Fliegerhorst Anklam
Im März 1936 wurde auf dem Gebiet der Stadt
Anklam mit den Bauarbeiten am neuen Fliegerhorst begonnen. Bereits im
Dezember 1936 nahm die "Fliegerübungsstelle Anklam" den Ausbildungsbetrieb auf.
Die Fliegerübungsstele bestand bis 1937. Anfang Oktober 1937 wurde der
Fliegerlehrgang 2 von Brandis nach Anklam verlegt und gleichzeitig in
Fliegerlehrgang Anlam umbenannt. Am 1. April 1939 wurde der Lehrgang dann in
Navigationsschule Anklam umbenannt. Am 1. April 1939 wurde in Anklam zudem die
Bombenschule Anklam errichtet. Am 11. November 1941 wurde aus dem Stab der
Bombenschule Anklam der Stab des Kampfschulgeschwaders 3, das 1942 nach Cognac
in Frankreich verlegte. Am 11. November 1941 wurde zudem die Ausbildungsgruppe
in I. / Kampfschulgeschwader 1 umgewandelt und ebenfalls 1942 nach Salon de
Provence verlegt.
Seit Kriegsbeginn wurde der Flugplatz Anklam von der Flugzeugführerschule C
Neubrandenburg als Arbeitsplatz genutzt. Die Schulung lief hier bis Juli 1944.
Nach dem alliierten Luftangriff auf Peenemünde in der Nacht zum 18. August 1943
wurde noch am 18. August 1943 das Erprobungskommando 16 nach Anklam verlegt.
Dieses Kommando entwickelte die raketengetriebene Me 163. Anfang September 1943
wurde das E-Kommando 16 dann nach Bad Zwischenahn verlegt.
Im Laufe des Jahres wurde der Fliegerhorst zum Luftpark 1/III ausgebaut. Hierzu
wurden weitere Lagergebäude und in Sanitz ein Außenwerk mit Lager- und
Rüsthallen errichtet. Auf dem Fliegerhorst wurden in der Folgezeit die neuen
Flugzeuge der Industrie abgenommen, mit Waffen und Ausrüstung versehen und
anschließend an die Frontverbände übergeben.
Am 4. August 1944 wurde der Fliegerhorst Anklam erstmals Ziel eines alliierten
Luftangriffes. 110 amerikanische B-17-Bomber warfen 255,5 to Bomben auf den
Fliegerhorst. Am 25. August 1944 wurde der Luftangriff wiederholt, 73 B-17
warfen 181 to Bomben auf den Horst.
Am 9. Oktober 1944 wurde die
III. /
Jagdgeschwader 1 auf den Fliegerhorst verlegt, um hier aufgefrischt zu
werden. Die Gruppe blieb bis zum 17. Dezember 1944 in Anklam, kehre aber am 2.
März 1945 zurück. Am 4. April 1945 verließ die Gruppe endgültig Anklam. Im März
1945 wurden dann die Reste der IV. / Jagdgeschwader 51 in Anklam gesammelt,
bevor die Gruppe im April 1945 nach Garz auf Usedom verlegt, um dort mit der Fw
190 umzurüsten. Im April 1945 lagen auch noch Teile des II. / Kampfgeschwader 4
in Anklam. Am 29. April 1945 wurde Anklam von der Roten Armee erobert.