Werfer-Regiment 83

 

Feldpostnummern: Am 1. März 1944 wurden alle Einheiten in der Feldpostübersicht eingetragen. Am 14. März 1944 wurden die 21. und 22. Batterie jeweils zur (Sf) Batterie umbenannt. Am 20. November 1944 wurden die Kolonnen in Versorgungs-Batterie umbenannt.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 01177
Stabsbatterie 01177 A
Stab I. Abteilung 12625
Stabsbatterie 12625 A
1. Batterie 05109
2. Batterie 14054
3. Batterie 10119
Kolonne I 12142 bis Nov/44
Versorgungs-Batterie ab Nov/44 12142
Stab II. Abteilung 06284
Stabsbatterie 06284 A
4. Batterie 14193
5. Batterie 09111
6. Batterie 13268
Kolonne II 11068 bis Nov/44
Versorgungs-Batterie ab Nov/44 11068
Stab III. Abteilung 07030
Stabsbatterie 07030 A
7. Batterie 12844
8. Batterie 08163
9. Batterie 15225
Kolonne III 10827 bis Nov/44
Versorgungs-Batterie ab Nov/44 10827
21. (Panzer) Batterie 03625 bis Mär/44
21. (Sf) Batterie ab Mär/44 03625
22. (Panzer) Batterie 02339 bis Mär/44
22. (Sf) Batterie ab Mär/44 02339

Das Werfer-Regiment 83 wurde im März 1944 im Raum Bergen-Celle im Wehrkreis IV aufgestellt. Das Regiment wurde mit drei Abteilungen als Heerestruppe für die Werfer-Brigade 7 aufgestellt. Zwei der Abteilungen wurden mit 15-cm-Werfern 41, eine mit 30-cm-Werfern 42 ausgerüstet. Dem Regiment wurden auch eine 21. (Panzer) und 22. (Panzer) Batterie mit Panzerwerfern zugeteilt. Im April 1944 wurden mehrere Übungsschießen in Bergen-Hohne und Gaschschutzübungen in Munster durchgeführt. Anfang Mai 1944 wurde das Regiment dann nach Nordfrankreich in den Raum Beauvais-Grandvillers verlgt. Am 7. Juni 1944 wurde das Regiment alarmiert und marschierte über Paris in den Raum Caen. Wegen des guten Wetters und der alliierten Luftüberlegenheit traten durch Jagdbomberangriffe Verluste an Menschen und Material ein. Der Regimentsgefechtsstand wurde in St. Germain la Herbe eingerichtet. Das Regiment wurde der 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend" unterstellt und bezog Feuerstellungen westlich von Cean, etwa auf der Linie Verson - Epron. Hier hatte es Anteil an den zunächst erfolgreichen Abwehrkämpfen bei den Kämpfen um Caen, insbesondere des Flugplatzes Capiquet und der Abbe Ardenne. Mitte Juni wurde das Regiment in den Raum ostwärts der Orne verlegt und nahm am 16. Juni am Sperrfeuerschießen der gesamten Werfer-Brigade 7 teil. Am 25. Juni bezog das Regiment wieder Feuerstellungen westlich der Orne im Raum Maltot und beteiligte sich an den schweren Abwehrkämpfen um die Höhe 112. Am 9. Juli wurden Feuerstellungen ostwärts der Orne etwa auf der Linie Fleury sur Orne - Troarn bezogen. Entsprechend der weiteren Entwicklung des Frontverlaufes beteiligte es sich an den Abwehrkämpfen beiderseits der Nationalstraße No. 158 Caen - Falaise, bei denen der Gegner massiv Bombenteppiche legte. Am 18. August 1944 gelang dem größten Teil des Regiments der Ausbruch aus dem Kessel von Falaise und der Rückzug nach Rouen und Elbeuf. Vom 22. bis 24. August gelang unter Zurücklassung der meisten Werfer und Fahrzeuge das Übersetzen über die Seine. Das Regiment zog sich anschließend über Beouvais, Gison, Hirson, Diant nach Lüttich und anschließend weit versprengt von Emmen in den Niederlanden bis Eupen in Belgien über die Reichsgrenze zurück. Von hier aus wurde es Mitte September in den Raum Uelzen zur Neuaufstellung verlegt. Am 16. November erfolgte die Verlegung an die Westfront in den Raum Daun - Prüm in der Eifel. Auf dem Transport dorthin verlor die III. Abteilung durch ein Eisenbahnunglück bei Hannover-Misburg 16 Mann durch Tod und 14 Mann durch Verwundung. Am 15. Dezember ging das Regiment im deutsch-belgischen Grenzgebiet in Stellung und beteiligte sich am 16. Dezember 1944 an dem Feuerschlag, der die Ardennen-Offensive einleitete. Im Verlauf der Offensive rückte es bis St. Vith in Belgien vor. Am 26. / 27. Dezember wurde es dann in den Raum Zweibrücken-Mittelbach verlegt. Von Anfang Januar bis Ende Februar 1945 wurde das Regiment dann im Raum Saarbrücken eingesetzt. Anfang März 1945 wurde es im Hunsrück zur Verteidigung der Hunsrück-Höhenstraße eingesetzt. Am 20. März begann der Rückzug über Birkenfeld, Baumholder, Landstuhl und Speyer. Am 23. / 24. März wurde der Rhein überschritten und im Raum Bretten - Bruchsal eine Ruhestellung bezogen. Am 6. / 7. April wurde das Regiment dann nach Mindelheim zur Auffrischung verlegt. Da kaum noch Werfer und Munition vorhanden waren, wurde es Mitte April zur Verteidigung von Augsburg infanteristisch eingesetzt. Ende April zogen sich die einzelnen Batterien auf getrennten Wegen an München vorbei in Richtung Rosenheim zurück und gerieten Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. 

Die Ersatzgestellung des Regiments ist unbekannt.

Kommandeure:

April 1944 Oberstleutnant Böhme

September 1944 Major Klocke (m.d.F.b.)

September 1944 Major Knospe

 

Literatur und Quellen:

"Die Nebel- und Werfertruppe (Regimentsbögen)“, Band I, Seite 322 ff, herausgegeben von der Kameradschaft der ABC-Abwehr-, Nebel- und Werfertruppe e.V., 1. Aufl., Mai 2000
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 6. Die Landstreitkräfte 71 – 130. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979