Britzelmayr, Karl Richard Albert
* 26. Mai 1894, Passau + 9. März 1988, Landshut
|
BArch Pers 6/1134 im Jahr 1934 als Hauptmann |
Karl Britzelmayr war der Sohn des späteren Oberst Julius Britzelmayr und dessen Ehefrau Anna, geborene Kautner. Er trat am 1. August 1913 als Zweijährig Freiwilliger (Fahnenjunker) in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Bayerische 16. Infanterie-Regiment in Passau. In diesem wurde er am 1 November 1913 zum Unteroffizier befördert. Es folgte am 26. Juni 1914 (29) seine Beförderung zum Fähnrich. Bei Kriegsausbruch zog er am 8. August 1914 als Offizier-Stellvertreter mit der 12. Kompanie seines aktiven Regiments an die Front. Dort wurde er am 20. Oktober 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. September 1914 datiert. Später wurde sein Patent auf den 7. Januar 1913 (48) verbessert. Am 18. Februar 1918 wurde er als Bürooffizier zum Oberkommando der 19. Armee versetzt. Am 6. April 1918 (42) wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Mit der Auflösung vom AOK 19 kehrte er am 18. Dezember 1918 zum Königlich Bayerisches 16. Infanterie-Regiment zurück. Am 17. Juni 1919 nahm er seinen Abschied von den aktiven Offizieren mit der gesetlichen Pension und unter Überführung zu den Reserveoffizieren seines Regiments.
Nach dem Krieg studierte er an der Technischen Hochschule in München. Er heiratete am 23. Mai 1922 die fast sechseinhalb Jahre jüngere Elisabeth Kreniger, Tochter des Ingenieurs Kreniger, in Passau. Sein einziger Sohn war der am 27. Oktober 1925 geborene Helmut Britzelmayr. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Offizier wieder in das Heer übernommen. Er wurde an diesem Tag als Hauptmann zum Chef der 17. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Landshut ernannt. Sein Rangdienstalter wurde auf den 1. August 1933 (55) festgelegt. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 1. November 1934. Bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 wurde er Chef der 8. Kompanie vom Infanterie-Regiment 62 in Passau. Vom 18. November 1936 bis zum 2. Dezember 1936 wurde er zum Lehrgang für Kompaniechefs der MG-Einheiten auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 31. Juli 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1937 (41) zum Major befördert. Als Bataillons- und Regimentskommandeur kämpfte er in Polen, Frankreich und Russland. Am 20. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1940 (8) zum Oberstleutnant befördert. Am 28. Oktober 1941 wurde er mit Wirkung vom 7. Oktober 1941 mit der Führung vom Infanterie-Regiment 217 beauftragt. Als Oberstleutnant und Kommandeur des Infanterie-Regiment 217 erhielt er für seinen persönlichen Einsatz und für umsichtige Truppenführung am 2. Februar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 15. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1942 (43) zum Oberst befördert. Bereits am 28. Juni 1942 wurde sein Rangdienstalter als Oberst auf den 1. März 1942 (27a) verbessert. Am 8. Januar 1944 wurde er mit Wirkung vom 16. Oktober 1943 zum Kommandeur der Kompanieführerschule Sissone (auch Armeewaffen-Schule Sissonne) ernannt. Am 25. April 1944 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis VII. Er wurde gleichzeitig vom 1. Mai 1944 bis zum 5. Juni 1944 zum 11. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Am 8. Juli 1944 wurde er mit Wirkung vom 8. Juni 1944 zur Verwendung als Divisionsführer zur Heeresgruppe D kommandiert. Am 9. September 1944 wurde das Kommando zur Heeresgruppe D aufgehoben und der Wehrkreis VII regelte wieder seinen Dienst. Am 18. September 1944 wurde er mit der Führung der 276. Volks-Grenadier-Division beauftrat, was aber mit dem 20. September 1944 für nicht wirksam erklärt wurde. Am 20. September 1944 wurde er mit der Führung der 347. Infanterie-Division beauftragt. Bereits am nächsten Tag wurde er aber bei der Ablösung von Generalleutnant Walter Wißmath mit der stellvertretenden Führung der 19. Grenadier-Division beauftragt. Auch bei der Umbenennung der Division Anfang Oktober 1944 zur 19. Volks-Grenadier-Division behielt er die stellvertretende Führung der Division. Am 24. November 1944 wurde er mit Wirkung vom 23. November 1944 offiziell mit der Führung der 19. Volks-Grenadier-Division beauftragt. Seine Beförderung zum Generalmajor erfolgte am 15. Dezember 1944 mit Wirkung vom 1. Dezember 1944. Gleichzeitig wurde er auch zum Kommandeur der 19. Volks-Grenadier-Division ernannt. 1945 widersetzte er sich der rücksichtslosen Verteidigung des Städtchens Krumbach und zog seine Grenadiere auf die Höhen hinter der Stadt zurück, was ihm den Namen "Retter von Krumbach" einbrachte.
Ritterkreuz (2. Februar 1942)