von Wallenberg, Gustav Adalbert Karl Max Ernst

 

* 2. August 1884, Rittergut Klötzen (Kreis Marienwerder/Westpreußen) heute Klecewo

† 26. April 1945, Berlin (gefallen)

 

 

Adalbert von Wallenberg war der Sohn vom späteren Generalleutnant Carl Max Gustav Adolf von Wallenberg und dessen Ehefrau Ottilie Laura Agnes Adelhaid Rosalie Maria, geborene Freiin von Rosenberg. Der Neffe von General der Infanterie Erich von Falkenhayn trat kurz nach der Jahrhundertwende als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Am 18. Oktober 1903 wurde er im Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1904 zum Leutnant ernannt. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1903 datiert. Anfangs wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Berlin eingesetzt. Er wohnte Anfang 1906 privat in der Prinz-Friedrich-Karl-Straße 2 in Berlin. 1906/07 wurde er in gleicher Funktion zur 12. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Frühjahr 1908 gehörte er als Kompanieoffizier zur 8. Kompanie vom Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin. 1908 wurde er als Nachfolger von Leutnant Achatz Albrecht Freiherr von Uslar-Gleichen zum Adjutant des Füsilier-Bataillons seines Regiments in Berlin ernannt. Am 1. Oktober 1910 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie einberufen. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Ferdinand von Zepelin. Am 18. August 1912 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1914 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges war er Oberleutnant. Während des Krieges wurde er in verschiedenen Generalstabspositionen eingesetzt. Von Mai bis Juli 1916 wurde er als Kompaniechef im Füsilier-Regiment „Graf Roon“ (Ostpreußisches) Nr. 33 eingesetzt. Am 26. August 1916 heiratete er die fast sieben Jahre jüngere Hildegard Marie Helene Sidonia von Rheinbaben, Tochter des verstorbenen Majors Karl Ernst Arthur Franz Alexander von Rheinbaben, in Charlozttenburg. Am 31. Mai 1917 wurde sein Sohn Klaus von Wallenberg in Charlottenburg geboren. 1918 gehörte er als Hauptmann der Operationsabteilung der Obersten Heeresleitung (OHL) in Spa an und begleitete Feldmarschall Hindenburg und Generalleutnant Wilhelm Groener auf ihrer Rückreise nach dem Waffenstillstand nach Deutschland wo die OHL zuerst in Kassel Quartier nahm. Im Februar 1919 verlegte er mit der OHL nach Kolberg. Am 31. Juli 1922 wurde er aus dem aktiven Dienst im 100.000 Mann-Herr der Reichswehr verabschiedet, dabei wurde ihm der Charakter eines Major verliehen.

Er wohnte spätestens ab 1923 für viele Jahre privat in der Dernburgstraße 52 in Berlin Charlottenburg 5 und hatte die Telefonnummer C3 Westend 1396. Später wirkte er als Geschäftsführer der "G. v. Pachaly's Enkel" Bank in Berlin. Ab 1929 wohnte er dann in der Caspar-Theys-Straße 22 in Berlin-Grunewald, wo er die Telefonnummer H2 Uhland 7449 hatte. 1933/34 änderte sich seine Telefonnummer zur J7 Hochmeister 0839. Mitte der 30iger Jahre trat er dann dem Ergänzungsoffizierkorps der Wehrmacht bei. Am 26. Januar 1937 starb seine Mutter in Weimar. 1937 änderte sich seine Telefonnummer zur 970839. 1938 zog er für die Zeit bis zu seinem Lebensende in die Harnackstraße 14 nach Berlin-Dahlem, wo er die Telefonnummer 764958 bekam. 1938 gehörte er als Major (E) zum Stab der Wehrersatzinspektion Koblenz. Zum 1. September 1941 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Sohn ist als Oberleutnant und Angehöriger der 3. Kompanie vom Infanterie-Regiment 407 am 6. Mai 1942 in Spasskaja-Polish durch Kopfschuß gefallen. Er wurde daraufhin in Tschudowo beerdigt. Ende Mai 1942 wurde er zum Chef des Generalstabes vom neuen LXXX. Armeekorps in Westfrankreich ernannt. Im Dezember 1943 gab er sein Kommando an Oberst i.G. Herbert Koestlin ab. Am 10. Januar 1944 wurde ihm als Oberst i.G. z.V. das Deutsche Kreuz in Silber für sein Wirken als Chef des Generalsbates vom LXXX. Armeekorps verliehen. Nach anderer Quelle wurde es ihm erst am 28. Februar 1944 verliehen. Im Frühjahr 1945 wurde er im Volkssturm beim Kampf um Berlin eingesetzt. Dabei wurde er in Kämpfen um Berlin-Wilmersdorf durch Bauchschuß schwer verwundet und ist am 26. April 1945 im Reservelazarett 112 in der Paetzerstraße 11-12 in Berlin-Wilmersdorf seinen Verwundungen erlegen. Angeblich wurde er auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Angeblich soll noch eine Ernennung zum Generalmajor erfolgt sein. Bisher sind dafür keine näheren Angaben aufzufinden.

Er hatte mindestens eine ältere Schwester. Dabei handelte es sich um die am 26. Januar 1883 geborene Agnes Maxa Emilie Otty von Wallenberg. Diese heiratete am 26. Mai 1906 den nicht einmal anderthalb Jahre älteren Leutnant und Bataillonsadjutant vom 2. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich III" Nr. 11 in Breslau, Günther Polidor Leopold Alfred Rudolf von Schenckendorff, Sohn des Oberst z.D. Albert Julius Karl von Schenckendorff, in Breslau. Leutnant Adalbert von Wallenberg und Oberleutnant Max von Schenckendorff waren Trauzeugen. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor. Der älteste Sohn war der am 26. Mai 1907 in Breslau geborene Max Albert Günther von Schenckendorff, der am 3. November 1911 in Marienwerder bereits wieder verstarb. Der zweitälteste Sohn war der am 4. September 1909 in Breslau geborene Leopold Adalbert Günther Heinrich von Schenckendorff. Der jüngste Sohn war der am 5. Mai 1914 in Berlin geborene Rudolf Günther Max Ernst von Schenckendorff. Der Ehemann, Günther Polydor Leopold Alfred Rudolf von Schenckendorff, ist im 1. Weltkrieg am 8. Mai 1916 bei den Kämpfen um Fort Donaumont bei Verdun als Hauptmann und Angehöriger des Stabes des III. Bataillons vom 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin Nr. 24 gefallen. Seine Schwester Agnes von Schenckendorff starb am 19. Juli 1941 in Bad Nauheim. Als Todesursache wurden Herzmuskelschaden und Schlaganfall angegeben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Adalbert v. Wallenberg: Größe im Unglück, in: Paul Lindenberg (Hrsg.);
Hindenburg-Denkmal für das deutsche Volk, S. 353-379, Berlin (Vaterländischer Verlag) 1924.
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/browse/sourceId/86/page/1/sn/qhg