Wagner, Georg Robert Adolf Ludwig Kurt
* 4. November 1891, Trier † 19. November 1966, Bremen |
Kurt Wagner war der Sohn vom späteren General der Infanterie a.D. Ernst Wagner und dessen Ehefrau Paula, geborene Sauvin. Er trat nach seiner Kadettenausbildung an den Kadettenhäusern Karslruhe und Naumburg an der Saale und der Haupt-Kadetten-Anstalt Groß Lichterfelde (Ostern 1908 bis Ostern 1910) am 31. März 1910 als charakterisierter Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Er wurde dabei zum 5. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 165 in den Harz überwiesen, in dem bereits sein älterer Bruder Ernst Wagner diente. Am 14. April 1910 wurde er vereidigt. Vom 15. Oktober 1910 bis zum 1. Juli 1911 wurde er zur Kriegsschule nach Metz kommandiert. Dort wurde er am 16. November 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments in Quedlinburg eingesetzt. Bereits kurz nach Kriegsbeginn wurde Wagner am 6. August 1914 verwundet und in ein Lazarett in Aachen eingeliefert. Danach erhielt er noch Privatpflege in Erfurt. Am 3. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach seiner Genesung kam er am 10. Dezember 1914 zum Ersatz-Bataillon des 5. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr.165. Am 15. Dezember 1914 wurde er als Adjutant zum Feld-Infanterie-Bataillon 21 versetzt. Am 2. Februar 1915 kam er als Kompanie-Offizier zum Reserve-Infanterie-Regiment 263. Ab dem 24. April 1915 diente er im Stab der 121. Infanterie-Division. Am 5. Oktober 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde Kurt Wagner am 25. November 1916 wieder als Kompanie-Offizier zum 5. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr.165 versetzt. Ab dem 30. Januar 1917 bis zum 1. Juli 1918 wurde er in seinem Regiment zum Regimentsadjutant verwendet. Am 21. Juni 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Er erkrankte dann so schwer, so dass er am 1. Juli 1918 in ein Kriegslazarett A 21 eingeliefert werden musste. Bereits am 23. Juli 1918 übernahm er wieder seine Geschäfte als Regimentsadjutant. Am 21. August 1918 wurde er schwer verwundet und erneut in das Feldlazarett 56 eingeliefert. Später wurde er noch in den Lazaretten in Darmstad, Danzig, Münster und Quedlinburg behandelt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetanabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Ihm wurden neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach seiner Genesung wurde er am 5. Juli 1919 Kompanieführer im III. Freiwilligen-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 165 eingesetzt. Im Sommer 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 29. Juli 1919 wurde er als Führer der Stabs-Nachrichten-Kompanie des Reichswehr-Schützen-Regiment 8 eingesetzt. Am 24. September 1919 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Führer der Stabs-Nachrichten-Kompanie in das Reichswehr-Schützen-Regiment 7 versetzt. Am 18. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Am 28. Oktober 1919 heiratete er die etas über drei Jahre jüngere Margarete Kroymann, Tochter des verstorbenen Kaufmanns Johann Kroymann, in Bremerhaven. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 noch immer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 7 der Reichswehr-Brigade 4. Am 17. Mai 1920 wurde er zum Nachrichten-Offizier des Regiments ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswer wurde er am 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 12 übernommen. Er wurde als Bearbeiter der Garnison-Fürsorgeangelegenheiten und Vernehmungs-Offizier direkt zum Stab des II. Bataillons kommandiert. Am 17. Oktober 1920 wurde seine älteste Tochter Christa Wagner in Quedlinburg geboren. Am 1. Juli 1921 kehrte er von seinem Kommando in die 8. (MG.) Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Quedlinburg zurück, wo er als Kompanieoffizier eingesetzt wurde. Vom 13. März 1922 bis zum 18. März 1922 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Am 1. Mai 1922 wurde seine zweite Tochter Margarethe Wagner ebenfalls in Quedlinburg geboren. Am 12. September 1923 wurde er zur 4. (MG.) Kompanie des Regiments nach Dessau versetzt. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er mit der Führung der Geschäfte als Hauptmann beim Stabe beauftragt. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann bis zum 1. März 1924 auch noch als Fürsorgeoffizier beim Stab des I. (Anhaltinisches) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 23. November 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. November zum Hauptmann befördert. Vom 28. April 1924 bis zum 17. Mai 1924 wurde er zum I. Lehrgang am Schweren MG auf den Truppenübungsplatz Königsbrück kommandiert. Am 1. März 1925 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Walter Mylo in die Stelle als Chef der 4. MG.) Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment in Dessau eingewiesen, eine Position die er für viele Jahre innebehalten sollte. Am 24. September 1925 wurde seine dritte Tochter Elvira Frieda Ruth Wagner in Dessau geboren. Vom 4. Juni 1928 bis zum 17. Juni 1928 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise im sächsisch-bayerischen Grenzgebiet. Vom 1. Oktober 1929 bis zum 30. Oktober 1929 wurde er als Lehrer zum Schießlehrgang für schwere Infanterie-Waffen und Kampfschullehrgang auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 26. März 1930 wurde seine jüngste Tochter Felicitas ebenfalls in Dessau geboren. Am 24. April 1930 hat er den Grundschein der DLRG erworben. Vom 7. Juni 1931 bis zum 13. Juni 1931 wurde er zu einer Übungsreise, für Offiziere die für Bedarf als Lehrer an Waffenschulen in Frage kommen, kommandiert. Vom 29. September 1931 bis zum 24. Oktober 1931 wurde er als Lehrer zum Schießlehrgang für schwere Infanterie-Waffen erneut auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Er behielt seine 4. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment bis zum Frühjahr 1933. Sein Nachfolger wurde Hauptmann Martin Ronicke. Am 20. März 1933 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1933 schließlich in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort erfolgte seine Zuteilung als Referent zum Luftschutz (L.S.) (L 3) und dort wurde er am 1. September 1933 zum Major befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht schied er zum 31. März 1935 aus dem Befehlsbereich des Chefs der Heeresleitung aus und trat dafür am 1. April 1935 in den Befehlsbereich des Reichsministers der Luftfahrt über. Damit kam er dann nun zum Reichsluftfahrtministerium (RLM), wo er als Referent der Inspektion der Flakartillerie und des Luftschutzes zugeteilt wurde. Zur Enttarnung der Einheiten wurde er am 1. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Flak-Regiment 23 in Rudolstadt ernannt. Am 1. April 1936 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 8. März 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Kommandeur vom Flak-Lehr-Regiment in Stettin ernannt. Seine Abteilung in Rudolstadt wurde gleichzeitig aufgelöst. Im Sommer 1938 verlegte er mit seinem Regiment nach Stralsund. Zum 1. August 1938 wurde Kurt Wagner zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde am 2. Oktober 1938 auf den 1. Oktober 1938 festgelegt. Ab dem 21. Februar 1939 war er zudem Mitglied der Luftwaffen-Kommission im RLM. Am 18. Mai 1940 wurde er Kommandeur der Flak-Brigade VI, die nach dem Frankreichfeldzug an der Atlantikküste lag. Am 18. Mai 1940 wurde er zum Kommandeur der Feld-Flakartillerieschule Zingst ernannt. Im Juli 1940 wurde seine eigentlich für August 1940 in Aussicht genommene Beförderung verschoben. Er wurde darüber informiert. Am 4. Oktober 1940 wurde er für die Beförderung zum 1. November 1940 vorgesehen. Am 1. November 1940 wurde er dann auch zum Generalmajor befördert. Kurz nach Beginn des Ostfeldzuges im Frühsommer 1941 wurde er am 30. Juni 1941 zum Kommandeur vom Luftverteidigungs-Kommando 8 ernannt, welches in Bremen stationiert war und die dortige Flakverteidigung organisierte. Am 1. September 1941 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 8. Flak-Division, welcher weiter in Bremen stationiert blieb. Seine eigentlich für August geplante Beförderung wurde zeitweise ausgesetzt. Am 1. November 1942 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Eine zum 21. Juli 1944 erfolgte Ernennung zum Kommandierenden General des IV. Flakkorps wurde nicht wirksam. Am 1. Oktober 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 4. Dezember 1944 wurde er als General der Flakwaffe zum Luftgau-Kommando XVII nach Wien versetzt. Anscheinend wurde er am 26. April 1945 noch zum Kommandeur der 7. Flak-Brigade in Linz ernannt, bis er bei Kriegsende am 8. Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft geriet, aus der er im März 1947 entlassen wurde.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z,
Biblio Verlag, Osnabrück 1993
Pers 6/982