Deyhle, Wilhelm Otto

 

* 21. August 1875, Gmünd (heute Schwäbisch Gmünd)

† 3. März 1929, Kassel

 

 

Willy Dehyle war der Sohn vom Fabrikant Theodor Otto Deyhle, und dessen Ehefrau Marianne Karoline Pauline, geborene Heuer. Er trat am 11. Juli 1893 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm. Bei diesem wurde er am 17. März 1894 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1894 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm eingesetzt. Von dieser wurde er am 1. Oktober 1896 zur vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule nach Preußen kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiter zur 4. Kompanie. Nach seiner Rückkehr wurde er als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm eingsetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Wagner zum Adjutant seines Bataillons in Ulm ernannt. Diese Funktion füllte er mehrere Jahre aus. Als solcher wurde er am 25. Februar 1902 zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Etwa zu jener Zeit hat er die etwa sieben Jahre jüngere Berta Widmann geheiratet. Am 18. Juli 1903 wurde sein Sohn Willy Robert Otto Deyhle in Ulm geboren. Am 24. April 1904 wurde er nach Preußen kommandiert und dort der 2. Ingenieur-Inspektion überwiesen. Von dort wurde er zum Fortifikationsdienst in Kulm eingeteilt, Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Freye. Am 22. Mai 1904 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 21. August 1905 wurde sein Sohn Otto Alfred Deyhle in Kulm geboren. Am 15. Juli 1906 wurde er von Stellung bei der 2. Ingenieur-Inspektion zwecks Verwendung im Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm enthoben. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie des Bataillons eingesetzt. Am 25. Februar 1908 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Wagner zum Chef der 3. Kompanie vom Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm ernannt. Er wurde an diesem Tag auch zum Hauptmann ohne Patent befördert. Auch die Funktion als Kompaniechef füllte er mehrere Jahre aus. Am 13. September 1911 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Hauptmann Siebel zum Adjutant der 3. Ingnieur-Inspektion in Straßburg im Elsaß ernannt. Sein Nachfolger als Kompaniechef der 3. Kompanie wurde der Königlich Preußische Hauptmann Bösenberg. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch immer als Adjutant zur 3. Ingnieur-Inspektion in Straßburg im Elsaß. Im Krieg wurde er 1915 als Adjutant beim General der Pioniere bei der Armee-Abteilung Falkenhausen verwendet. Am 25. Februar 1916 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichsordens mit Schwertern verliehen. Im Juni 1916 war er als Stabsoffizier der Pioniere (Stopi) bei der 2. Landwehr-Divison im Einsatz. In dieser Funktion wurde ihm am 20. Juni 1916 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 22. Juni 1916 wurde ihm das Ritterkreuz des Militärverdienstordens verliehen. Über seine weitere Zeit im 1. Weltkrieg ist bisher nicht viel bekannt. Von Februar 1917 bis Juni 1917 wurde er als Führer vom Pionier-Bataillon Nr. 402 eingesetzt. Von Juni 1917 bis November 1918 wurde er als Führer bzw. Kommandeur vom Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 verwendet. Am 16. September 1917 wurde er zum Major befördert. Auch nach dem Krieg wurde er anfangs als Kommandeur vom Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm eingesetzt. Diese Funktion behielt er bis zur Auflösung des Bataillons im Juli 1919. Er wurde danach in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er zum Kommandeur vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 13 ernannt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch als Kommandeur vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 13 bei der Reichswehr-Brigade 13 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Kommandeur vom 5. (Württembergisches) Pionier-Bataillon in Ulm ernannt. Am 1. Februar 1923 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1923/24 gab er sein Kommando über das 5. (Württ.) Pionier-Bataillon in Ulm an Oberstleutnant Hermann Hosse ab. Er selbst wurde jetzt zum Regimentsstab vom 15. Infanterie-Regiment nach Giessen versetzt. Auch dort blieb er mehrere Jahre in Verwendung. 1927/28 wurde er zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberst befördert. Am 3. März 1929 ist er überraschend in Kassel gestorben. Er hatte mindestens drei ältere Geschwister, die alle kurz vor und nach seiner Geburt im Alter von unter vier Jahren gestorben sind. Nach seinem Tod zog seine Witwe nach Ulm an der Donau, wo sie viele Jahre im Adolf-Hitler-Ring 107 (später Olgastraße 107) lebte. Seine Frau überlebte ihn um fast fünfzig Jahre und starb 1977. Seine beiden Söhne brachte es in der Wehrmacht bis zum Oberst im Generalstab. Der jüngere Sohn Otto Alfred Deyhle war 1943 Oberquartiermeister bei der 18. Armee. Der ältere Sohn Willy Robert Otto Deyhle ist am 5. Juli 1944 bei Belaja Luska, 36 Kilometer östlich von Minsk gefallen. Er war damals Chef des Stabes vom XII. Armeekorps. Der jüngere Sohn lebte Mitte der sechziger Jahre in Stuttgart.