schwere Panzerabteilung (Tiger / Fkl) 301

 

Die schwere Panzer-Abteilung (Tiger / Fkl) 301 wurde am 2. September 1944 durch die Umbenennung der Panzer-Abteilung (Fkl) 301 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr gebildet. Die Abteilung gliederte sich in den Abteilungsstab, Stabskompanie, 1. - 3. Panzer-Kompanie, Versorgungs- und Werkstatt-Kompanie. Der Abteilung wurden in Grafenwöhr Tiger I sowie schwere Ladungsträger Borgward B IV zugeführt. Aufgrund der schlechten Materiallage im Herbst 1944 erhielt die Abteilung ihre Leitpanzer nur mit zeitlicher Verzögerung. Die ersten 21 Tiger-Panzer erhielt die Abteilung im September, weitere zehn Tiger im Oktober 1944. Am 31. Oktober 1944 wurde die Abteilung in Grafenwöhr verladen und nach Erkelenz transportiert, wo sie am 2. November ankam. Hier wurde sie dem LXXXI. Armeekorps unterstellt Nach dem Beginn der amerikanischen Offensive in diesem Raum am 14. November wurde die Abteilung am 15. November nach Pattern vorgezogen, zog sich aber bereits am Folgetag jedoch in den Raum Lich zurück und erhielt am 18. November den Auftrag, im Bereich der 246. Volksgrenadier-Division einen Sperr-Riegel zwischen Jülich und Rurdorf zu bilden. In den Folgetagen kam es im Raum Merzenhausen - Pattern zu Gefechten mit amerikanischen Truppen. Nach einem Fkl-Einsatz am 23. November erschien ein weiterer Fkl-Einsatz als nicht erfolgversprechend, so dass die Ladungsleger hinter die Front zurückgezogen und die Abteilung als reine Tiger-Abteilung eingesetzt wurde. Die Abteilung kämpfte im Raum Jülich und Mariaweiler. In der Nacht auf den 12. Dezember musste die Abteilung auf das westliche Ufer der Rur zurückgenommen werden. Dort wurde die Abteilung in der Gegend um Birkesdorf eingesetzt, um die dortige Autobahnbrücke zu sichern. Nachdem amerikanische Panzer an der Brücke erschienen, wurde diese nach mehreren misslungenen Versuchen in der Nacht auf den 13. Dezember durch Ladungsleger der Abteilung zerstört. Nach der Zerstörung der Brücke wurde die Abteilung als Korpsreserve nach Arnoldsweier verlegt. Die Abteilung nahm nicht an der Ardennenoffensive teil, sondern marschierte Ende Dezember 1944 als Heeresgruppenreserve nach Nörvenich. Anfang Januar 1945 verfügte die Abteilung noch über 27 Tiger I, zwei Bergepanther, elf Schützenpanzerwagen und 52 schwere Ladungsleger. Nach Beginn der britischen Offensive im Heinsberger Dreieck am 16. Januar 1945 wurde die Abteilung noch am gleichen Tag von Nörvenich zur 178. Infanterie-Division in Marsch gesetzt. In den darauffolgenden Tagen wurden die Tiger der Abteilung bei Kampfhandlungen um die Ortschaften Königsbosch, Diergardt, Braunsrath, Obspringe und Waldfeucht eingesetzt, Da die deutsche Frontlinie nicht zu halten war, wurde der Brückenkopf bei Heinsberg geräumt. Die Abteilung rollte nach Kirchherten, wo sie als Armee-Reserve verblieb. Ein Teil der Panzer wurde dort wegen fehlendem Treibstoff ortsfest eingesetzt, während zwei Einsatzkompanien am 25. Februar bei Mersch-Pattern eingesetzt wurden. Ende Februar verfügte die Abteilung noch über fünf einsatzbereite Tiger, zehn befanden sich in der Instandsetzung. Im März wurden die noch einsatzbereiten Tiger vereinzelt eingesetzt und unterstützten kleinere Kampfgruppen bei der Abwehr. Am 6. März verlegte der Abteilungs-Gefechtsstand nach Bergisch-Gladbach, die Panzer sammelten im Raum Gummersbach. Die noch einsatzbereiten Tiger-Panzer wurden zu einer Einsatz-Kompanie zusammen gefasst. Am 18. März rollte die Kompanie über Leichlingen zur Autobahn Düsseldorf und erreichte am 19. März Mettmann, wo sie Heeresreserve wurde. In der Nacht zum 25. März verlegte sie nach Selbeck, am 27. März nach Mülheim-Dümpten und am 31. März nach Lütgendortmund. Es waren noch vier Tiger übrig. Am 12. April verlegten die Tiger nach Gevelsberg. Bei Hasslingshausen hatten die Panzer nochmals Feindberührung. Am 16. April wurde Sprockhövel, wo die verbliebenen Panzer wegen Treibstoffmangel gesprengt wurden. Auch die Mehrzahl der Ladungsträger war bei den vorangegangenen Kämpfen gesprengt worden.

 

Kommandeure:

2. September 1944 Hauptmann Krämer

 

Literatur und Quellen:

Marcus Jaugitz: Funklenk-Verbände der deutschen Panzertruppe 1940 - 45