John, Richard

 

* 21. Juni 1896, Wilhelmshaven

+ 19. Februar 1965, Garmisch-Partenkirchen

 

 

Richard John war Angehöriger des Kadettenkorps und trat am 17. August 1914 als Fähnrich in das Königlich Bayerische 1. Infanterie-Regiment König ein. Am 18. Oktober 1014 wurde er zum Fahnenjunker-Kursus nach Döberitz kommandiert und am 12. Dezember 1914 in das 18. bayerische Reserve-Infanterie-Regiment versetzt. Am 25. Dezember 1914 kehrte er in das Ersatz-Bataillon des Königlich Bayerischen 1. Infanterie-Regiments König zurück. Am 11. Februar 1915 wurde er zu seinem Regiment an der Westfront ins Feld versetzt Das Regiment la bis Sommer 1915 an der Somme. Richard John wurde am 21. März 1916 zum Offiziers-Stellvertreter und am 7. Mai 1915 zum Leutnant befördert sowie als Zugführer und Führer der 1. Kompanie eingesetzt. Nach der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras im OKtober 1915 lag das Regiment bis Mai 1916 in Flandern und Artois. 1916 nahm es an der Schlacht um Verdun teil. Im November / Dezember 1917 wurde Richard John auf einen Flieger-Beobachterkursus kommandiert und im Anschluß daran zur Artilleriefliegerschule Ost I kommandiert. Nach Beendigung seiner Ausbildung kehrte er am 22. Mai 1918 zum Ersatz-Bataillon seines Stamm-Regiments zurück und wurde am 27. Juni 1918 als Kompanieführer in das Königlich-Bayerische 26. Infanterie-Regiment versetzt. Am 16. Juli 1918 wurde er an der Front verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Mach seiner Genesung kehrte er am 30. Juli 1918 erneut in die Ersatz-Abteilung seines Stamm-Regiments zurück. Am 9. Oktober 1918 kehrte er zu seinem Regiments an die Front zurück, wo er als Führer der 3. Kompanie eingesetzt wurde. Ab dem 26. Oktober 1918 war er Adjutant des I. Bataillons. Nach Kriegsende wurde Richard John am 10. Februar 1919 in die Reichswehr übernommen und in die 2. Kompanie des Reichswehr-Infanterie-Regiments 58 versetzt. Ab dem 1. März 1919 führte er die 7. Kompanie des Regiments und ab dem 9. April 1919 war er Adjutant des II. Bataillons des Reichswehr-Schützen-Regiments 41. Zwischen dem 9. Juli und dem 30. September 1919 war er zur bayerischen Offiziersschule in München kommandiert. Anschließend wurde er in die 9. Kompanie des Reichswehr-Schützen-Regiments 41 versetzt. Ab dem 23. September 1920 war er Zugführer und Sportoffizier in der 10. Kompanie des Regiments, bis er am 1. Januar 1921 in das Infanterie-Regiment 19 versetzt wurde. In diesem Regiment war er ab dem 8. September 1923 als Nachfolger von Leutnant Wilhelm Ochsner Adjutant des II. Bataillons. Außerdem wurde er am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1926 wurde er zum Studium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg kommandiert und am 1. April 1928 bei unveränderter dienstlicher Verwendung in das Reiter-Regiment 1 versetzt. Am 1. Januar 1931 folgte seine Beförderung zum Rittmeister. Nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur wurde Richard John am 1. April 1932 ins Reichswehrministerium in die Abteilung Waffenamt kommandiert und am 1. April 1933 in das Infanterie-Regiment 19 versetzt. Am 15. August 1934 folgte die Kommandierung zum Reichswehrministerium ins Waffenamt in die Abteilung Wa Prüfwesen 2 (Abteilung Infanterie) (ab 1. Oktober 1934 Heereswaffenamt Wa Prüfwesen 2). Am 1. Dezember 1935 zum Major befördert, diente er ab dem 6. Oktober 1936 als Ia in der Abteilung Wa Prüfwesen 2 im Heereswaffenamt. Am 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert, verblieb Richard John auch nach Kriegsbeginn im Heereswaffenamt. Ab dem 1. Januar 1940 kommandierte er das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 203. Das Regiment lag zu diesem Zeitpunkt im Raum Trier. Am 9. April 1940 wurde er dann in das Infanterie-Regiment 36 in der Eifel versetzt, dessen Kommandeur er am 9. Mai 1940 wurde. Er führte das Regiment während des Frankreichfeldzuges in Luxemburg, Belgien und Nordfrankreich. Nach dem Waffenstillstand wurde er am 20. August 1940 in die Führerreserve versetzt und als Chef-Referent ins OKW versetzt. Gleichzeitig war er zum Reichswirtschaftsministerium kommandiert. Am 1. Oktober 1940 wurde er hier zum Oberst befördert. Am 5. September 1942 übernahm er erneut das Kommando über das Infanterie-Regiment 36, das zu diesem Zeitpunkt im Kaukasus eingesetzt war. Am 26. Mai 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Nach dem Rückzug aus dem Kaukasus absolvierte Richard John in der Zeit zwischen dem 15. Juni und dem 10. Juli 1943 den 5. Divisionsführer-Lehrgang. Anschließend wurde er in die Führerreserve der Heeresgruppe Mitte versetzt und am 20. Juli 1943 mit der stellvertretenden Führung der 292. Infanterie-Division betraut. Am 1. November 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Ab dem 8. November 1943 war er dann offizieller Kommandeur der 292. Infanterie-Division. Am 20. Dezember 1943 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 1. April 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. Juli 1944 kehret er in das Heereswaffenamt zurück und wurde Chef der Hauptabteilung Ballistik und Munition. Ab dem 1. November 1944 war er Chef der Amtsgruppe Entwicklung und Prüfung im Heereswaffenamt. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Juni 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (20. Dezember 1943)

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10847 - Hei – Kar
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant2/JOHN_RICHARD.html
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Dermot Bradley (Herausgeber, Autor), Markus Rövekamp (Herausgeber), Ernest Henriot (Herausgeber), Karl F Hildebrand (Autor): Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 6: Die Generale des Heeres 1921-1945. Hochbaum - Klutmann, Biblio-Verlag, Bissendorf 2002