Rudolph, Ernst Paul Karl

 

* 18. September 1882, Silberhausen in der Provinz Sachsen

† 1. Oktober 1940, Berlin-Wedding

 

 

Karl Rudolph war der Sohn vom Stationsvorsteher Karl Rudolph und seiner Ehefrau Clara, geborene Korb. Er trat am 1. März 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Hanau ein, wo er am 18. Oktober 1901 zum Fähnrich befördert wurde. Am 18. August 1902 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1901 datiert. Er wurde jetzt die ersten Jahre bei der 2. Kompanie seines Regiments als Zugführer eingesetzt. Im Frühjahr 1906 gehörte er dann zur 5. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Hanau. Zwischen dem 5. November 1906 und dem 15. Februar 1907 war er zur Heeres-Reparatur-Werkstatt Tempelhof kommandiert. Danach blieb er vorerst bei der 5. Kompanie seines Regiments im Einsatz. Am 1. Oktober 1907 wurde er in das Telegraphen-Bataillon Nr. 4 nach Karlsruhe versetzt, wo er anfangs in der 1. Kompanie Verwendung fand. Im Frühjahr 1909 und 1910 gehörte er zur 4. Kompanie seines Bataillons. Am 18. August 1910 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Als solcher wurde er als Nachfolger von Leutnant Herrmann als Bataillonsadjutant vom Telegraphen-Bataillon Nr. 4 in Karlsruhe eingesetzt. Diese Funktion übte er über mehrere Jahre aus. Während des Ersten Weltkrieges war er in verschiedenen Funk- und Fernsprech-Dienststellen eingesetzt. Hauptsächlich war er Funkoffizier bei höheren Stäben. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. 1917 war er beim Kommandeur der Funktruppe der Heeresgruppe Linsingen im Einsatz. Ab Ende Mai 1918 war er Gruppen-Nachrichten-Kommandeur 665 beim Generalkommando z.b.V. 65. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Sächsischen Albrechtsordens mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Am 10. Januar 1919 kehrte er in das Telegraphen-Bataillon Nr. 4 nach Karlsruhe zurück. Am 4. Juni 1919 hat er die vierzehn Jahre jüngere Charlotte Müller, Tochter des Direktors der Hedwigshütte Wilhelm Müller, in Stettin geheiratet. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und in den Stab der Reichswehr-Brigade 2 nach Stettin versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er dann zum Stab vom Inspekteur bei der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er als Stabsoffizier der Nachrichtentruppe (Stonach) in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Ab dem 1. Oktober 1921 wurde er als Kompaniechef in der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung ebenfalls in Stettin eingesetzt. 1922/23 wurde er wieder zur Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) in das RWM nach Berlin versetzt. Am 1. Juni 1924 wurde er zum Major befördert wurde. Am 1. Februar 1927 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Hellmuth Schauwecker zum Kommandeur der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Januar 1931 gab er sein Kommando an Major Erich Fellgiebel ab. Am 1. Februar 1931 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Dort wurde er als Regimentskommandeur der Nachrichtentruppe eingesetzt. Am 1. April 1932 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 folgte seine Ernennung zum Nachrichten-Inspizient 1 in Berlin. Als solcher wurde er am 1. Februar 1935 zum Generalmajor befördert. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Einheiten unter Erweiterung seiner Kompetenzen zum Höheren Nachrichtenoffizier I ernannt. 1936 hieß seine Dienststelle dann Höherer Nachrichtenoffizier 1. Am 1. April 1937 wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen. Seine letzte Friedensposition war die des Höheren Nachrichten-Offizier I. Bei der Mobilmachung wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 30. April 1940 wurde er unter Verleihung des Rechts auf Tragen der bisherigen Uniform mit dem Charakter als Generalleutnant aus dem Militärdienst entlassen. Er ist nicht einmal ein halbes Jahr später an einer Hirnblutung gestorben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953