Freiherr von Speidel, Hans Edmund Maria Karl Joseph

 

* 14. März 1885, Augsburg

† 2. Januar 1936, Ludwigslust

 

 

Karl Freiherr von Speidel war der älteste Sohn von Kämmerer und General der Kavallerie Maximilian August Edmund Albert Freiherr von Speidel und dessen Ehefrau Anna, geborene Gräfin von Arco auf Valley. Er trat am 5. Juli 1904 in die Bayerische Armee ein. Nach dem Besuch der Kriegsschule erhielt er am 8. März 1906 sein Patent als Leutnant. Danach wurde er als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron seines Regiments in München verwendet. 1909 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort. 1911 gehörte er als Eskadronoffizier zur 4. Eskadron vom Königlich Bayerisches 1. Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ in München. 1912 wurde er zur Militär-Reitschule kommandiert. Am 25. August 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er als Oberleutnant zur 3. Eskadron vom Königlich Bayerisches 1.  Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“. Am 4. August 1914 zog er mit seinem Regiment ins Feld. Am 13. August 1914 wurde er als Ordonanz-Offizier beim Stabe vom Höheren Kavallerie-Kommandeur 3 verwendet. Am 8. September 1914 kam er als Zugfüher wieder zu seinem Regiment zurück. Am 15. Oktober 1914 wurde er zum bayerisches 1. Jäger-Bataillon kommandiert. Am 31. Dezember 1914 kehrte er wieder zum Regiment zurück. Am 3. April 1915 wurde er als Ordonanz-Offizier beim Stabe der bayerischen Kavallerie-Division kommandiert. Mit dieser wechselte er dann auf den östlichen Kriegsschauplatz. Am 19. Mai 1916 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 18. Juni 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 30. September 1916 kehrte er erneut zum Regiment zurück, wo er mit der Führung der MG-Eskadron beauftragt wurde. Am 6. November 1916 wurde er zum 5. MG-Ausbildungs-Kurs II und vorausgehend zur Vorbereitung zur MG-Ersatz-Eskadron nach Landau kommandiert. Vom 9. November 1917 bis zum 6. Dezember 1917 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Am 7. Dezember 1917 kehrte er wieder zur MG-Eskadron vom 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ zurück. Am 1. März 1918 wurde er als 2. Adjutant zur bayerischen Kavallerie-Division Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg traf er am 1. Februar 1919 mit dem Divisionsstab in München ein. Im Jahr 1919 wurde er als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 3. Mai 1919 ist er dann zum Reichswehr-Kavallerie-Regiment 21 übergetreten. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reiter-Regiment 17. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er vorerst im Regimentsstab eingesetzt. Am 7. Juni 1922 hat er in München Ernestine Marie Magdalene Christiane Elisabeth 'Nini' Gräfin von Pocci geheiratet. Im Frühjahr 1923 gehörte er als Eskadronchef zur 2. Eskadron seines Regiments in Ansbach. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 6. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Straubing. In dieser wurde er dann mehrere Jahre verzeichnet. Am 1. März 1927 wurde er zum Major befördert. Als solcher gehörte er dann im Frühjahr 1927 zur Ausbildungs-Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg. 1927/28 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre in der Abwehr-Abteilung (Abw) eingesetzt. 1930/31 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1931 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1933 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Leo Reichsfreiherr Geyr von Schweppenburg zum Kommandeur vom 14. (Preuß.) Reiter-Regiment in Ludwigslust ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Reiter-Regiment Ludwigslust ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 14 in Ludwigslust ernannt. Anfang Januar 1936 ist er dann plötzlich verstorben.

Sein jüngerer Bruder war der am 26. September 1886 in Adldorf geborene Hans Edmund Maria Karl Joseph Freiherr von Speidel. Sein Bruder ist am 28. Dezember 1916 am Ferului-Berg in Rumänien als Oberleutnant im Infanterie-Leib-Regiment und Königlich bayerischer Kammerjunker gefallen. Er war sogar Träger des Militär-Max-Josef-Ordens. Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 28. Oktober 1892 in München geborene Anton Maria Karl Johann Joseph Freiherr von Speidel. Dieser starb am 15. Februar 1920 ebenfalls als Oberleutnant an den Spätfolgen seiner Verletzungen aus dem Krieg in München. Er hatte noch eine am 23. Juli 1891 in Adldorf geborene Schwester mit dem Namen Anna Luise Marie Sophie Freiin von Speidel.