Wengler, Paul Moritz Maximilian
| * 14. Januar 1890, Roßwein (Sachsen)
† 25. April 1945, Pillau-Neutief (gefallen) |
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Am 28. November 1909 trat Wengler als Fähnrich in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 in Zwickau ein. Am 15. August 1910 wurde er bei diesem zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 15. August 1908 datiert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier im 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 eingesetzt. Als solcher zog Wengler bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 mit der 7. Kompanie seines Regiments als Zugführer ins Feld. In den folgenden Jahren bewährte er sich mehrfach, so dass er auch eine Anzahl Tapferkeitsauszeichnungen erhielt. 1919 schied er mit dem Charakter als Hauptmann aus der Armee aus.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges war Wengler als Versicherungskaufmann tätig. Bei Ausbruch des Krieges wurde er als Hauptmann der Reserve und Kompaniechef zum Infanterie-Regiment 40 der 27. Infanterie-Division einberufen. Mit diesem Regiment nahm er dann bei Ausbruch des 2. Weltkrieges am Polenfeldzug teil. Im Frühjahr 1940 führte er seine Kompanie in den Frankreichfeldzug. Danach wurde er zum Major der Reserve befördert und zum Bataillonskommandeur in seinem Regiment ernannt. Im Herbst 1940 kam er dann zur 227. Infanterie-Division. Bei Beginn des Sommers 1941 führte er mit seinem Bataillon Ausbildung im besetzten Frankreich durch. Später führte er im Herbst 1941 als Kommandeur sein Bataillon vom Infanterie-Regiment 366 der 227. Infanterie-Division im Nordabschnitt der Ostfront in den Ostfeldzug. Er nahm dabei an den Kämpfen um Leningrad teil, Ende August 1942 hatte seine Einheit die schweren Abwehrkämpfe im so genannten Flaschenhals südlich des Ladogasees zu bestehen. Wengler, inzwischen zum Oberstleutnant der Reserve befördert und zum Regimentsführer ernannt, erhielt für seine Leistungen bei diesen Kämpfen am 1. Dezember 1942 das Ritterkreuz das Eisernen Kreuzes verliehen. Ab dem Frühjahr 1943 stand Wengler mit seiner Einheit an der Narwa-Front, wo er mit einer Kampfgruppe an zwei Tagen bei einem russischen Angriff 73 Panzer vernichtete. Entscheidenden Anteil hatte er auch bei der Zerschlagung eines feindlichen Landungsunternehmen am Ufer des Omuti westlich der Narwa. Dafür erhielt er am 22. April 1944 als Oberst der Reserve und Kommandeur vom Grenadier-Regiments 366 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 22. Juli 1944 übernahm Wengler die Führung der 227. Infanterie-Division und führte sie bei den ersten Kämpfen in Kurland. Besonders erwähnenswert waren die Erfolge seiner Division in den schweren Kämpfen bei Doblen und Liepna. Am 3. August 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In den schweren Kämpfen bei Liepna haben sich die rheinisch-westfälische 227. Infanterie-Division unter Oberst Wengler und eine Kampfgruppe unter Major Busch besonders hervorgetan." Anfang 1945 wurde Wengler zum Generalmajor der Reserve befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 227. Infanteriedivision ernannt. Als solcher erhielt er am 21. Januar 1945 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub. Am 27. März 1945 übernahm Wengler dann noch als Kommandeur die Führung der 83. Infanterie-Division im Bereich von Gotenhafen. Nach dem Ausbruch aus der Stadt erstritt sich die Division den Weg zur Oxhöfter Kämpe bis Pillau-Neutief. Dort wurde Generalmajor Maximilian Wengler am 25. April 1945 zusammen mit mehreren Männern seines Stabes durch eine Fliegerbombe getötet. Sein Frau war bereits im Winter 1944/45 bei einem alliierten Fliegerangriff ums Leben gekommen.
Ritterkreuz ( 1. Dezember 1942) Eichenlaub ( 22. April 1944) Schwerter ( 21. Januar 1945)