Heinz-Wolfgang Schnaufer

 

* 16. Februar 1922, Calw * 15. Juli 1950, Frankreich SchnauferHW-1.jpg (19408 Byte)

Heinz-Wolfgang Scnaufer trat am 15. November 1939 in das Flieger-Ausbildungs-Regiment 42 in Salzwedel ein. Dort wurde er am 1. April 940 zum Fahnenjunker ernannt.In der Flugzeugführerschule Guben machte er seine Flugscheine A/B, ab August 1940 bis Mai 1941 den Flugzeugführerschein C 3 an der FFS E (C) Alst-Lönnewitz bei Torgau. Es folgte die Blindflugausbildung an der Blindflugschule 2 in Neuburg a.d. Donau. Den Abschluß seiner Ausbildung zum Nachtjäger bildete die NAcht-Blindflug-Ausbildung in Schleißheim. Am 1. April 1941 wurde er zum Leutnant befördert und zur II./Nachtjagdgeschwader 1 versetzt. In der Nacht vom 1./2. Juni 1942 erzielte er bei seinem 13. Einsatz seinen ersten Abschuß: eine britische Halifax in der Nähe von Löwen. Bei diesem Einsatz wurde er gleichzeitig verwundet und mußte ins Lazarett eingewiesen werden. Nach seiner Genesung gelangen ihm weitere Luftsiege, so daß er bei Jahresende sieben Luftsiebe errungen hatte, was ihm das EK II und I einbrachte. In der Nacht vom 29/30. Mai 1943 schoß er drei weitere Gegner ab, seinen 15.-17. Luftsieg errang er in der Nacht vom 28/29. Juni 1943. Der zwanzigste Abschuß fiel in die Nacht vom 8./9. Juli 1943, der 30. in die Nacht vom 8./9. Oktber 1943. Am 1. Juli 1943 war er zum Oberleutnant befördert worden. Für seine Leistungen hatte er am 16. August 1943 das Deutsche Kreuz in Gold erhalten. Am 20. August 1943 übernahm er die 12. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 1. Bei Jahreswechsel 1943/44 hatte er 42 Luftsiege errungen und erhielt das Ritterkreuz verliehen. Am 1. März 1944 übernah er das Kommando über die IV./NJG 1, am 1. Mai 1944 wurde er zum Hauptmann befördert. In der Nacht vom 25./26. Mai 1944 errang er fünf Luftsiege innerhalb von vierzehn Minuten, in der Nacht vom 16./17. Juni errang er seinen 79. und 80. Abschuß. Dafür erhielt er am 27. Juni 1944 das Eichenlaub verliehen. Nach seinem 87.-89. Luftsieg erhielt er am 30. Juli 1944 die Schwerter. In einer Serie von vier Abschüssen in fünf hintereinander liegenden Nächten schoß er am 9./10. Oktober 1944 seinen 100. Gegner ab. Hierfür erhielt er am 16. Oktober 1944 die Brillianten verliehen. Am 20. November 1944 wurde er zum Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 4 ernannt.Mit seinem 106. Abschuß am 12./13. Dezember 1944 wurde er zum erfolgreichsten Nachtjäger der Wehrmacht und am 1. Dezember 1944 zum Major befördert. Am 8. Februar 1945 sollte Schnaufer zum Inspekteur der Nachtjagd ernannt werden. Dies lehnte Schnaufer aber ab, da diese Stelle sein Freund Oberst Streib inne hatte. In der Nacht vom 21./22. Februar 1945 gelang es ihm bei zwei Einsätzen, acht Lancaster-Bomber abzuschießen, was einer ganzen britischen Staffel entsprach. Nach seinem 121. Luftsieg am 7./8. März 1945 erhielt er Startverbot. Er erprobte die Do 335 für den Nachteinsatz, mit der er aber keine Abschüsse erzielte. Daher flog er gegen sein Verbot weiter Einsätze mit der Me 110. Seinen letzten Einsatz flog er in der Nacht vom 19./20. April 1945. Bei Kriegsende hatte er 2300 Starts, 1133 Flugstunden und 164 Feindflüge absolviert. Dabei hatte er 121 Luftsiege errungen, darunter 114 viermotorige Bomber. Er geriet in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits im November 1945 entlassen wurde.

Nach dem Krieg ging Schnaufer in die väterliche Spirituosenfabrik. Er starb am 15. Juli 1950 an den Folgen eines zwei Tage vorher passierten Verkehrsunfalls.

 

Ritterkreuz ( 31. Dezember 1943) Eichenlaub (27. Juni 1944) Schwerter (30. Juli 1944) Brillianten (16. Oktober 1944)