Herrgott, Adolf

 

* 1. Oktober 1872, Bamberg

† 14. Februar 1957, Lindau

 

Adolf Herrgott trat nach seiner Kadettenausbildung im Jahr 1890 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz". Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er bei diesem am 5. März 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" eingesetzt. Anfang Juni 1895 wurde er dann für fast ein halbes Jahr zum 1. Königlich Bayerisches Pionier-Bataillon nach München kommandiert, kehrte danach aber wieder zu seinem Regiment zurück. Anfang Juni 1896 wurde er dann für fast vier Monate zum 1. Königlich Bayerisches Schweres Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ nach München kommandiert. Am 1. Oktober 1896 kam er dann als Adjutant zum Bezirkskommando Vilshofen. Nach etwas mehr als zwei Jahren wurden er dann wieder in das 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" zurück versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Dort wurde er jetzt als Bataillonsadjutant verwendet. Am 7. März 1900 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1902 für drei Jahre an die Kriegsakademie kommandiert. Am 1. Oktober 1905 wurde er dann in den Bayerischen Generalstab kommandiert. Dort wurde er dann am 19. April 1906 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann Anfang November 1906 als Adjutant des Chef des Generalstabes beim Bayerischen Generalstab eingesetzt. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann in den Generalstab der Königlich Bayerischen Infanteriedivision versetzt. Dort wurde er am 3. März 1910 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann im Herbst 1912 in den Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Als Major gehörte er vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 dem Königlich Bayerischen Generalstab an. Anfang September 1914 wurde er dann in den Generalstab der 6. Königlich Bayerischen Reserve-Division versetzt. Dort wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) verwendet. Ende Dezember 1914 wurde er dann als Ia in den Generalstab vom II. Königlich Bayerisches Reservekorps versetzt. Ab Anfang Juli 1915 wurde er dann als Ia bei der Südarmee eingesetzt. Anfang April 1916 wurde er dann für etwa drei Monate als Ia in den Generalstab vom I. Königlich Bayerisches Armeekorps versetzt. Am 1. Juli 1916 wurde er dann zur Heeresfront Erzherzog Karl versetzt. Ende November 1916 wurde er dann zur Heeresfront Erzherzog Joseph versetzt und dort als Ia eingesetzt. Dort wurde er am 24. Dezember 1916 zum Oberstleutnant befördert. Mitte Juli 1917 wurde er dann in das Kommando der Heeresgruppe F versetzt. Anfang Dezember 1918 wurde er dann in den Generalstab der 8. türkischen Armee versetzt. Ende Januar 1918 wurde er dann als Chef des Generalstabes zur 4. türkischen Armee versetzt. Anfang April 1918 wurde er dann wieder in das bayerische Kriegsministerium versetzt. Anfang Juni 1918 wurde er dann kurzzeitig als Königlich Bayerischer Verbindungsoffizier zur Obersten Heeresleitung versetzt. Mitte Juni 1918 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XVII. Armeekorps versetzt. Am 4. August 1918 wurde ihm für seine Tätigkeit der Pour le merite verliehen. Nur wenige Tage später wurde er dann zum Chef des Generalstabes der 6. Armee ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er dann als Oberstleutnant in das Reichsheer übernommen. Anfang Mai 1919 wurde er kurzzeitig als Stadtkommandant von München verwendet. Noch im Jahr 1919 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Mitte Mai 1920 wurde er dann zum Leiter der Lehr-Abteilung (T 4) vom Truppenamt (TA) ernannt. Als solcher wurde er dann mit dem Rangdienstalter vom 16. Juni 1920 zum Oberst befördert. Ende 1921 gab er diesen Posten als Leiter der späteren Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) ab. Er wurde dafür dann am 1. November 1921 als Nachfolger von Oberst Ludwig Leupold zum Kommandeur vom 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Regensburg ernannt. Dieses Kommando behielt er dann zwei Jahre. Dabei wurde er am 1. Februar 1923 zum Generalmajor befördert. Am 31. Oktober 1923 gab er als solcher sein Kommando über das 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg an Oberst Johann Ritter von Schmidtler ab. Er wurde dann am 30. November 1923 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

1934 und 1935 wurde er dann während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht im Reichskriegsministerium eingesetzt. Ab 1936 wurde er dann die nächsten Jahre als Lehrer an der Akademie für höhere Intendanturbeamte verwendet. Am 27. August 1939 wurden ihm als so genannten Tannenberg-General die Charakter als Generalleutnant verliehen. Er wurde dann bis zum Beginn des Westfeldzuges im Frühjahr 1940 an der Akademie für höhere Intendanturbeamte als Lehrer eingesetzt. 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Generalgouvernement ernannt. Noch im gleichen Jahr wurde er dann zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis V ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 31. Mai 1942 gab er sein Kommando als Kommandeur der Kriegsgefangenen vom Wehrkreis V ab. An diesem Tag wurden auch seine Mobilmachungsbestimmungen aufgehoben.