Wagner, Karl Matthäus
* 4. August 1895, Kempen, Provinz Posen (heute Kepno/Polen) † 5. Februar 1982, Kirschgarten/Hessen |
Karl Wagner war der Sohn vom geheimen Justizrat beim Amtsgericht in Sagan und Major der Landwehr a.D. Karl Wagner und dessen Ehefrau Margarethe, geborene Reuss. Er trat nach dem Besuch des katholischen Gymnasiums Sagan von Ostern 1905 bis August 1914 kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges am 8. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Feldartillerie-Regiment von Podbielski (1. Niederschlesisches) Nr. 5. Am 27. August 1914 wurde er vereidigt. Am 1. Februar 1915 wurde er zum 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment "von Podbielski" Nr. 5 ins Feld entsendet. Mit dem aktiven Regiment kämpfte er an der Westfront. Am 4. April 1915 wurde er zum Gefreiten befördert. Ab dem 27. Mai 1915 wurde er als Fahnenjunker zum Ersatztruppenteil vom 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 versetzt. Zu diesem gehörte er bis zum 21. Oktober 1915. Am 26. Juni 1915 wurde er dort zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 28. Juni 1915 bis zum 21. August 1915 wurde er zum Fahnenjunkerkursus nach Döberitz kommandiert. Am 11. Oktober 1915 wurde er zum Fähnrich befördert. Als solcher wurde er ab dem 22. Oktober 1915 bis Ende Februar 1916 als Zugführer im 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 verwendet. Als solcher wurde er bereits am 31. Dezember 1915 zum Leutnant ohne Patent befördert. Am 28. Februar 1916 wurde er verwundet. Vom 27. April 1916 bis zum 12. Juni 1916 gehörte er wieder zum Ersatz-Bataillon vom Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52. Zwischen dem 13. Juni 1916 und dem 19. Juli 1916 wurde er erneut als Zugführer beim aktiven Regiment eingesetzt, bis er am 19. Juli 1916 erneut verwundet wurde. Daraufhin gehörte er vom 5. August 1916 bis zum 4. Oktober 1916 zum Ersatz-Bataillon. Vom 5. Oktober 1916 bis zum 20. Juli 1917 war er dann wieder Zugführer beim aktiven Regiment. Ab dem 21. Juli 1917 wurde er als Adjutant des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 eingesetzt. Am 10. Dezember 1918 hat er ein Patent als Leutnant vom 21. Mai 1916 erhalten. Nach Kriegsende wurde er ab dem 17. Februar 1919 als 2. Ordonnanzoffizier im Stab der 5. Infanterie-Division verwendet. Am 24. September 1919 wurde er neu vereidigt. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 10 vom Freikorps Görlitz. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 10 der Reichswehr-Brigade 5. Am 23. Mai 1920 wurde er als Ordonanzoffizier und Kommandant des Stabsquartiers zum Stab der Reichswehr-Brigade 5 kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 in das Infanterie-Regiment 8 übernommen. Er gehörte anfangs als Zugführer und Sportoffizier zur 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons in Lübben. Am 1. Juli 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. September 1915 zugewiesen. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Regimentsstab vom 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Am 31. Juli 1925 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 1. Oktober 1925 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Werner von Hillebrandt zum Adjutant des I. Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt/Oder ernannt. Vom 4. April 1927 bis zum 20. August 1927 wurde er zum V. Offizier-Waffenschullehrgang zur Infanterieschule nach Dresden kommandiert. Vom 5. bis zum 9. März 1928 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Sein Vater starb am 17. April 1928. Am 1. Oktober 1928 wurde er als Kompanieoffizier in die 12. (MG.) Kompanie von seinem Regiment nach Görlitz versetzt. Vom 9. Oktober 1928 bis zum 24. Oktober 1928 wurde er zum Kampfschullehrgang R auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Seine Mutter starb am 25. Februar 1929. Am 1. Februar 1930 wurde er zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig mit der Beförderung zum Hauptmann wurde er zum Chef der 5. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau ernannt. Am 16. Mai 1931 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 4. Juli 1931 heiratete er die fast zwölf Jahre jüngere Maria Therese Bauch, Tochter vom Kaufmann Otto Bauch, in Glogau. Am 27. September 1932 wurde sein Sohn Karl Heinrich Wagner in Glogau geboren. Am 1. April 1933 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Walter Rolin zum Chef der 11. Kompanie seines Regiments in Görlitz ernannt wurden. Seine 5. Kompanie in Glogau übernahm dafür Hauptmann Gerhard Kieler als neuer Chef. Am 29. März 1934 wurde seine Tochter Maria Margarete Gisela Elfriede Wagner in Görlitz geboren. Am 2. Augus 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Kompaniechef zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment Görlitz versetzt. Am 11. März 1935 wurde er zur 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment Görlitz versetzt. Seinen Militär-Kraftfahr-Führerschein der Klasse 3b hat er am 17. April 1935 erworben. Am 31. Mai 1935 wurde seine Tochter Christa-Luise Ruth Hildegard Wagner in Görlitz geboren. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Chef der 14. (Panzerabwehr-) Kompanie vom Infanterie-Regiment 30 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. November 1935 zum Major befördert. Am 18. Januar 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1936 zur Nachrichten-Lehr- und Versuchs-Abteilung nach Halle an der Saale kommandiert. Die Dauer dieses Kommando sollte voraussichtlich unter 4 Monaten betragen. Am 6. Oktober 1936 wurde Karl Wagner zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 29 in Gotha ernannt. Seinen Militär-Kraftfahr-Führerschein der Klasse 2 hat er am 23. August 1937 erworben. 1938 wurde seine Abteilung nach Erfurt verlegt. Privat wohnte er dort in der Hohenzollernstraße 24a in Erfurt und hatte dort die Telfonnummer 20021. Am 30. Septemnber 1938 wurde er mit Wirkung zum 1. Oktober 1938 als Abteilungskommandeur zum Oberstleutnant befördert. Mit der Nachrichten-Abteilung 29 nahm er ab Kriegsbeginn am Polenfeldzug teil. Dabei wurde ihm bereits die Spange zu seinem Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 28. Dezember 1939 wurde er mit Wirkung vom 5. Januar 1940 zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 422 ernannt. Diese Abteilung wurde beim XXII. Armeekorps verwendet. Sein Rangdienstalter als Oberstleutnant wurde am 14. August 1940 auf den 1. Oktober 1937 verbessert. Mit diesem nahm er im Frühjahr 1940 am Frankreichfeldzug teil. Dabei wurde ihm die Spange zu seinem Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Anschließend wurde er am 14. September 1940 mit Wirkung vom 1. Oktober 1940 zum Oberst befördert. Am 1. Dezember 1940 wurde er Nachrichtenführer der Panzergruppe 1. Mit dieser nahm er ab dem Smmerbeginn 1941 am Rußlandfeldzug teil. Im Oktober 1941 wurde er bei der Umgliederung seines Stabes zum Armee-Nachrichtenführer der 1. Panzerarmee ernannt. Am 3. August 1942 wurde er zum Deutsches Kreuz in Silber vorgeschlagen. Vom 20. November 1942 bis zum 30. Januar 1943 wurde er durch Oberst Johannes Bayer, Kommandeur vom Panzerarmee-Nachrichten-Regiment 1, vertreten. Am 20. März 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Silber verliehen. Am 27. Mai 1943 wurde er mit der Führung vom Grenadier-Regiment 681 beauftragt. Dieses führte er im Südabschnitt der Ostfront im Verband der 333. Infanterie-Division. Dort wurde er am 19. Juli 1943 verwundet. Er verlor dabei den halben rechten Fuß. Er wurde während seiner Genesung am 27. Juli 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis IX. Am 15. August 1943 wurde er zur Verleihung des Ritterkreuzes eingereicht. Am 7. September 1943 wurde er mit der Ehrenblattspange ausgezeichnet. Am 1. Mai 1944 wurde er zum Kommandeur der Heeres-Nachrichtenschule in Halle an der Saale ernannt. Am 22. Juni 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1944 auch zum Generalmajor befördert. Am 12. April 1945 wurde er noch zum Armee-Nachrichtenführer der 12. Armee ernannt. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Mai 1947 entlassen wurde.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg,
Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/301223
Pers 6/2022