Rügamer, Ferdinand Karl

 

* 22. November 1884, Startsch, Kreis Trebitsch in Mähren

† 24. Juni 1955, Wien

 

 

Ferdinand Rügamer war der Sohn des Beamten der österreichischen Nordwestbahn Ferdinand Rügamer und dessen Ehefrau Agnes, geborene Mayer. Er besuchte die Kadettenschule in Wien. Am 18. August 1905 trat er als Kadett-Offiziers-Stellvertreter in das k.u.k. Feldhaubitz-Regiment Nr. 10 in Przemysl ein, in dem er am 1. Mai 1908 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. Mai 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert wurde. Mit dem k.u.k. Feldhaubitz-Regiment Nr. 10 zog er im Sommer 1914 in den Ersten Weltkrieg. Am 1. November 1915 wurde er zum Hauptmann im jetzt in Feldartillerie-Regiment Nr. 24 umbenannten Regiment. Am 28. Mai 1916 folgte seine Ernennung zum Kommandant der Batterie weittragender Kanonen im Feldartillerie-Regiment Nr. 24, die auch als Probekanonen-Batterie bezeichnet wurde. 1918 übernahm er schließlich das Kommando über eine Batterie im k.u.k. Feldartillerie-Regiment Nr. 57 und dann eine Abteilung im k.u.k. Feldartillerie-Regiment Nr. 146. Am 4. November 1918 geriet er in italienische Gefangenschaft, aus der er im März 1919 wieder entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr wurde er am 24. März 1919 Führer der Schutztruppe Steinfeld bei der großen Munitionsfabrik Wöllersdorf mit dem ehemaligen K.K. Artillerie-Schießplatz am Steinfeld im Bereich von Wiener Neustadt und Bad Fischau. Am 1. August 1919 wurde er Kommandant des schweren Artillerie-Regiments 13 der österreichischen Heimwehr. Am 27. September 1920 wurde er in das österreichische Bundesheer übernommen und als Abteilungs-Adjutant in der Infanterie-Kanonen-Abteilung 3 in St. Pölten verwendet. Am 1. Januar 1921 wurde er in dieser Funktion zum Major befördert. Ab dem 1. April 1926 wurde er als Abteilungs-Adjutant der Tiroler und Vorarlberger Brigade-Artillerie-Abteilung 6 verwendet. Am 20. März 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 1. Juli 1933 war er Stabsoffizier im Vorarlberger leichten Artillerie-Regiment 6. Am 1. April 1935 wurde er Referent für Beschaffung und Ausrüstung im Bundesministerium für Landesverteidigung der Republik Österreich. Am 15. März 1938 wurde er in die Wehrmacht übernommen und am 1. April 1938 bei der Zentralstelle des OKH im ehemaligen Bundesministerium für Landesverteidigung der Republik Österreich eingesetzt. Er trug jetzt die Uniform vom Artillerie-Regiment 96. Am 15. August 1938 hat er den 1. Juli 1934 als neues Rangdienstalter für seinen Rang als Oberstleutnant erhalten. Am dem 3. Januar 1939 wurde er zum Heeresabnahmeinspizient Süd nach Nürnberg versetzt. Das Amt übte damals der Oberstleutnant (WE) Richard Hermann Buschatzki aus. Am 1. Februar 1939 wurde er dort zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg Ende August 1939 wurde er zum Heeres-Abnahme-Inspizient XIII in Nürnberg ernannt. Seine Dienststelle befand sich in der Deutschherrnstraße 37 in Nürnberg. Am 14. Februar 1941 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er am 15. Februar 1941 war er dann bis Kriegsende Heeres-Abnahme-Inspizient XVII in Wien. Am 20. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Emil Leeb, Chef des Heereswaffenamtes im OKH: "In allen Rüstungsfragen besonders erfahren. Guter Organisator, klares Urteil. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Feldzeuginspizient. Rüstungsinspekteur." In der Funktion als Heeresabnahmeinspizient XVII wurde er am 1. Juli 1941 zum Generalmajor befördert. Seine Privatanschrift war die Josefstädterstraße 9 in Wien VIII mit der Telefonnummer 29086. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Emil Leeb, Chef des Heereswaffenamtes im OKH: "Temperamentvoll, frisch. Gerader, uranständiger Charakter. Klares und richtiges Urteil auch für technische Fragen. In Führung zielbewußt und straff. Blick für das Wesentliche. Guter Organisator. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Verbleib in jetziger Stellung erwünscht. Feldzeug-Inspizient. Rüstungsinspekteur, Arko erst nach Erprobung durch längeres Truppenkommando." Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Emil Leeb, Chef des Heereswaffenamtes im OKH: "Weiterhin gut bewährt. Verbleib erwünscht." Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Emil Leeb, Chef des Heereswaffenamtes im OKH: "Willensstark in der Verfolgung seiner Ziele. Nationalsozialist. Klares und gutes Urteil in technischen, besonders organisatorischen Fragen. Vielseitige Interessen. Bewertung: Füllt gut aus. Etwas breit in Wort und Schrift, sonst nicht hervorgetreten. Durchschnitt. Empfehlung: Rüstungsinspekteur. Belassung." Im Jahr 1955 wohnte er kurz vor seinem Tod in der Josefstädter Straße 9 in Wien 8.

 

Literatur und Quellen:

BArch, MSG 109/4919: Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867 - 1945
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA Akte T-78 R-892