Pilz, Rudolf

 

* 25. Dezember 1888, Annaberg / Sachsen

† 25. Juli 1975, (Bremen)

 

Rudolf Pilz trat am 1. April 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann". Bei diesem wurde er am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Anfang März 1913 wurde er dann zum 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 versetzt. Sein Patent als Leutnant wurde dabei auf den 23. Oktober 1909 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Bereits beim Übergangsheer zur Reichswehr wurde er am 31. März 1920 aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er trat jetzt in den aktiven Dienst der Sächsischen Schutzpolizei über. Dort wurde er dann als Hundertschaftsführer, Reviervorstand und Lehrer an der Polizeischule eingesetzt. 1933 wurde er dort zum Major der Polizei befördert. Bei dieser wurde er am 1. August 1935 zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Als Oberstleutnant wurde er am 1. Oktober 1935 bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1934 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 53 eingesetzt. Am 1. April 1936 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 31 ernannt. Ab dem 1. Oktober 1937 wurde er dann beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 31 zur Einarbeitung als Regimentskommandeur eingesetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenz-Infanterie-Regiment 121 in Crossen ernannt. Bei der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 121 ernannt. Dieses führte er dann zuerst in den Polenfeldzug. Bereits nach wenigen Tagen gab er sein Kommando über das Regiment ab und übernahm dafür die Führung über die Brigade Netze. Am 1. Februar 1940 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann wenige Wochen später zum Kommandeur der neuen 358. Infanterie-Division ernannt. Dieser Division unterstanden verschiedene Landesschützen-Einheiten im Generalgouvernement. Anfang Juni 1940 verlegte er die Division als Besatzungstruppe zum Militärbefehlshaber Belgien-Nordfrankreich. Ende August 1940 wurde der Divisionsverband der 358. Infanterie-Division aufgelöst. Er wurde dann in die Führerreserve versetzt. Am 15. November 1940 wurde er dann zum Kommandeur der neuen 333. Infanterie-Division ernannt. Nach der Aufstellung verlegte er im Juni 1941 mit der Division als Besatzungstruppe nach Frankreich, wo sie dann in der Bretagne eingesetzt wurde. Dort wurde er am 1. Februar 1942 zum Generalleutnant befördert. Im Herbst 1942 begann die Umgliederung der Division zu einer Angriffsdivision. Er gab sein Kommando über die 333. Infanterie-Division am 10. Dezember 1942 wieder ab. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 203. Sicherungs-Division ernannt. Diese führte er dann unter dem Befehlshaber vom rückwärtigen Heeresgebiet Mitte. Im November 1943 wechselte die Unterstellung seiner Division zur 9. Armee. Ab Dezember 1943 ist seine Division dann bei der 2. Armee im Einsatz und wurde dabei ab Februar 1944 im Pripjet-Abschnitt, später bei Brest-Litowsk und Narew an der Front eingesetzt. Am 24. Juni 1944 hat er Annemarie Battré geheiratet. Am 19. August 1944 gab er sein Kommando über die 203. Sicherungs-Division ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 27. August 1944 übernahm er dann als Kommandeur die Division Nr. 464 in Chemnitz. Im März 1945 wurde die Division als Ausbildungs-Division 464 im Raum Zittau-Bautzen mobilisiert. Die Division wurde dann dort unter der 4. Panzerarmee eingesetzt. Am 19. April 1945 gab er dann sein Kommando ab und erhielt bis zum Kriegsende anschienend kein Kommando mehr. Nach der Kapitulation wurde er von den Amerikanern verhaftet und Mitte Juni 1947 wieder freigelassen. Seine Frau ist Anfang Dezember 1948 verstorben.