Schulz, Dr. phil. Johannes

 

* 23. Oktober 1892, Kaltenborn bei Jüterbog

† 27. November 1943, Skofijewka (gefallen)

SchulzDrJ-1.jpg (50468 Byte)

Johannes Schulz trat am 1. Oktober 1910 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom Pfarrer Richard Schulz kam dabei zum Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4. Bei diesem wurde er am 18. Juni 1911 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 22. Mai 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. Mai 1910 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4 eingesetzt. Zu diesem gehörte er dann auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Danach nahm er dann auch am Ersten Weltkrieg teil. Dabei wurde er als Zug- und Kompanieführer eingesetzt. Am 18. Oktober 1915 wurde er dann zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er anfangs als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Am 17. Januar 1920 schied er noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr aus. Dabei wurden ihm die Charakter als Hauptmann verliehen.

In der Folge studierte er dann Geologie in Halle und München. 1923 hat er Natalie Johannson geheiratet. 1925 folgte seine Promotion zum Dr. phil. Danach wurde er dann als Gutachter für die Sirius-Werke und für eine holländische Firma in Italien, Griechenland, Rumänien, Tschechei und anderen europäischen Ländern eingesetzt. Am 28. Mai 1926 wurde seine Tochter Dorothea geboren, später folgte auch noch ein Sohn. 1933 leistete er Vorarbeiten um als Dozent zu habilieren. Am 26. Oktober 1934 wurde er als Hauptmann reaktiviert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Februar 1933 datiert. Als solcher wurde er jetzt dem Pionier-Bataillon Königsberg A zugeteilt. Nach einem siebenmonatigem Offizierslehrgang an der Pionierschule 1 wurde er als Hauptmann zum Stab vom Pionier-Bataillon Königsberg B versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann ab dem 15. Oktober 1935 im Pionier-Bataillon 21 verwendet. Zum 1. April 1936 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher übernahm er am 12. Oktober 1937 als Kommandeur das Pionier-Bataillon 29 in Hannoversch Münden. Am 3. November 1938 übernahm er dann das neu aufgestellte Pionier-Bataillon 70 in Melk. Dieses Bataillon führte er im Polenfeldzug. In diesem wurde er zum 1. Oktober 1939 zum Oberstleutnant befördert. Schulz kam gleichzeitig zum Stab des Generals der Pioniere und der Festungen im Oberkommando des Heeres (OKH), wo er am 1. Januar 1942 zum Oberst befördert wurde. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1941 festgelegt. Am 12. März 1943 übernahm er das Kommando über das Panzer-Grenadier-Regiment 10. Nach der Schlacht um Kursk und den anschließenden Rückzugsgefechten auf Brjansk sowie südlich des Mius bis zum Dnjepr wurde Dr. Johannes Schulz am 19. September 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach Ausfall von Generalmajor Jollasse am 21. Oktober 1943 übernahm Schulz die Führung der 9. Panzer-Division während der sowjetischen Vorstöße auf Kriwoi Rog. Im Verlauf der harten Abwehrkämpfe ist er am 27. November 1943 bei Skofijewka nördlich von Kriwoi Rog gefallen. In Anbetracht seiner Leistungen wurde er posthum mit Wirkung zum 1. November 1943 zum Generalmajor befördert.

 

Ritterkreuz (19. September 1943)