der Ehemann war Trauzeuge bei der Hochzeit vom Oberleutnant Peter Weyer. Der Ehemann Friedrich Lindow starb als Oberst beim Wehrbezirkskommando II Berlin am 30. Juli 1935 im Alter von 59 Jahren im Standortlazarett Berlin-Tempelhof. Seine Schwester selbst starb am 26. Februar 1963 im Martin-Luther-Krankenhaus in der Caspar-Theyß-Straße 27-31 in Berlin-Schmargendorf. Eigentlich wohnte sie damals in der Landhausstraße 33-35 in Berlin-Wilmersdorf.