Verch, Erich Carl Albert

 

* 11. November 1872, Vordamm, Kreis Friedeberg in der Neumark 

† 6. Januar 1927, Königsberg in Preußen

 

 

Erich Verch war der Sohn des Brauerbeibesitzers Emil Verch aus Vordamm und dessen Ehefrau Berta, geborene Boetzel. Er trat im Herbst 1890 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 nach Minden. Er wohnte anfangs als Offiziersaspirant bei der Familie des Lokomotivführers Carl Stiller in der Laxburg 2 in Minden. Am 18. Mai 1891 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Januar 1892 zum außeretatmäßig Sekondeleutnant befördert. Anfänglich wurde er als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1893 wurde er für zwei Jahre zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert, etatmäßig blieb er bei der 4. Kompanie seines Bataillons eingeteilt. Während dieser Zeit wurde er am 12. September 1894 in seinem Bataillon zum etatmäßigen Sekondeleutnant. Nach seiner Rückkehr zum Bataillon wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Grabi für mehrere Jahre als Adjutant vom Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden eingesetzt. Er wohnte anfangs privat in der Pionierstraße 1 in Minden. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Anfang 1900 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 22. Juli 1900 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. 1900/01 wurde er durch Leutnant Westphal als Bataillonsadjutant abgelöst. Er wurde dann als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden verwendet. Am 18. Mai 1901 wurde er für die Zeit vom Schlusse der Kriegsakademie bis zum Zusammentritt der Übungsflotte (Mitte Juli 1901 - Mitte August 1901) wurde er auf ein Schiff der Küstenpanzerschiffs-Reserve-Division kommandiert. Auch die Kommandierung für die Zeit vom Zusammentritt der Übungsflotte bis zum Schlusse der Übung (Mitte August 1901 - Mitte September 1901) zur 4. Matrosen-Artillerie-Abteilung erfolgte bereits am 18. Mai 1901. Am 18. Dezember 1901 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Dronke als 2. Adjutant zur 3. Pionier-Inspektion nach Magdeburg kommandiert. Er trug dabei weiter die Uniform seines Bataillons. Am 27. Januar 1905 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, als Nachfolger von Hauptmann Matern zum Chef der 3. Kompanie vom Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18 in Königsberg in Preußen ernannt. Sein Nachfolger als 2. Adjutant in Magdeburg wurde Oberleutnant Tesdorpf. Er wohnte jetzt privat in der Dinterstraße 6 in Königsberg. Am 18. Oktober 1906 hat er die vierzehneinhalb Jahre jüngere Marie Elisabeth Victoria Agnes Abbes, Tochter vom Oberstleutnant a.D. Franz Hermann Abbes, in Königsberg geheiratet. Am 18. Mai 1907 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 21. Dezember 1909 wurde er mit dem 1. Januar 1910 als Lehrer an die Kriegsschule in Hersfeld versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 3. Kompanie in Königsberg wurde Hauptmann Scherlau. Am 10. Mai 1913 wurde er zu der 4. Ingenieur-Inspektion versetzt. Dort wurde er jetzt zum Fortifikationsdienst nach Metz West entsendet. Auch kurz vor der Mobilmachung des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 war er noch immer dort im Einsatz. Über seine Einsätze im Krieg ist nicht viel bekannt. Am 28. November 1914 wurde er zum Major befördert. Zum Ende des Krieges war er von September 1918 bis Dezember 1918 Kommandeur vom 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dabei am 1. Oktober 1919 als Kommandeur in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 1 eingeteilt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch in dieser Funktion verwendet. Privat wohnte er zu dieser Zeit in der Gottschedstraße 23/25 in Königsberg. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er als Kommandeur in das 1. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Königsberg übernommen. Am Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 1. Februar 1923 wurde er durch Major Karl Chambeau als Kommandeur vom 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon abgelöst. Er wurde an diesem Tag unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst als Stabsoffizier der Pioniere (StoPi) zum Stab der 1. Division der Reichswehr ebenfalls in Königsberg versetzt. Im Frühjahr 1924 war er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr ausgeschieden. Ende 1926 wohnte er privat als Oberst a.D. in der Friedrichstraße 23 in Königsberg in Preußen. Er starb am 6. Januar 1927 in der Universitäts-Nervenklinik in Königsberg.

Sein jüngerer Bruder war der am 23. November 1876 in Vordamm geborene Waldemar Emil Clemens Verch. Dieser starb am 7. August 1940 als Zivilingenieur im Sankt-Norberg-Krankenhaus in der Reppichstraße 10c Berlin-Schöneberg. Er wohnte damals in der Cranachstraße 37 in Berlin-Friedenau und war seit dem 20. Juni 1908 in Elbing mit Gertrud Hildegard Johanna Passarge verheiratet.