19. Volks-Grenadier-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 19. Volksgrenadier-Division entstand am 9. Oktober 1944 durch die Umbenennung der 19. Grenadier-Division. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Division im Raum Diedenhofen. Teile der Division wurden zur Verfügung des AOK 1 aus dem Raum Landonviller, 15 km nordostwärts von Metz, in den Raum Moussay, 12 km nordnordwotsärts von Blamont, verlegt. Dort erfolgte in den nächsten Wochen der Ausbau der HKL. Die US-Truppen begannen in diesem Raum am 9. November 1944 größere Angriffsoperationen und setzten dabei über die Mosel.  In den folgenden Tagen kam es zu schweren Kämpfen, welche der Division schwere Verluste brachten. Anfang November wurden der Division zerschlagene Resteinheiten eingegliedert. Am 18. November ging die Division auf den Orscholzt-Stellung zurück. Am 26. November erzwangen feindliche Kräfte westlich von Rehlingen einen tiefen Einbruch. Da die Lage nicht bereinigt werden konnte, ging die Division auf den Westwall zurück. Bereits am 3. Dezember ging es über die Saar zurück. Die Division hatte da noch eine Stärke von 1.780 Mann, davon 630 Mann Infanterie. Es folgten schwere Kämpfe um die Westwall-Stellungen. Dabei schrumpfte die Division auf eine Kampfgruppe zusammen. Obwohl immer wieder durch Marsch-Bataillone der Luftwaffe aufgefüllt, konnte ihre Stärke nicht wesentlich erhöht werden. Am 4. und 5. Dezember 1944 überschritten US-Verbände im Bereich der 19. Volksgrenadier-Division die Saar. Einen Tag vorher hatte die Division die Brückenköpfe Fremersdorf und Rehlingen aufgegeben. Es folgten schwere Kämpfe um die Saar-Stellung. Nach schweren Verlusten wurde die Division am 24. Dezember im Landmarsch nach St. Ingbert im Raum Saarbrücken Am 26. Dezember 1944 wurde die Division an der Saarfront eingesetzt und löste dort die 17. SS-Panzer-Division "Götz von Berlechingen" ab. Am 30. Dezember erhielt sie den Befehl, zusammen mit der 17. SS-Panzer-Division und der 36. Volksgrenadier-Division die Höhenlinie Saargemünd - Wölfingen zu besetzen. Der daraufhin angesetzte Angriff musste bereits am 3. Januar 1945 nach schweren Verlusten eingestellt werden. Die folgenden Wochen waren gekennzeichnet durch harte Kämpfe und hinhaltenden Widerstand. Am 13. Januar hatte die Division noch eine Kampfstärke von 1.500 bis 2.000 Mann. Nach den verlustreichen Rückzugskämpfen befanden sich die Divisionen des XIII. SS-Armeekorps in der Verteidigung zwischen Saarbrücken und Bitsch. Bis Ende Januar 1945 kam es nicht mehr zu entscheidenden Kampfhandlungen. Priorität hatte der Ausbau von Feldstellungen und der Ausbau des Westwalls. Am 6. Februar 1945 begann der örtliche Angriff der US-Truppen gegen den rechten Flügel der bereits stark geschwächten 19. Volksgrenadier-Division. Die US-Truppen konnten bei diesen Angriffen die Blieshöhen unweit der Stadt Saareguemines in ihren Besitz bringen. Die Division konnte die weiteren Stellungen vor dem Westwall halten, schrumpfte jedoch auf die Stärke einer schwachen Divisionskampfgruppe zusammen. Am 15. März erfolgte der Hauptangriff der amerikanischen Streitkräfte auf breiter Front gegen den Westwall. Die Abwehrkraft der 19. Volksgrenadier-Division sank rapide und die Division wurde auf den Westwall zurück geworfen. Am 19. März erhielt die Division den Befehl, sich mit den verbliebenen Resten aus der Front zu lösen und in den Raum Kaiserslautern zurück zu gehen. In den folgenden Tagen wurden die Reste der Division erneut zerschlagen. Am 24. März hatte sie noch eine Stärke von 400 Mann. Am 26. März 1945 wurde die Division offiziell aufgelöst. Übrig blieb der Divisionsstab. Die verbliebenen Teile wurden zu einer Kampfgruppe zusammen gefasst und der 2. Gebirgs-Division zugeführt. Die Reste der Kampfgruppe befanden sich Anfang April 1945 südlich von Dörzbach an der Jagst. Am 21. April setzten sich die Reste der Kampfgruppe aus dem Raum Crailsheim in Richtung Dinkelsbühl ab. Von hier aus ging es weiter in Richtung Gingen an der Brenz. Hier verliert sich ihre Spur.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
9. Oktober LXXXII 1. Armee G Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte)
26. Dezember XIII. SS 1. Armee G Saarpfalz

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XIII. SS 1. Armee G Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
20. März LXXX 1. Armee G Kaiserslautern
26. März XIII. 1. Armee G Rhein, Franken

 

2. Divisionskommandeure

9. Oktober 1944 Generalleutnant Walter Wißmath

Februar 1945 Generalmajor Karl Britzelmayr

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 59

Grenadier-Regiment 73

Grenadier-Regiment 74

Artillerie-Regiment 119

Divisionseinheiten 119

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-19/
Kriegsgliederungen der 1. Armee RH 20-1/