Westphal, Siegfried

 

* 18. März 1902, Leipzig

† 2. Juli 1982, Celle

 

Siegfried Westphal trat als Sechzehnjähriger nach dem Ende vom 1. Weltkrieg am 10. November 1918 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Karl von Preußen" Nr. 12. Von diesem wurde er dann zur Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde versetzt. Am 1. Dezember 1922 wurde er dann im 11. (Preuß.) Reiter-Regiment zum Leutnant befördert. Im Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 3. Eskadron vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Neustadt in Oberschlesien. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zum Regimentsstab vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Neustadt in Oberschlesien. Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zur Ausbildungs-Eskadron vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Ohlau. Spätestens ab dem Frühjahr 1927 wurde er dann für mindestens 6 Jahre in der 1. (Preuß.) Eskadron vom 16. Reiter-Regiment in Erfurt eingesetzt. Dort wurde er am 1. November 1927 zum Oberleutnant befördert. Im Jahr 1932 wurde er zur geheimen Kriegsakademie Berlin versetzt. Im Jahr 1933 hat er dann auch geheiratet. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Rittmeister befördert. Ab August 1935 gehörte er dann zur Operations-Abteilung im Generalstab des Heeres. Am 10. November 1938 wurde er zum Chef der 2. Eskadron vom Kavallerie-Regiment 13 in Lüneburg ernannt. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 58. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er dann Stellungen an der Westfront. Anfang März 1940 wurde er abgelöst. Er wurde dafür jetzt zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom XXVI. Armeekorps ernannt. Inzwischen war er auch zum Major i.G. befördert wurden. Ab dem 1. August 1940 wurde er dann zur deutsch-französischen Waffenstillstands-Kommission kommandiert. Bei dieser wurde er am 30. Januar 1941 zum Oberstleutnant i.G. befördert. Als solcher wurde er dann Mitte Juni 1941 abgelöst. Er wurde am 15. Juni 1941 nach Afrika entsendet. Dort wurde er dann am 1. September 1941 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Panzergruppe Afrika ernannt. Vom 24. November 1941 bis zum 28. November 1941 war er alleiniger Führer im Stab der Panzergruppe Afrika. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm nach beiden Eisernen Kreuzen auch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im Januar 1942 war er vertretungsweise auch Chef des Generalstabes der Panzergruppe Afrika, denn General Gause war dem gesundheitlichen Zusammenbruch nahe in die Heimat gereist. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er am 30. Januar 1942 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Panzerarmee Afrika ernannt. Am 1. Juni 1942 wurde er durch Granatwerfersplitter schwer verwundet und auf den Hauptverbandsplatz Derna gebracht. Danach zur Operation in die Heimat überführt. Am 1. August 1942 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Mitte August 1942 kehrte er wieder auf seinen Posten als Ia zurück. Am 1. Oktober 1942 wurde er durch die erneute Umbenennung seines Stabes zum Ia der deutsch-italienischen Panzerarmee ernannt. Im gleichen Oktober 1942 wurde er vertretungsweise für im Urlaub befindlichen Chef des Generalstabes des Deutsches Afrika-Korps (DAK), Oberst Fritz Bayerlein, tätig. Am 29. November 1942 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Vom 6. Dezember 1942 wurde er bis zum 19. Dezember 1942 mit der Führung der 164. leichte Afrika-Division beauftragt. 1. Januar 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt um eine verschleppte Krankheit zu kurieren. Am 1. Februar 1942 wurde er dann zum Chef des Führungsstabes Heer beim Oberbefehlshaber Süd ernannt. Damit wurde er bis zum 15. Juni 1943 zugleich Chef der deutschen Operationsabteilung beim italienischen Commando Supremo. Am 1. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1943 festgelegt. Mitte Juni 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber Süd ernannt. Ende November 1943 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber Südwest ernannt. Damit wurde er zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe C ernannt. Am 1. April 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 5. Juni 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Anfang September 1944 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber West ernannt. Damit wurde er zum Chef des Generalstabes der ehemaligen Heeresgruppe D ernannt. Am 1. Februar 1945 wurde er zum letzten General der Kavallerie befördert. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann Mitte April 1945 zum Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber Süd ernannt. Nach der Kapitulation im Südraum wurde er am 6. Mai 1945 durch General Eisenhower als Oberbefehlshaber Süd eingesetzt. Die nächsten zwei Monate wurde er für die Durchführung der Kapitulation und die Demobilisierung in Österreich und Südbayern zuständig. Danach kam er dann in Gefangenschaft. Zuerst wurde er dabei in der Festung Landsberg eingesperrt. Ab Anfang Oktober 1945 wurde er dann für etwa ein dreiviertel Jahr im Zeugenflügel vom Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg eingesperrt. Mitte Juni 1946 wurde er dann vor dem Militärtribunal als Zeuge vernommen. Danach wurde er dann bis Ende 1947 noch in Freising interniert. Nach seiner Entlassung wurde er anfangs als Autor tätig. Dabei veröffentlichte er 1950 das Buch: "Heer in Fesseln - Aus den Papieren des Stabschefs von Rommel, Kesselring und Rundstedt". In der Folge wurde er dann auch zum Vorsitzender des Verbandes Deutsches Afrikakorps gewählt. 1955 wurde er zum Vizepräsident im Europäischen Frontkämpferbund ernannt. Ab November 1959 war er dann auch Präsident des Ringes deutscher Soldatenverbände. Außerdem war er auch noch Vorsitzender des Rommel-Sozialwerkes. Anfang September 1961 ist sein ältester Sohn als Oberleutnant der Aufklärer bei einem Unfall getötet wurden.

 

Ritterkreuz (29. November 1942)