Scultetus, Bruno

 

* 6. November 1879, Coburg

† 1956, Baden-Baden

 

Bruno Scultetus trat am 1. März 1898 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom späteren Generalmajor Bruno Sculetus kam dabei zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95. Bei diesem wurde er am 8. Oktober 1898 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Potsdam wurde er am 18. August 1899 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag festgelegt. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 eingesetzt. Am 1. Oktober 1905 wurde er dann für zwei Jahre als Adjutant zum Bezirkskommando Gotha versetzt. Am 25. Mai 1907 wurde er für den 1. Oktober 1907 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Dabei wurde er am 17. September 1909 zum Oberleutnant befördert. Am 25. Juli 1910 wurde er gemeinsam mit Oberleutnant Hugo Zeitz zur Dienstleistung bei der Landesaufnahme vor Beendigung der diesjährigen Schlußübungsreise der Kriegsakademie bis auf weiteres kommandiert. Im Anschluss wurde er dann für weitere 8 Monate zur Kriegsakademie in Berlin kommandiert. Ab dem 1. April 1911 wurde er unter gleichzeitiger Enthebung des Kommandos zur Landesaufnahme für ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1912 wurde er ab dem 1. April 1912 für ein ferneres Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Dabei wurde er am 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann im Herbst 1913 zur Flieger-Abteilung Köln kommandiert. Im Frühjahr 1914 wurde er zur Flieger-Abteilung Straßburg kommandiert. Am 22. März 1914 wurde er dann in den Großen Generalstab versetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 als 4. Generalstabsoffizier (Id) zum Generalstab der 1. Armee versetzt. Am 20. September 1914 wurde er dann für fast ein Jahr als 3. Generalstabsoffizier (Ic) zum Generalstab der Armee-Abteilung Falkenhausen versetzt. Während dieser Zeit erhielt er Frontkommandos zum Landwehr-Infanterie-Regiment 71 und zur Feldflieger-Abteilung 2 b. Am 17. August 1915 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) zum Generalstab vom XIV. Armeekorps versetzt. Am 12. Januar 1916 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der Etappen-Inspektion 5 versetzt. Am 6. Mai 1917 wurde er als Ia zum Generalstab der 26. Landwehr-Division versetzt. Dort wurde er als solcher am 18. April 1918 zum Major befördert. Am 1. Juni 1918 wurde er dann als Ia zum Generalstab vom 41. Reserve-Korps versetzt. In dieser Funktion blieb er dann bis nach Ende des 1. Weltkrieges im Einsatz. Neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm auch andere Auszeichnungen verliehen. Am 10. Februar 1919 wurde er dann zur Verfügung vom Generalkommando III. Armeekorps gestellt. Mitte März 1919 wurde er dann zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 kommandiert. Von dort trat er dann dem Freikorps Loeschebrand der Garde-Kavallerie-Schützen-Division bei. Am 1. April 1919 wurde er dann zum Großen Generalstab versetzt und dort als Major in das Reichsheer übernommen. Kurz vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr wurde er am 1. April 1920 aus dem Heer verabschiedet.

Von Juli 1922 bis Ende September 1925 war er als Angestellter bei der technischen Nothilfe im Reichsministerium des Inneren tätig. Am 22. Juni 1925 hat er Elisabeth Schütz geheiratet. Am 1. Dezember 1925 kehrte er dann als Landesschutzoffizier zum Heer zurück. Dabei wurde er jetzt als Major (L) beim Stab der 3. Kavallerie-Division in Weimar verwendet. Später wurde er dann dort zum Oberstleutnant (L) befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Ergänzungsoffizier in die Reichswehr übernommen. Dabei kam er jetzt als Oberst (E) zur Wehrgauleitung Ulm. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1932 festgelegt. Durch die Umbenennung des Stabes während der Erweiterung von der Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann zur Standortkommandantur Ulm. Anfang Juli 1937 wurde er dann zum Generalkommando V. Armeekorps ebenfalls in Ulm versetzt. Dort wurde er dann als Mitarbeiter vom 1. Generalstabsoffizier (Ia) verwendet. Mitte Dezember 1938 wurde er dann als Mitarbeiter vom Ia zum Kommandostab Oberrhein versetzt. Ab März 1939 gehörte er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Generalkommando der Grenztruppen Oberrhein. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann Ende August 1939 als Mitarbeiter vom Ia dem Oberkommando der 7. Armee an der Westfront zugeteilt. In dieser Funktion wurde er im Frühjahr 1940 auch beim Westfeldzug eingesetzt. Am 17. Mai 1941 wurde er dann zum Stab der Feldkommandantur 186 (FK 186) in den Osten versetzt. Am 1. August 1941 wurde er als Oberst in den aktiven Dienst übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 1. April 1932 datiert. Er wurde dann auch zum Kommandant der FK 186 in Opotschka ernannt. Zum 1. Dezember 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Vom 19. Mai 1942 bis zum 20. Juni 1942 wurde er dann mit der Führung der 281. Sicherungs-Division beauftragt. Danach übernahm er wieder die FK 186 als Kommandant. Anfang Mai 1943 gab er sein Kommando über die FK 186 ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve vom Wehrkreis V versetzt. Bis zum 1. Juli 1943 wurde er dabei zur Einarbeitung des neuen Feldkommandanten zur FK 186 kommandiert. Am 1. Juli 1943 wurde er dann für zwei Monate der Kommandantur der Befestigungen Oberrhein zugeteilt. Am 1. September 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er war der ältere Bruder vom Generalmajor Herbert Scultetus.