Oberhäußer, Eugen

 

* 20. März 1889, München

† 7. Juli 1957, Bamberg

 

Eugen Oberhäußer trat am 1. Oktober 1908 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische Heer ein. Er kam dabei zum 19. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König Viktor Emanuel III. von Italien". Am 11. Juli 1910 wechselte er dann zum 8. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Im Februar 1914 hat er geiratet. Er diente dann kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg noch immer im 8. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment. Am 1. Juni 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab Januar 1916 bei der Nachrichten-Abteilung der bayerischen Kavallerie-Division eingesetzt. Ab 1918 wurde er als Führer der Nachrichten-Abteilung der 7. bayerischen Kavallerie-Brigade eingesetzt. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Rittmeister befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Rittmeister in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er vorerst zum Kavallerie-Regiment 24. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als überzähliger Hauptmann auf einer Leutnantsstelle zum 17. Reiter-Regiment. Kurz vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er im September 1920 aus dem Heer verabschiedet. Er trat dafür in den Dienst der bayerischen Landespolizei. Bei dieser wurde er dann zum Führer des Nachrichtenzuges in Bamberg eingesetzt. Diese Position übte er bis 1928 aus. Danach wurde er zur Polizei-Vorschule Bamberg versetzt. 1930 wurde er dann nach Ludwigsburg versetzt. Dort wurde er zum 1. Januar 1933 zum Major befördert. Bereits ein Jahr später brachte er es dann zum Oberstleutnant der Polizei. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Oberstleutnant in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1934 festgelegt. Er wurde jetzt zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 44 ernannt. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1937 zum Kommandeur der Nachrichtentruppe III in Berlin ernannt. Als solcher trug er weiter die Uniform der Nachrichten-Abteilung 44. Vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg stellte er Anfang August 1939 im Armeepaket B das Armee-Nachrichten-Regiment auf. Bei der Mobilmachung Ende August 1939 wurde sein Stab aufgelöst. Er wurde dafür jetzt zum Nachrichtenführer (Nafü) der Heeresgruppe Nord ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Polenfeldzug eingesetzt. Im Oktober 1939 wurde er dann durch die Umbenennung der Kommandobehörde zum Nachrichtenführer (Nafü) der Heeresgruppe B ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Frühjahr 1944 im Westfeldzug eingesetzt. Am 1. November 1940 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Im Juni 1941 wurde er dann durch die erneute Umbenennung der Kommandobehörde zum Nachrichtenführer (Nafü) der Heeresgruppe Mitte ernannt. In dieser Funktion nahm er dann ab dem Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland teil. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 3. Dezember 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 1. Oktober 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Friedrich Kersten zum Höherer Nachrichtenführer beim Militärbefehlshaber Frankreich ernannt. Am 1. Oktober 1944 wurde er dann zum Höherer Nachrichtenführer beim Oberbefehlshaber West ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum 31. März 1945. Bis Kriegsende erhielt er dann kein Kommando mehr. Mitte April 1945 geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Juni 1947 wieder entlassen. Nach der Entlassung lebte er in Memmelsdorf in Oberfranken. Beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess wurde er als Zeuge im Zusammenhang mit dem Massaker von Katyn gehört.