Panzer-Regiment 39

 

Feldpostnummern: Bei der Nummer 05889 wurde ab dem 9. November 1944 noch zusätzlich die 6. Kompanie eingetragen. Die Nummer 45850 wurde ab dem 23. Januar 1945 in der Feldpostübersicht nur mit dem Vermerk Stab und Einheit, ohne Angaben zur Gliederung, für die I. Abteilung eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 00605 bis Aug/44

ab Dez/44 00605

Werkstatt-Kompanie ab 1941 04839
Stab I. Abteilung 01363 bis 1942

ab Jan/45 45850

Stabs-Kompanie 01815 bis 1942

ab Jan/45 45850 A

1. Kompanie 02869 bis 1942

ab Jan/45 45850 B

2. Kompanie 03252 bis 1942

ab Jan/45 45850 C

3. Kompanie 03752 bis 1942

ab Jan/45 45850 D

Staffel I 02158 bis 1942
Werkstatt-Zug I 04839 bis 1941
Kolonne I 04327 bis 1941
Stab II. Abteilung 05413
Stabs-Kompanie 05589
4. Kompanie 07135
5. Kompanie 08418
6. Kompanie

08784 bis Okt/44

ab Nov/44 05889 A

7. Kompanie ab 42/43 18672
Staffel II 06365 gestr. 1942
Werkstatt-Zug II 09785 gestr. 1941
Kolonne II 09199 bis 1941
Versorgungs-Kompanie II ab Okt/44 08784

Das Panzer-Regiment 39 wurde am 1. Oktober 1940 im Wehrkreis XVII aufgestellt. Das Regiment wurde mit zwei Abteilungen aufgestellt. Der Stab und die I. Abteilung wurden durch die Panzer-Ersatz-Abteilung 4 aufgestellt. Die II. Abteilung wurde durch die Panzer-Ersatz-Abteilung 33 aufgestellt. Das Regiment unterstand nach der Aufstellung der 17. Panzer-Division. Im Frühsommer 1941 wurden die beiden Kolonnen vom Regiment an den Panzer-Divisions-Nachschubführer 27 abgegeben und bildeten dort die 13. und die 14. große Kraftwagen-Kolonne. Im Mai 1941 verlegte das Regiment an den Bug zur Heeresgruppe Mitte. Am 1. Juni 1941 wurde aus der I. Abteilung des Panzer-Lehr-Regiment eine III. Abteilung gebildet. Ab dem 22. Juni 1941 nahm es am Ruplandfeldzug teil. Es überquerte den Bug bei Pratulin mit Hilfe der Tauchpanzer der III. Abteilung und stieß anschließend gegen wichtige Flußübergänge südostwärts von Misnk vor. Am 27. Juni konnte mit der Panzergruppe Hoth am Südrand von Minsk Kontakt aufgenommen werden. Es folgte die Abriegelung starker russischer Kräfte am Südrand der Doppelschlacht bei Bialystock / Minsk bei Nowogrodek. Bei Senno - Borrissow kam es zu schweren Gefechten mit russischen Panzern. Anschließend wurde südostwärts von Orscha der Dnjepr überquert. Ende Juli kam es dann am Dnjepr südlich von Smolensk zu schweren Abwehrkämpfen. Doch schon am 16. August 1941 wurde die III. Abteilung wieder zur I. Abteilung vom Panzer-Lehr-Regiment. Von Ende August bis Mitte September 1941 folgte der Angriff des Panzer-Regiments 39 zum Flankenschutz des Ostflügels der Panzergruppe 2 in Richtung Trubtschewsk über Nowo-Sewerskij - Putiwl nach Nordosten auf Gluchow. Es folgten Abwehrkämpfe um Gluchow - später im Raum um Jampol über die Gegend westlich von Orel auf Karatschew (Desna-Brückenkopf) am 5. Oktober 1941. Anschließend stieß das Regiment nach Norden vor und nahm Brjansk Anfang Oktober 1941. Es war anschließend Teil der Ostfront am Einschließungsring des Kessels bei Brjansk. Die Kämpfe um den Kessel dauerten bis zum 15. Oktober. Es folgte eine kurze, frontnahe Auffrischung nahe Brjansk und Ende Oktober 1941 die Versammlung bei Orel an der Oka. Mit dem XXIV. Panzerkorps stieß das Regiment, zunächst als Armee-Reserve, über den Ssusha-Piawa-Abschnitt bis vor Tula vor. Am 18. November nahm das Regiment als Teil des XXIV. Armeekorps am Angriff zur beiderseitigen Umfassung von Tula teil. Über Dedilowo - Wenew stieß es bis zum 5. Dezember bis hart südlich von Kaschira vor. Hier wurde es von der beginnenden russischen Gegenoffensive getroffen. und musste sich ab dem 8. Dezember unter großen Verlusten auf den Oka-Ssusha-Abschnitt über die Gegend nördlich von Jefremow bis Ende Dezember in den Raum westlich von Orel. Es folgten schwere Abwehrkämpfe nordostwärts von Orel, im Raum südlich Mzensk und bis Juli 1942 um Gorbarowka am Westufer der Ssucha. Am 19. Juni 1942 wurde die I. Abteilung zur Panzer-Abteilung 129 umbenannt und damit an die 29. Infanterie-Division (motorisiert) abgegeben. Das Regiment bestand danach nur noch aus dem Stab und der II. Abteilung, die sich in 4 Kompanien gliederte. Im August bis Mitte September 1942 wurde das Regiment beim XXXXI. Panzerkorps zur Frontbegradigung im Ssuchinitschi-Bogen (Operation "Wirbelwind") eingesetzt. Durch einen Zangenangriff in Richtung Suchinitschi-Koselsk sollten ein sowjetischer Frontbogen („Suchinitschi-Bogen“) beseitigt und die sowjetische 10. und 16. Armee vernichtet werden, um so eine kräftesparende dauerhafte Verteidigungslinie zu gewinnen. Dazu sollten Verbände der 4. Armee am 7. August nach Süden und Verbände der 2. Panzerarmee am 9. August nach Norden vorstoßen. Die russische Offensive vom 30. Juli in der Schlacht von Rschew erzwang jedoch den Abtransport von für das „Unternehmen Wirbelwind“ bereitgestellten Verbänden der 4. Armee. Daraufhin entschied Hitler am 7. August den Angriff nur mit dem Südarm durchzuführen. Tags darauf erging eine Weisung, die der 2. Panzerarmee „Schärfste Zusammenfassung der verfügbaren Kräfte, straffste Führung und größte Beschleunigung in der Durchführung der Operation“ befahl. Insgesamt griffen fünf Panzerdivisionen (9., 11., 17., 19., 20.)[9] mit 400[10] Panzern sowie mehrere Infanteriedivisionen an. Wegen starken Regens begann die Offensive mit zwei Tagen Verspätung. Erfolgreich war die Offensive nur am ersten Tag, als der 11. Panzerdivision ein Vorstoß bis nach Uljanowo gelang. Die Panzerverbände kamen in den nächsten Tagen nur sehr langsam voran, da sie auf „stark vermintes und festungsartig ausgebautes Gelände“ stießen. Nachdem der Angriff sich drei Tage zuvor endgültig festgefahren hatte, vermerkte das Kriegstagebuch des OKW am 21. August: „Der Angriff wird durch das sumpfige Waldgelände sehr erschwert. Die eigene Kampfkraft ist sehr gesunken, die Panzer-Verbände haben erhebliche Verluste erlitten.“ Am Morgen des 22. August traten starke russische Panzerkräfte gegen die rechte Flanke zum Gegenangriff an und erzielten schwere Einbrüche. Der deutsche Angriff war gescheitert und die deutschen Verbände wurden in die Defensive gedrängt. Von September bis November 1942 kämpfte das Regiment nördlich von Orel, zuletzt im Raum um Bolchow nordwestlich von Orel. Ende November 1942 verfügte das Regiment noch über rund 45 - 50 Panzerkampfwagen II - IV. Ab dem 20. November wurde es beschleunigt zur Heeresgruppe B in den Raum südlich Millerowo verlegt und marschierte von dort aus Anfang Dezember 1942 zur 4. Panzerarmee in den Raum nordostwärts Koteinirowo, von wo aus es als Teil des LVII. Panzerkorps am Entsatzangriff auf Stalingrad teilnahm. Nach dem Abbruch des Entsatzversuches ging das Regiment Ende Dezember über den Brückenkopf um Remontnaja (8. Januar 1943) auf Ssal / Kuberle-Abschnitt um Kutelnikowo zurück. Bis Ende Januar 1943 wurde über Kutelnikowo und den Raum Gaj / Wessely auf den Don-Brückenkopf um Rostow zurück gegangen. Hier übernahm das Regiment 50 neue Panzer IV mit langer KwK.Im Februar und März 1944 wurde es zu Gegenangriffen zwischen Donez und Mius eingesetzt, im März 1943 zu Gegenangriffen im Raum um Belgorod und ostwärts von Charkow. Bei Belgorod konnte bis Mitte April 1943 im Verband des LVII. Panzerkorps eine russische Panzergruppe zerschlagen werden. Von April bis Juli 1944 fungierte das Regiment als Eingreifreserve der 1. Panzerarmee am Donez bei Isjum. Im August 1943 wurde der Regimentsstab zum Stab der Panzer-Brigade 108 umbenannt. Während des Unternehmens "Zitadelle", der Schlacht um Kursk, war das Panzer-Regiment 36 Heeresgruppenreserve der Heeresgruppe Süd und wurde zur Abwehr der russischen Gegenoffensive um Isjum am Donez eingesetzt. Im September 1943 musste es sich vom Donez bis hinter den Dnjepr zurückziehen und verteidigte anschließend das Dnjepr-Westufer bei Kriwoi Rog und Kirowograd. Von November 1943 bis Januar 1944 kämpfte es um Cherson und wurde Ende Januar 1944 beim Gegenangriff der 1. Panzerarmee im Raum Winniza-Uman eingesetzt. Anschließend nahm das Regiment bis Mitte Februar 1944 an den Entsatz-Angriffen auf Pogrebischtsche-Winogradow zum Entsatz der bei Korssun im Kessel von Tscherkassy eingeschlossenen deutschen Truppen teil. Danach verlegte es zur 4. Panzerarmee in den Raum Star. Konstantinoff - Jampol und zog sich von dort kämpfend auf Kamenez-Podolski zurück. Dabei wurde das Regiment zusammen mit der 1. Panzer-Armee im Raum Kamenez-Podolski eingeschlossen. Die Reste des Regiments konnten Ende März mit der 1. Panzer-Armee aus dem Kessel nach Westen ausbrechen. Sie erreichten dem Sereth-Strypa-Abschnitt, wo das Regiment als Reserve der 1. Panzerarmee teilweise wieder aufgefrischt wurde. Ab dem 1. Juli 1944 nahm es an den Kämpfen bei der ungarischen 1. Armee  und der Abwehr russischer Vorstöße im Raum Lemberg / Sokol teil. Es folgten schwere Angriffs- und Abwehrkämpfe im großen Weichselbogen (Raum westlich Baranow - um Kielce) bis Ende Oktober 1944. Die Umbenennung des Regimentsstabes wurde im November 1944 wieder rückgängig gemacht und das Regiment hatte dadurch wieder einen Stab. Im November und Dezember 1944 fungierte das Regiment als Heeresgruppenreserve im Raum Südlich von Kielce / westlich von Baranow. Am 2. Januar 1945 wurde die I. Abteilung durch Umbenennung der Panzer-Abteilung 2103 der Panzer-Brigade 103 wieder aufgestellt. Mit dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation am 12. Januar 1945 waren die 16. Panzer-Division und die 17. Panzer-Division die einzigen operativen Reserven, die in diesem Abschnitt für einen Gegenangriff gegen den sowjetischen Vorstoß bereitgestellt werden konnten. Beide Divisionen, die aufgrund Hitlers Durchhaltebefehl nahe hinter der Front standen, erlitten schwere Verluste durch Luftangriffe und verloren ihre Nachrichtenmittel. Ihre Aufgabe, den sowjetischen Vorstoß zum Stehen zu bringen, war nicht durchführbar.Das Panzer-Regiment 39 befand sich als Teil des XXIV. Panzer-Korps auf dem konstanten Rückzug, zuerst in Richtung Łódź, danach über die Oder, wo das Regiment im Februar nahe Glogau Stellung bezog. Danach nahm es Mitte Februar an den Defensivoperationen nahe dem Brückenkopf Steinau teil. Die 17. Panzer-Division erlitt während dieser Kämpfe schwere Verluste und wurde unter dem Namen Kampfgruppe 17. Panzer-Division nahe Görlitz aufgefüllt. Den Namen erhielt die Division aufgrund ihrer signifikanten Unterstärke; sie war inzwischen auf Regimentsgröße geschrumpft. Das Panzer-Regiment 39 bestand nur noch aus einer Abteilung mit rund 40 Panzern. Die Kampfgruppe setzte ihre Defensivoperation fort, während der Niederschlesischen Operation, wobei sie sich ins Protektorat in Richtung Brünn zurückziehen musste. Es kam zu Kämpfen im Raum um Jägerndorf - Troppau - Olmütz. Anfang Mai 1945 standen die Reste des Regiments im Raum nordostwärts Brünn. Hier gingen sie bei Kriegsende in Gefangenschaft.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Panzer-Ersatz-Abteilung 33 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Kurt Cuno (1942)

Oberstleutnant Otto Büsing (1942)