Püchler, Carl

 

* 13. Mai 1894, Bad Warmbrunn

† 5. Februar 1949, Heilbronn

 

Carl Püchler trat im Herbst 1913 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Pionier-Bataillon Nr. 17. Mit diesem Bataillon kam er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Bei diesem wurde er 20. November 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. November 1912 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er verwundet. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Minenwerfer-Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann für die ersten vier Jahre zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glatz. 1924/25 wurde er dann für zwei Jahre zur 2. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover versetzt. Dort wurde er am 1. April 1926 zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1927 gehörte er dann zur 6. Eskadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment in Demmin. Spätestens ab dem Frühjahr 1928 wurde er dann zum Chef der 11. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Goslar ernannt. Diese Funktion übte er dann mindestens die nächsten 5 Jahre aus. 1933/34 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Heilbronn ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 34 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei Ausbruch des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er noch als Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 34 eingesetzt. Er bezog mit diesem jetzt Stellungen im Westen. Am 25. Oktober 1939 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 34 ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1939 zum Oberst befördert. Sein Regiment führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Anfang Dezember 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am gleichen 10. Dezember 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 228 ernannt. Dieses Regiment führte er dann im Frühjahr 1941 in den Balkanfeldzug. Danach führte er das Regiment ab Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 20. Dezember 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 16. Februar 1942 erhielt er die Ehrenblattspange des Heeres. Im Frühjahr 1942 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er am 1. Juni 1942 mit der Führung der in schweren Kämpfen stehenden 257. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Juli 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 257. Infanterie-Division ernannt. Er wurde mit der Division im Sommer 1942 zur Auffrischung nach Frankreich verlegt. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im gleichen Monat verlegte er mit der Division wieder in den Osten. Dort führte er die 257. Infanterie-Division erneut in Südrussland. Am 7. August 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Anfang November 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 13. November 1943 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung vom XXXIX. Panzerkorps beauftragt. Am 18. April 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 24. Juli 1944 wurde er mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando LXVII. Armeekorps beauftragt. Diese Führung gab er aber bereits am 25. Juli 1944 wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 28. Oktober 1944 übernahm er dann wieder die Führung über das LXVII. Armeekorps. Am 1. November 1944 wurde er dann zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann an diesem Tag auch zum Kommandierenden General vom LXVII. Armeekorps ernannt. Am 30. November 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandierenden General vom LXXXVI. Armeekorps ernannt. Mitte Dezember 1944 gab er dieses Kommando wieder ab. Er wurde dafür am gleichen Tag im Tausch zum Kommandierenden General vom LXXIV. Armeekorps ernannt. Im Ruhrkessel geriet er am 16. April 1945 in alliierte Gefangenschaft. Er war außerdem auch Träger des Infanterie-Sturmabzeichens in Silber.

 

Ritterkreuz (20. Dezember 1941)