Thoholte, Karl Philipp

 

* 14. September 1893, Wesel

† 21. März 1954, Telgte

 

Carl Philipp Thoholte trat nach seiner Kadettenausbildung am 6. Oktober 1911 mit dem Charakter als Fähnrich in die Kaiserliche Armee ein. Bereits seit 1904 hatte er die Kadettenanstalt in Potsdam besucht. Am 16. Juni 1913 wurde der Sohn eines Geheimen Oberbaurates beim 1. Rheinisches Feldartillerie-Regiment von Holtzendorff Nr. 8 zum Leutnant befördert. 1914 gehörte er zur 2. Batterie vom gleichen Regiment. Am 18. August 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Krieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er am 1. Oktober 1919 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 11. 1920 hat er dann Maria Theresia Nölting geheiratet. Aus dieser Ehe entsprangen später 2 Söhne (Carl Robert Paul Edgar und Hubertus Emile Robert) und eine Tochter (Barbara Margarita Clara). Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 5. Artillerie-Regiment übernommen. 1921 wurde er als Oberleutnant deaktiviert. Am 1. Juli 1923 wurde er als Oberleutnant ohne Patent wieder in den aktiven Dienst übernommen. Sein Rangdienstalter wurde am 1. Mai 1925 auf den 1. Mai 1925 festgelegt, aber später, am 1. Februar 1930 auf den 1. April 1925 verbessert. Spätestens ab Anfang 1924 gehörte er mehrere Jahre zur 11. (Preuß.) (reitende) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Fritzlar. 1927/28 wurde er dann in die 1. (Hess.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. 1928/29 wurde er dann zum Adjutant der I. (Hess.) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda ernannt. Am 1. Februar 1930 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann zum Regimentsstab vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda versetzt. Am 1. Mai 1932 wurde er in die (Württ.) Ausbildungs-Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Wiblingen versetzt. Diese übernahm er dann auch sofort als Chef. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Lehrer zur Kriegsschule nach München versetzt. Ab 1935 wurde er dort auch als Chef einer Versuchs-Batterie und Instrukteur an der Kriegsschule eingesetzt. Die Versuchbatterie gehörte mit zur Kriegsschule. Als Verletzung des Vertrages von Versailles war die Batterie mit verschiedenen Geschützen großer Kaliber der schweren Artillerie ausgestattet. Am 6. Oktober 1936 übernahm er dann als Major die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 58 in Bremen als Kommandeur. Am 1. August 1938 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Das Kommando über seine Abteilung behielt er bis zum Herbst 1938. Am 10. November 1938 wurde er in den Stab der Artillerieschule Jüterbog versetzt. Bei Kriegsausbruch gehörte er zum OKW. Dabei wurde er als Berater für Fragen der Eisenbahnartillerie eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1939 gehörte er zum Stab des General der Artillerie beim Oberbefehlshaber des Heeres. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Oberst befördert. Am 20. Januar 1941 übernahm er als Kommandeur das Artillerie-Regiment (mot.) 36 von Oberst Fritz Krause. Das Regiment führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nord-, später Mittelrussland. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 6. März 1942 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment (mot.) 36 ab und wurde dafür zum Artillerie-Kommandeur (Arko 101) ernannt. Als solcher wurde er weiter an der Ostfront eingesetzt. Dabei kam er unter dem XXXXVI. Armeekorps (mot.), später XXXXVI. Panzerkorps, zum Einsatz. Am 13. September 1942 wurde ihm für seine vorherigen Leistungen als Regimentskommandeur vom Artillerie-Regiment (mot.) 36 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 16. Februar 1943 wurde er zum Höherer Artillerie-Kommandeur 303 (HArko 303) in Nordrussland ernannt. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1943 festgelegt. Am 7. September 1943 übernahm er als Kommandeur die 18. Artillerie-Division. Am 1. März 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 20. Juli 1944 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 11. August 1944 wurde er zum Höherer Artillerie-Kommandeur 307 (HArko 307) bei der 9. Armee ernannt. Als solcher leitete er die Artillerie beim Kampf um Warschau. Am 1. November 1944 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt, seinen Dienst regelte der Chef des Heerespersonalamtes. Am 20. November 1944 wurde er zum General der Artillerie z.b.V. 1 ernannt. 1945 übernahm er dann noch den Stab General der Artillerie z.b.V. 2. Am 20. April 1945 wurde er noch zum General der Artillerie befördert. Etwa zu dieser Zeit geriet er bei Haan in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.