von Schneidemesser, Gustav

 

* 4. Februar 1891, Düsseldorf

† 1975, ???

 

Gustav von Koblinski trat nach seiner Kadettenausbildung am 2. März 1911 als Leutnant ohne Patent in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Pfarrers zum 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13. Am 2. Juni 1911 hat er dann sein Patent als Leutnant erhalten. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13 eingesetzt. Am 7. Dezember 1913 änderte sein Vater seinen Namen von Dr. phil. Kurt von Koblinski in Dr. phil. Carl von Schneidemesser. Nach der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg rückte er im Sommer 1914 mit seinem Regiment an die Front aus. Noch 1914 wurde er dort als Adjutant des III. Bataillons vom 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13 schwer verwundet. 1916 wurde er dann als Adjutant beim Gouverneur Straßburg. Am 18. August 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1917 kam er dann als Adjutant zur 236. Infanterie-Brigade versetzt. 1918 wurde er dann als Ordonnanz-Offizier der 236. Infanterie-Division eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde er erneut schwer verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch andere Auszeichnungen verliehen. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 13 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zu diesem Regiment. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 16. Infanterie-Regiment übernommen. Anfänglich wurde er bei diesem als Adjutant des III. Bataillons in Oldenburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Hauptmann befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er als solcher zum Stab des I. (Hanseatischen) Bataillons vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann als Nachfolger von Hauptmann Scheller zum Chef der 2. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment ebenfalls in Bremen ernannt. Dieses Kommando behielt er dann mehrere Jahre inne. Am 9. Oktober 1926 hat er geheiratet. Am 30. September 1929 gab er sein Kommando an Hauptmann Friedrich Köchling ab. Er selbst wurde dann am 1. Oktober 1929 zum Chef der 16. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Osnabrück ernannt. Außerdem führte er dann auch das Unteroffizier-Lehrkommando. Zum 1. August 1933 wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1934 wurde er dann als Inspektionschef und Taktiklehrer an die Infanterieschule nach Dresden versetzt. Zu dieser gehörte er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht. Dabei wurde diese Einrichtung im Frühjahr 1935 zur Kriegsschule Dresden umbenannt. Zum 1. März 1936 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er als solcher zum Kommandeur des neuen II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 36 nach Butzbach versetzt. Als solcher wurde er dann zum 1. August 1938 zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 471 ernannt. Mit seinem Regiment bezog er dann bei Beginn des Krieges im Spätsommer 1939 im Verband der 251. Infanterie-Division Stellungen an der Westfront. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Divisionsverband in den Westfeldzug. Nach dem Ende vom Frankreichfeldzug blieb er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe im Raum Brest. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment nach Ostpreußen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Divisionsverband der 251. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Ab August 1941 verlegte er mit seinem Regiment und der gesamten Division in den Mittelabschnitt der Ostfront. Am 25. August 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 471 ab. Daraufhin wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Am 1. Dezember 1941 wurde er dann mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Leiter der Personal-Prüfstelle III Ost in Berlin ernannt. Am 1. Juni 1942 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Abteilungsleiter im Heeres-Personalamt (HPA) ernannt. Am 1. Februar 1943 wurde er dann mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Amtsgruppenchef P4 (Offiziernachwuchs) im HPA beauftragt. Am 1. April 1943 wurde er dann zum Inspekteur der Annahmestellen für Offiziersbewerber des Heeres ernannt. Zum 1. Januar 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 15. November 1944 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Wilhelm Thofern zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Groß Born ernannt. Am 31. Januar 1945 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 1. März 1945 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Er trug außerdem noch das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern. Anfang April 1945 geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Bereits wenige Tage nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.