Böttcher, Karl

 

* 25. Oktober 1889, Thorn

† 9. Februar 1975, Bad Wimpfen

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Karl Böttcher trat am 13. März 1909 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5. Nach der Absolvierung der Kriegsschule Hersfeld wurde er am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 19. Juni 1908 festgelegt. Im Frühjahr 1914 wurde er dann erstmals zu fliegenden Truppe kommandiert, kam aber dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zuerst mit dem Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 5 an die Front. Im Dezember 1914 wurde er zur Flieger-Abteilung 46 kommandiert und zum Beobachter ausgebildet. Dort wurde er am 25. Februar 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1915 wurde er dann auch zur Flieger-Abteilung 46 versetzt. Im Juni 1916 kehrte er zur Artillerie zurück. Ende August 1916 kam er dann als Batterieführer beim Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 5 wieder an die Front. Dort wurde er am 18. August 1917 zum Hauptmann befördert. Ende November 1917 wurde er dann als Lehrer an die Fußartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. Im September 1918 wurde er dann zum Kommandeur vom Fußartillerie-Bataillon 149 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Adjutant zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Kummersdorf. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann bei dieser Kommandantur übernommen. Im Herbst 1921 kam er als Rittmeister und Eskadronchef zur 1. (Preuß.) Fahr-Abteilung. Im Frühjahr 1924 und 1925 wurde er als Chef der 3. Eskadron in Gumbinnen eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann als Chef der 1. Batterie zum 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Insterburg versetzt. Diese Funktion übte er dann aus, bevor er am 1. Oktober 1926 zum Stab der I. Abteilung vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Insterburg versetzt wurde. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann als Ausbilder an die Artillerieschule nach Jüterbog versetzt, wo er die nächsten 6 Jahre eingesetzt wurde. Dort wurde er am 1. November 1930 zum Major befördert. .Dort wurde er dann auch am 1. Mai 1934 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 blieb er noch weiter auf der Artillerieschule eingesetzt. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Verbände zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 59 in Berlin-Spandau ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 übernahm er dann als Kommandeur das Artillerie-Regiment 1 in Königsberg. Am 1. April 1939 gab er sein Kommando ab und wurde dafür als Artillerieoffizier zum Stab der Kommandantur der Befestigungen bei Oppeln versetzt. Durch die Umbenennung des Stabes bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann ab dem 26. August 1939 als Stabsoffizier der Artillerie beim Grenzschutz-Abschnitts-Kommando 3 eingesetzt. Anfang September 1939 wurde er dann als Kommandant von Kattowitz eingesetzt. Am 30. September 1939 wurde er dann zum neuen Artillerie-Kommandeur 104 (Arko 104) in Potsdam ernannt. Am 1. März 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Westfeldzug wurde ihm dann die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Später im Jahr 1940 verlegte er mit seinem Stab nach Afrika. Ende 1940 trug er dann bereits die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse. Im Herbst 1941 wurde er als Führer einer selbständigen Kampfgruppe in der Panzergruppe Afrika eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 erfolgte die Ernennung zum Kommandeur der 21. Panzer-Division. Zwei Wochen später wurde ihm nachträglich für seine vorherige Tätigkeit das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 18. Februar 1942 wurde er krankheitsbedingt in die Führerreserve OKH versetzt und musste daher sein Kommando abgeben. Am 1. März 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 25. November 1942 übernahm er dann als Kommandeur die 345. Infanterie-Division. Am 1. März 1943 gab er dieses Kommando wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt, blieb aber vorerst noch bei der Umgliederung seiner Division zur 29. Infanterie-Division. Am 11. März 1943 wurde er zur Heeresgruppe D kommandiert. Am 9. April 1943 übernahm er die stellvertretende Führung über die 326. Infanterie-Division. Am 8. Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 326. Infanterie-Division ernannt. Bereits am 31. Mai 1943 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1943 wurde er dem dem Wehrkreis VIII zur Beaufsichtigung der Ausbildung zur Verfügung gestellt. Am 12. Oktober 1943 übernahm er dann das Kommando über die 347. Infanterie-Division. Am 10. Dezember 1943 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1944 wurde er dann zum Höherer Artillerie-Kommandeur 305 (HArko 305) ernannt. Am 10. März 1945 wurde er dann zum General der Artillerie z.b.V. 4 ernannt. Am 8. Mai 1945 geriet er bei der Kapitulation in westalliierte Gefangenschaft, aus der er am 25. Juni 1947 wieder entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (13. Dezember 1941)