Bernard, Curt Hans

 

* 9. Dezember 1886, Berlin

† 2. Dezember 1954, Göttingen

 

 

Curt Bernard war der Sohn vom Apothekenbesitzer Dr. Alfred Bernard und dessen Ehefrau Anna, geborene Hildebrand. Er trat am 23. März 1905 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 15. Februar 1905 datiert. Vom 1. Oktober 1906 bis zum 31. Juli 1907 wurde er zur Reitschule Paderborn kommandiert. Vom 1. Oktober 1910 bis zum 30. September 1912 wurde er zum Reitinstitut Hannover kommandiert. Am 1. Oktober 1912 wurde er zur Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie Berlin kommandiert. Dort wurde er am 15. Februar 1914 zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 als Oberleutnant an die Front. Er wurde der Feldflieger-Abteilung 4 (FFA 4) als Beobachter zugeteilt. Am 10. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 23. September 1914 wurde ihm das Beobachter-Abzeichen verliehen. Er wurde am 18. Juni 1915 zum Rittmeister befördert. Am 2. Juli 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 4. Dezember 1915 wurde er mit Wirkung vom 9. Dezeber 1915 vom Feldflugchef als Lehrer zum Versuchs- und Übungs-Flugpark West versetzt. Am 15. Juli 1916 wurde er vom Feldflugchef als Führer zur Feldflieger-Abteilung 19 (FFA 19) versetzt. Am 31. August 1916 wurde er in den Generalstab der Heeresgruppe Linsingen versetzt. Danach wurde er bis zum Ende des Krieges nur noch in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. Im Jahr 1917 wurde er zum 1. Genralstabsoffizier (Ia) der 7. Landwehr-Division ernannt. 1918 wurde er in gleicher Funktion zum Korps Knoerzer versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er anfangs im Generalstab vom Gouvernement Graudenz eingesetzt. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er anfangs zum Reiter-Regiment 5. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Eskadronchef zum 14. Reiter-Regiment. Als solcher hat er zu dieser Zet die über fünfzehn Jahre jüngere Virginie Eugenie Mathilde Theodore Gustave Charlotte von Könemann, Tochter von Major a.D. Otto Ludwig Moritz Friedrich Woldemar Detlef von Könemann, Erbherr auf Pritzier, geheiratet. Am 12. Januar 1923 wurde sein Sohn Diether Bernard geboren. Er war jetzt Chef der 3. (Preuß.) Eskadron vom 14. Reiter-Regiment in Schleswig. Am 17. Juli 1924 wurde sein Sohn Jürgen Bernard geboren. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann bei der Inspektion der Kavallerie (In 3) eingesetzt. Seine privatze Anschrift zu jener Zeit war der Brabanter Platz 2 in Berlin-Wilmersdorf mit der Telefonnummer Pfalzburg 6696. Am 1. Oktober 1926 wurde er in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Am 1. Februar 1929 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer VI, ebenfalls in Münster, versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann als Lehrer an die Kavallerieschule in Hannover versetzt. Als solcher wiederum wurde er am 1. April 1932 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Chef des Stabes der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1934 zum Oberst befördert. Mit der Auflösung des Divisionsstabes bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er im Frühjahr 1935 zum Chef des Stabes der Heeresdienststelle Breslau ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 3. Schützen-Brigade ernannt. Am 1. April 1937 gab er dieses Kommando ab. Er wurde jetzt zum Chef des Generalstabes vom Gruppenkommando 4 in Leipzig ernannt. Seine private Anschrift zu jener Zeit war die Papestraße 37 in Leipzig mit der Telefonnummer 37520. Am 26. März 1939 ist sein älterer Bruder, Oberst a.D. Richard Bernard, in Berlin gestorben. Im Mai 1939 wurde er von seinem Posten abgelöst. Er wurde jetzt in die Führerreserve eingeteilt. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum Generalleutnant befördert. Mitte Dezember 1940 wurde er zum Kommandeur der neuen Division Nr. 178 ernannt. Am 1. Mai 1942 wurde er wegen einer Erkrankung erneut in die Führerreserve versetzt. Am 30. Juni 1943 wurde er aus der Wehrmacht verabschiedet. Am 7. September 1943 ist sein Sohn Diether Bernard gestorben. Am 17. August 1944 starb sein Sohn Jürgen Bernard. Nach Kriegsende wurde er von den sowjetischen Besatzern verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. Ende 1949 wurde er wieder freigelassen. Er starb 5 Jahre später in Göttingen. Seine Witwe lebte dann am Nonnenstieg 56 in Göttingen mit der Telefonnummer 58032. Sie starb erst über 30 Jahre später ebenfalls in Göttingen.