Plewig, Willi

 

* 8. Juli 1880, Detmold

† 28. Februar 1945, Schmalkalden

 

 

Willy Plewig war der Sohn des Majors a.D. und Rittergutsbesitzer Richard Plewig und dessen Ehefrau Adelheid Julie Marie, geborene Brinkmann. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1899 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 7. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 155. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Ostrowo eingesetzt. Spätestens ab Anfang 1902 gehörte er einige Jahre in gleicher Funktion zur 6. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Am 4. November 1904 starb sein Vater. Erst 1905/06 wurde er als Kompanieoffizier in die 2. Kompanie in Ostrowo versetzt. Am 1. Oktober 1906 wurde er als Nachfolger von Leutnant Hausser zum Adjutant des II. Baaillons vom 7. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 155 in Ostrowo ernannt. Am 1. Oktober 1908 wurde er als Nachfolger von Leutnant Hausser zum Regimentsadjutant seines Regiments in Ostrowo ernannt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Den Posten als Regimentsadjutant übte er einige Jahre aus. Ende 1913 wurde er zum Adjutant bei der neuen Landwehr-Inspektion Erfurt ernannt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Ostrowo wurde Oberleutnant Schoepke. Am 18. Dezember 1913 wurde er als Adjutant der Inspektion zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er auch kurz vor dem 1. Weltkrieg im Sommer 1914 noch eingesetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er Anfang August 1914 zum Stab der 38. Infanterie-Division. Am 14. April 1915 wurde sein Sohn Hans-Joachim Plewig in Erfurt geboren. Am 3. Juni 1915 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 5. Großherzog Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168 ernannt. Nur wenige Tage später wechselte er als Bataillonsführer zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83. Ab dem 15. Oktober 1915 gehörte er zum Stab vom XI. Armeekorps. Am 15. Juli 1918 wurde er in das Preußische Kriegsministerium versetzt. Dort verblieb er bis nach Ende des Krieges. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er dann im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er im Oktober 1920 im Reichswehrministerium in Berlin eingesetzt. Privat wohnte er jetzt in der Birkbuschstraße 16 in Berlin und hatte dort die Telefonnummer Steglitz 3687. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zur Kommandantur der Festung Glatz versetzt. Am 1. November 1922 wurde er zum Major befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er dann als Chef der 11. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock eingesetzt. Am 31. Dezember 1923 starb seine Mutter. 1924/25 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre in der Heeres-Personal-Abteilung 2 (P2) beim Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Dabei wohnte er jetzt privat im Hansaufer 7 in Berlin NW87 und hatte die Telefonnummer Hansa 5251. 1927/28 wurde er zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schweidnitz ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Oberstleutnant befördert. Anfang 1930 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1930 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Neuhammer am Queis ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1931 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Ergänzungsoffizier wieder in den Dienst der Reichswehr. Er wurde dabei als Oberst (E) übernommen. Als solcher wurde er dann für die nächsten Jahre zum Kommandeur der Reichswehr-Werbestelle Breslau III ernannt. Privat wohnte er die nächsten Jahre in der Oranienstraße 3 in Breslau XXIII. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Breslau III ernannt. 1936 hatte er in der Oranienstraße 3 in Breslau die Telefonnummern 80397. Ende März 1938 gab er sein Kommando über das Wehrbezirkskommando Breslau III ab. Er wurde dann am 1. April 1938 zum Kommandeur vom Wehrbezirks-Kommando Fürstenfeld ernannt. Am 1. April 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Wehrbezirks-Kommando Waldenburg ernannt. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Am 1. April 1941 wurde er in den aktiven Dienst übernommen. An diesem Tag wurde er dann auch zum Generalmajor befördert. Am 7. Januar 1942 wurde sein Sohn als Hauptmann und Kompaniechef der 7. Kompanie vom Infanterie-Regiment 233 in Melentjewo durch Artilleriegeschoss am Kopf und am linken Oberschenker schwer verwundet. Er wurde dann noch auf den Hauptverbandsplatz der 102. Infanterie-Division gebracht. Auf diesem ist er in Bol. Koscha am 9. Januar 1942 verstorben. Er wurde posthum noch zum Major befördert. Am 31. Oktober 1942 gab er selbst sein Kommando als Kommandeur vom Wehrbezirks-Kommando Waldenburg ab. An diesem Tag wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Noch kurz vor Ende des 2. Weltkrieges ist er am letzten Februartag 1945 gestorben. Ein jüngerer Bruder war der am 7. Januar 1884 geborene Richard Paul Josef Maria Plewig. Dieser war ursprünglich ein Offizier der Fußartillerie. Am 9. November 1912 hat er Elisabeth Anna Maria Valentine von Kobyletzki, Tochter vom Rittergutsbesitzer Major a.D. Wilhelm von Kobyletzki, in Borkendorf, Kreis Neisse geheiratet. 1927 war er Amtsvorsteher vom Gut Borkendorf. 1935 wohnte er als Major a.D. in Neisse. In der gleiche Stadt ist er 1939 als Major (E) in der Jerinstraße 4 in Neisse wohnhaft und hatte die Telefonnummer 2708. Nach vorhandenen Informationen ist er im Dezember 1945 als Oberst in Reval (Tallin) vermutlich in Kriegsgefangenschaft gestorben. Als Todesursache wurde Diphtherie angegeen. Ein weiterer jüngerer Bruder war der 1887 in Oberneuland geborene Hans Plewig. Dieser war Ingenieur und ist am 7. November 1914 als Angehöriger der 3. Kompanie vom Reserve-Jäger-Baaillon Nr. 16 bei Bixschote durch Kopfschuß in der Schlacht um Langemark gefallen.