Betzel, Clemens

 

* 9. Juni 1895, Ulm

† 27. März 1945, Raum Danzig (gefallen)

 

Clemens Betzel trat am 6. August 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“. Bei diesem wurde er am 31. März 1915 zum Leutnant befördert. Er wurde bei diesem Regiment in den verschiedensten Funktionen eingesetzt. Am 11. September 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 7. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Eskadronoffizier zur 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung. Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. Oktober 1923 festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er mehrere Jahre zur 4. Eskadron der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in Landberg am Lech. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Batterieoffizier in die 5. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment nach München versetzt. Am 1. Mai 1928 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann beim Stab der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg eingesetzt. 1928/29 wurde er zum Chef der 4. (Gebirgs-) Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landsberg am Lech ernannt. Am 30. September 1930 wurde er als Hauptmann aus dem Heeresdienst entlassen. Nachdem er ein Semester studiert hatte, war er anschließend ab dem 1. April 1931 als Landwehroffizier in der Reichswehr-Werbestelle Würzburg 1 tätig. Im Herbst 1933 wechselte er dann in die SA über. Bei dieser brachte er es bis zum SA-Obersturmbannführer. Dabei erhielt er im Herbst 1938 das Recht zum Tragen der Uniform des Artillerie-Regiments 7. Kurz vor der Mobilmachung trat er Mitte August 1939 zur Verfügung des Heeres. Er wurde jetzt zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 93 ernannt. Mit dieser nahm er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. April 1940 wurde er zum Major befördert. Im Frühjahr 1940 führte er die Abteilung dann in den Westfeldzug. Am 7. Januar 1941 wurde Clemens Betzel durch die Umbenennung der Abteilung zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 103 ernannt. Am 1. April 1941 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er die Abteilung dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Nach der Verwundung des Regimentskommandeurs wurde er Ende November 1941 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 103 ernannt. Am 1. April 1942 folgte seine Beförderung zum Oberst. Durch die Umbenennung des Regiments wurde er dann im Mai 1942 zum Kommandeur vom Panzer-Artillerie-Regiment 103 ernannt. Am 11. März 1943 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 19. September 1943 wurde ihm die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres verliehen. Am 1. März 1944 gab er sein Kommando über das Regiment ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1944 übernahm er dann die Führung über die 4. Panzer-Division. Am 1. Juli 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 4. Panzer-Division ernannt. Am 5. September 1944 erhielt für hervorragende Kampfleistungen an der Weichsel das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Herbst 1944 führte er seine Division in Litauen in den Kurlandschlachten. Am 3. November 1944 wurde er namentlich in den Ergänzungen zum Wehrmachtsbericht genannt: "In der Abwehrschlacht südöstlich Libau haben die fränkisch-bayrische 4. Panzer-Division unter Führung von Generalmajor Betzel und die norddeutsche 30. Infanterie-Division unter Führung des Obersten Barth den erstrebten Durchbruch des Feindes in zäher Abwehr und durch schwungvollen Gegenangriff an entscheidender Stelle vereitelt." Am 1. Januar 1945 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Für seinen vorbildlichen Einsatz wurde er am 11. März 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 27. März 1945 ist er im Raum Danzig gefallen.

 

Ritterkreuz (5. September 1944) Eichenlaub (11. März 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011