Scultetus, Herbert

 

* 14. Mai 1881, Berlin

† 1. September 1955, Köln

 

Herbert Scultetus trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1900 als Leutnant in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom späteren Generalmajor Bruno Sculetus kam dabei zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95. Bei diesem wurde er dann als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1904 wurde er dann für ein Jahr zum Lehr-Infanterie-Bataillon kommandiert. Danach kehrte er wieder zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 zurück. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dabei wurde er am 18. Oktober 1909 zum Oberleutnant befördert. Im Anschluss kehrte er erneut zu seinem Regiment zurück. Am 22. März 1912 wurde er dann für zwei Jahre zum Großen Generalstab kommandiert. Dabei wurde er am 18. Dezember 1913 zum Hauptmann befördert. Am 22. März 1914 wurde er dann als Adjutant zur 23. Infanterie-Brigade versetzt. Am 16. April 1914 hat er Ada Traine geheiratet. Seine Funktion übte er auch noch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg im Sommer 1914 aus. Als Adjutant der 23. Infanterie-Brigade kam er dann auch an die Front. Im März 1915 wurde er dann in den Generalstab versetzt. Anfänglich wurde er dann als 2. Generalstabsoffizier (Ib) bei der Armee-Abteilung Gaede eingesetzt. Später wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der Etappen-Inspektion 6 versetzt. Diese Position behielt er dann auch bis zum Ende des Krieges. Dort wurde er am 15. Juli 1918 auch zum Major befördert. Neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm auch andere Auszeichnungen verliehen. Mitte Dezember 1918 wurde er dann wieder zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 versetzt. 1919 wurde er zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 8. Oktober 1919 wurde er von dem Kommando zum RWM enthoben und dafür zum Reichsmarineamt kommandiert. Kurz vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr wurde er am 22. März 1920 aus dem Heer verabschiedet.

Ab dem 1. Februar 1923 wurde er für viele Jahre als Angestellter im Reichswehrministerium eingesetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er dann als Oberstleutnant (L) in das Landesschutzoffizierskorps übernommen. Im Herbst 1933 wechselte er dann als Oberstleutnant (E) zum Ergänzungsoffizierskorps. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Oberst (E) befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Oktober 1930 festgelegt. Er kam jetzt zur Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) vom RWM. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann im Frühjahr 1935 durch die Umbenennung der Einrichtung zum Reichskriegsministerium (RKM), wo er zum Generalstab des Heeres gehörte. Am 10. Oktober 1937 wurde er in die 11. Abteilung beim Oberquartiermeister II (O Qu II) versetzt. Dort war er auch als Bearbeiter der Monatsschrift "Kriegskunst in Wort und Bild" tätig. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 blieb er vorerst weiter beim Generalstab des Heeres. Am 13. Mai 1941 wurde er als Kommandant zur Feldkommandantur 192 (FK 192) in den Osten versetzt. Kurz nach Beginn des Ostfeldzuges im Sommer 1941 wurde der Stab dann in Reval stationiert. Zum 1. Dezember 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. An diesem Tag wurde er dann auch in den aktiven Dienst übernommen. Ab März 1942 wurde sein Stab auch als Standortkommandantur Reval bezeichnet. Ende September 1943 gab er sein Kommando über die FK 192 ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 31. Mai 1944 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er war der jüngere Bruder vom Generalmajor Bruno Scultetus.