Fellgiebel, Erich

 

* 4. Oktober 1886, Pöpelwitz (Landkreis Breslau)

† 4. September 1944, Berlin-Plötzensee (hingerichtet)

 

Erich Fellgiebel trat am 19. September 1905 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer. Er kam dabei zum Telegraphen-Bataillon Nr. 2. Am 27. Januar 1907 wurde er zum Leutnant befördert. Im Herbst 1909 wurde er dann zum Danziger Infanterie-Regiment 128 kommandiert. Im Herbst 1913 wurde er als Ausbilder an die Kavallerietelegraphenschule versetzt. Dort wurde er am 4. Juli 1914 zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er auch ins Feld gesendet. Dabei wurde er anfangs als Führer der Königlich Preußische Leichte Funkenstation Nr. 10 im Bereich der 4. Kavallerie-Division eingesetzt. Danach wurde er Anfang 1915 zum Führer der schweren Funkenstation Nr. 9 bei der 4. Armee an der Ostfront ernannt. Im Februar 1915 wurde er dann zum Führer der Königlich Preußische schwere Funk-Station Nr. 20 ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1915 zum Hauptmann befördert. Ab Anfang 1916 wurde er dann in verschiedenen Stäben eingesetzt. Im Jahr 1918 wurde er dabei bis zum August im Generalstab der 6. Infanterie-Division eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er zum Reichswehrministerium. Dort wurde er dann im Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Chef der 1. Kompanie der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Stettin ernannt. Ab dem 1. Februar 1926 wurde er dann beim Abteilungsstab der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung eingesetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zum Ia im Stab der 4. Division der Reichswehr ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er jetzt bei der Abwehr-Abteilung (Abw) eingesetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Rudolph zum Kommandeur der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung ernannt. Bereits am 1. Oktober 1932 wurde er wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er jetzt als Chef des Stabes bei der Inspektion der Nachrichtentruppen (In 7) eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1934 wurde er dann zum Inspekteur der Nachrichtentruppe ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1935 zum Oberst befördert. Ab dem 12. Oktober 1937 war er gleichzeitig auch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs des Wehrmacht-Nachrichten-Verbindungswesens beauftragt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum Chef des Wehrmachtnachrichten-Verbindungswesen (WNV) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1940 zum Generalleutnant befördert. Bereits am 1. August 1940 wurde er zum General der Nachrichtentruppe befördert. Fellgiebel war tief in den militärischen Widerstand verstrickt. In seiner Funktion sollte er nach dem Attentat am 20. Juli 1944 eine Nachrichtensperre über das Führerhauptquartier legen. Am 21. August 1944 wurde er wegen seiner Verbindung zum Attentat verhaftet und eingesperrt. Anfang August 1944 wurde er aus der Wehrmacht ausgestoßen. In der Folge musste er sich dann am 10. August 1944 vor dem Volksgerichtshof verantworten. Vor diesem wurde er am 4. September 1944 zum Tode verurteilt. Er wurde noch am gleichen Tag in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee gehängt.