21. Räumbootsflottille
Die 21. Räumboots-Flottille wurde im Juli 1943 in Kiel aufgestellt. Ihr unterstanden die Räumboote R 301 - R 306. Als erste Boote verlegten R 301 und R 302 Anfang November 1944 nach Norwegen. Am 22. November verließen R 303, R 304 und R 305 Kiel zum Marsch nach Bergen. Über Kristiansand und Stavanger erreichten die Boote am 27. November 1943 Bergen. Von Bergen aus fuhr die Flottille Geleitschutz- und Räumaufträge vor der norwegischen Küste. Außerdem wurden Minenlege-Einsätze gefahren. Am 5. Dezember 1943 wurden R 302 und R 303 dem Admiral norwegische Nordküste truppendienstlich unterstellt. Am 13. Dezember 1943 wurde R 306, zu Restarbeiten immer noch in Kiel liegend, durch einen alliierten Luftangriff versenkt. Mitte Dezember verfügte die Flottille somit noch über die Boote R 301, R 304 und R 305. Am 16. Dezember 1944 verließ das R-Begleitschiff "Hille" Kiel, um nacn Norwegen zu verlegen. Am 28. Dezember errichte das Schiff Bergen. Am 1. Januar 1944 erhielt die Flottille den Befehl, mit dem R-Begleitschiff "Hille", R 301 und R 304 sowie zusätzlich RA 202 und RA 203 nach Floröy zu verlegen, um rottenweise, hauptsächlich während der Dämmerung und Dunkelheit das Schärengebiet zwischen Sognet und Nordfjord nach britischen S-Booten abzusuchen. Die S-Boot-Jagd wurde in den kommenden Wochen zur Hauptaufgabe der Flottille. Am 22. Januar 1944 lief das R-Begleitschiff Hille querab von Stavang-Feuer auf Grund. Versuche, das Boot frei zu bekommen, blieben erfolglos. Erst am 23. Februar 1944 gelang es, das Boot frei zu bekommen und nach Stavanger zu schleppen. Am 24. Februar 1944 wurde R 305 wegen schwerer Schäden außer Dienst gestellt. Am 29. Februar 1944 kehrten R 202 und R 203 zur Flottille zurück. Am 1. März wurde in Bremen R 307 für die Flottille in Dienst gestellt. Am 4. März wurden zusätzlich vier Kriegsfischkutter der Hafenschutz-Flottille Bergen einsatzmäßig unterstellt. Die Flottille fuhr nun wieder hauptsächlich Minengeleit- und Räumaufträge. Einsatzhäfenb waren neben Bergen Floröy, Maalöy, Aarhus und Holmengraa. Ab dem 11. März 1944 war auch das Begleitschiff "Hille" wieder einsatzbereit. Am 22. März verließen R 301 und R 304 den Hafen von Bergen für eine Geleitsicherung in den Selbjörnfjord. Am Morgen des 23. März rammte R 304 das Schwesterboot R 301 und beschädigte es schwer. Es gelang, R 301 nach Bergen in die Werft zu schleppen. Am 31. März 1944 wurde R 308 in Dienst gestellt. Im Mai 1944 wurden Teile der Flottille mit dem Flottillenstb nach Tromsö und Kirkenes verlegt. Am 30. April 1944 folgte die Indienststellung von R 309 und am 24. Mai die Wieder-Indienststellung von R 305. Am 10. Juni wurde R 310 in Dienst gestellt. Mitte Juni lag die Flottille in den Häfen Stavanger, Bergen, Drontheim und Kirkenes und führte von dort Geleit- und Minenräumaufgaben durch. Dabei wurden die Boote verstärkt von russischen Flugzeugen angegriffen. Am 26. Juli 1944 folgte die Indienststellung von R 311 in Bremen. Mitte Juli befanden sich R 302, R 303, R 309, R 311 und das Begleitschiff "Hille" in verschiedenen Werften. R 301 lag nicht einsatzbereit in Kirkenes. R 303, R 304, R 305, R 307, R 308, R 309 und R 310 lagen ebenfalls in Kirkenes. Am 19. August sicherte die Flottille ein nach Petsamo abgehendes Geleit. Dabei wurde R 310 durch russischen Artilleriebeschuß und einen Treffer im Maaschinenraum schwer beschädigt, konnte aber eingeschleppt werden. Am 6. September wurde R 304 durch einen Minentreffer versenkt. Am 30. August wurde als letztes modernes Boot R 312 in Bremen in Dienst gestellt. Nach dem finnischen Waffenstillstand mit Rußland am 19. September 1944 häuften sich die Evakuierungsgeleite aus Nord-Norwegen. Hauptliegehafen war nun Kirkenes. Am 16. Oktober 1944 griffen russische Flugzeuge ein Geleit an und versenkten dabei das Räumboot R 301. Im Zuge des deutschen Rückzuges war die Flottille bei der Zerstörung der Orte Kjöllefjord und Gamvik Anfang November 1944 beteiligt. Bis Mitte November hatte sich die Flottille in die Häfen Frederikshavn, Harstad und Tromsö zurück gezogen. Mit der Verlegung des 1. Küsten-Sicherungs-Verbandes in den Raum Westfjord im Dezember 1944 wurde der 21. Räumboots-Flottille Ramsund als Stützpunkt zugeteilt. Mit Befehl vom 23. Januar 1945 verlegte die Flottille nach Bootnvaag bei Havikbottn. Die gesamte Flottille musste dort wegen Treibölmangel bis auf weiteres stillgelegt werden. Erst Mitte Februar 1945 nahm die Flottille ihre Geleitaufgaben wieder auf. Am 3. Mai 1945 sank R 309 nach einer Grundberührung bei Sogne. Das Boot konnte im gleichen Monat noch gehoben und zur Werftinstandsetzung nach Bergen geschleppt werden. Nach Kriegsende wurde die Flottille dem GM/SA unterstellt und räumte Minenfelder vor den norwegischen Küste. Anfang 1946 wurde die Flottille aufgelöst.
unterstellte Boote:
R 301, R 302, R 303, R 304, R 305, R 306, R 307, R 308, R 309, R 310, R 311, R 312
Begleitschiff: Hille
Flottillenchefs:
Juli 1943 Kapitänleutnant Georg Schulze
November 1943 Kapitänleutnant Rössger