Sachs, Karl

 

* 5. Februar 1886, Crossen an der Oder

† Winter 1952/53, Perwi-Uralsk (in Gefangenschaft)

 

Karl Sachs trat nach seiner Kadettenausbildung am 28. Februar 1905 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines aktiven Offiziers zum Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 10. Juni 1904 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 eingesetzt. Am 18. August 1906 wurde er dann in das Garde-Pionier-Bataillon versetzt. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann zum 3. Garde-Regiment zu Fuß kommandiert. Am 27. September 1911 hat er Margarete Bornemann geheiratet. Am 16. Juni 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zur Kriegsakademie kommandiert. Etatmäßig gehörte er noch immer zum Garde-Pionier-Bataillon. So war es auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Im Krieg wurde er dann im Truppen- und später auch im Generalstabsdienst eingesetzt. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Zuletzt gehörte er 1918 zum Generalstab der 234. Infanteriedivision. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg schied er 1919 mit dem Charakter als Major aus dem Heer aus.

Später trat er dann 1921 in die Polizei ein. Dabei kam er zur Schutzpolizei nach Kiel. 1923 wurde er bei dieser zum Major der Polizei befördert. Am 25. September 1931 wurde er zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Am 5. Februar 1934 wurde er auch noch zum Oberst der Polizei befördert. Er war dann im April 1935 Kommandeur der Landespolizeigruppe Berlin. Als Oberst wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1935 in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1934 festgelegt. Er wurde am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Pioniere IV ernannt. Am 1. April 1937 wurde er noch immer als Kommandeur der Pioniere IV zum Generalmajor befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Höherer Pionieroffizier 1 in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1939 zum Generalleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er dann zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe Nord ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann im Oktober 1939 zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe B ernannt. Am 1. März 1941 wurde er dann in Südpolen zum Kommandeur der 257. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann bei Beginn des Sommers im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 26. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Mai 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der Division Nr. 159 in Kassel ernannt. Am 20. September 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür dann mit der Führung vom Generalkommando LXIV. Reservekorps in Frankreich beauftragt. Am 1. Oktober 1942 wurde er zum General der Pioniere befördert. Damit wurde er dann zum Kommandierenden General vom LXIV. Reservekorps ernannt. Mitte Dezember 1943 befahl er im Zusammenhang mit Bandenunternehmen: "Das Ansehen der deutschen Wehrmacht und die Gerechtigkeit gebieten bei solchen Unternehmen ein strenges, aber korrektes Auftreten gegenüber der französischen Zivilbevölkerung. Jede unnütze Härte hat zu unterbleiben. Aufmerksamkeit, Vorsicht und Zurückhaltung sind jedoch immer angebracht." Am 5. August 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General vom Generalkommando LXIV. Armeekorps ernannt. Beim Rückzug seines Generalkommandos legte er den Schwerpunkt der Zerstörungen auf die "größeren Brücken, die für den Gegner den größeren Zeitverlust bedeuteten". Am 1. September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 31. Dezember 1944 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Im August 1945 wurde er von den Besatzungstruppen der Roten Armee verhaftet. Er wurde dann nach Russland verschleppt, wo er nach mehreren Jahren Haft im Lager Perwouralsk verstorben ist.