Freiherr von Forstner, Alexander Paul Louis Ernst

 

* 9. Juli 1898, Kolberg

† 8. Dezember 1981, Göttingen

 

 

Alexander Freiherr von Forstner war der Sohn von Oberleutnant a.D. Alexander Paul Hans Baron von Forstner und dessen Ehefrau Anna Marie Natalie, geborene von Meske. Er wurde nach seiner Kadettenausbildung am 29. März 1917 als Fähnrich in der Königlich Preußischen Armee angestellt. Er wurde an diesem Tag als Ober-Sekundaner von der Haupt-Kadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde zum Ersatztruppenteil vom 1. Brandenburgisches Leib-Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm III" Nr. 8 überwiesen. Von dort wurde er im Sommer 1917 dem aktiven Regiment an die Front zugewiesen. Am 5. Dezember 1917 wurde er zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Sein Vater starb am 8. Dezember 1917 in seiner Wohnung in der Holsteinische Straße 11 in Berlin-Wilmersdorf im Alter von 56 Jahren und wurde fünf Tage später beerdigt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Forstner wurde nach dem Krieg als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort kam er als Kompanieoffizier zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 10. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 10 der Reichswehr-Brigade 5, dessen Kommandeur sein Onkel, Oberstleutnant Ernst Freiherr von Forstner, war. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Kompanieoffizier das neue Infanterie-Regiment 8 übernommen. Am 1. Juli 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. April 1918 (11) erhalten. Er gehörte weiterhin zum 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er als Kompanieoffizier in der 4. (MG.) Kompanie in Frankfurt an der Oder verwendet. 1924/25 wurde er in der gleichen Funktion in die 1. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. In dieser Kompanie wurde er am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 (679) festgelegt. 1927/28 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Walter Dippel zum Adjutant des Ausbildungs-Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Lübben ernannt. 1929/30 wurde er durch Oberleutnant Martin Schmeidler abgelöst. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Glogau eingesetzt. Er heiratete am 4. Mai 1931 die etwa neuneinhalb Jahre jüngere Margareta Adelheid Anna Mathilde Gräfin von Hardenberg, Tochter vom Generalkonsul und Oberregierungsrat im Ruhestand Gustav Graf von Hardenberg, in Potsdam. 1931/32 wurde er in gleicher Funktion in die 8. (MG) Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Etwa ein Jahr später wurde er zum Regimentsstab seines Regiments nach Frankfurt an der Oder versetzt. Dort wurde er am 1. Juni 1933 (32) zum Hauptmann befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 15. Oktober 1915 als Chef der 4. (MG) Kompanie vom Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt an der Oder verwendet. Zum 1. März 1937 (28) wurde er zum Major befördert. Als Nachfolger von Major Walter Schmeidler wurde er am 1. Juli 1937 zum Regimentsadjutant seines Regiments in Frankfurt an der Oder ernannt. Sein Nachfolger als Chef der 4. Kompanie wurde Major Stieler. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg war er am 26. August 1939 Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 17. Dieses führte er dann bei Beginn des Krieges im September 1939 im Verband der 31. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Nach dem Westfeldzug wurde er zum 1. August 1940 zum Oberstleutnant (24) befördert. Am 21. Februar 1941 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XI. Wenige Tage vor Beginn des Ostfeldzuges wurde er am 15. Juni 1941 zum Adjutant (IIa) vom Stellvertretenden Generalkommando XI. Armeekorps in Hannover ernannt. Am 20. April 1942 wurde er zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1942 (202a) festgelegt. Am 1. Juli 1943 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte auch wieder der Wehrkreis XI. Nicht einmal einen Monat später wurde er am 25. Juli 1943 zum Kommandeur vom Füsilier-Regiment 230 in der Bretagne ernannt. Im Verband der 76. Infanterie-Division wurde er mit seinem Regiment in die Region Ligurien verlegt. Im September 1943 wurde er nach dem Ausruf vom Fall Achse mit der Entwaffnung der italienischen Einheiten beauftragt. Zum Dezember 1943 wurde sein Regiment in die Sowjetunion verlegt. Nach fünf Monaten als Regimentskommandeur wurde er am 25. Dezember 1943 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte ebenfalls wieder der Wehrkreis XI. Am 25. April 1944 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs der Allgemeinen Abteilung im Allgemeinen Wehrmachtamt beauftragt. Am 1. Oktober 1944 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte auch wieder der Wehrkreis XI. Am 15. Januar 1945 wurde er noch zum Kommandeur vom Grenadier-Ersatz-Regiment 561 in Magdeburg ernannt. Über seine Gefangenschaft ist nichts bekannt. Seine Ehefrau starb am 21. Juni 1975. Er selbst überlebte sie um fast sechseinhalb Jahre.