Panzer-Regiment 204

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer ab Herbst 1941
Regimentsstab 42348 42348
Stab I. Abteilung 09391 09391
Stabs-Kompanie - 10991
1. Kompanie 09649 10646
2. Kompanie 09997 09997
3. Kompanie 10646 09649
Kolonne I 10991 -
Stab II. Abteilung 11186 11186
Stabs-Kompanie - 12652
4. Kompanie 11531 ab 1941 12349
5. Kompanie 11757 11531
6. Kompanie

12349

11757
7. Kompanie

-

12349 bis 1941
Kolonne II 12652 -
Stab III. Abteilung - ab Apr/42 46780 A
7. Kompanie

9. Kompanie

- ab Apr/42 46780 B
8. Kompanie

10. Kompanie

- ab Apr/42 46780 C
9. Kompanie

11. Kompanie

- ab Apr/42 46780 D
12. Kompanie - ab 1943 46780 E
Werkstatt-Zug - ab 1943 46780 F
Werkstatt-Kompanie 13103 13103 bis 1943

ab Okt/43 09089 gestr. Mai/44

ab Mai/44 36758 gestr. Sep/44

Das Panzer-Regiment 204 wurde im Juli 1941 in Frankreich als Heeres-Panzer-Regiment 204 mit französischen Beutepanzern als Bestand aufgestellt. Das Regiment unterstand gemeinsam mit dem Panzer-Regiment 203 der Panzer-Brigade 101. In einem mehrwöchigem Aufenthalt auf dem großen Truppenübungsplatz Mailly le Camp bei Chalons sowie auch in Suippes wurde während der Sommermonate die Zusammenarbeit im Abteilungs-, Regiments- und Brigadeverband geübt. Gemeinsam mit Luftwaffe, Artillerie und Infanterie rollten Übungen verbundener Waffen ab, dabei wurden gleichzeitig auch die Kader des Regiments geschult. Ein Teil des ersten Personals bildeten Infanteristen älterer Jahrgänge, die im August 1941 wegen Nichteignung zum Ersatzheer getreten waren. Als Anfang September 1941 der Stab der Panzer-Brigade 101 in Stab 23. Panzer-Division umbenannt wird, wechselt die Unterstellung, gemeinsam mit dem Schwesterregiment zur Panzer-Brigade 100. Ab Mitte September 1941 unterstand es der 22. Panzer-Division. In der Zeit vom 30. Oktober 1941 bis 7. November 1941 wurde die II. Abteilung unter Major Urban zu Übungen auf den Truppenübungsplatz Barbezieux verlegt. Das gleiche traf auf die I. Abteilung unter Major Colin in der Zeit vom 8. bis 16. November 1941 zu. Auf dem Truppenübungsplatz wurden die Abteilungen auf deutsche Panzer umgerüstet, wobei sie hauptsächlich mit dem Panzer 38 (t) ausgerüstet wurden. Beginnend mit dem 17. Februar 1942 wurde das Regiment mit der 22. Panzer-Division an die Ostfront verlegt. Nachdem das Regiment mit der ersten Kampfgruppe der Division nach Russland verlegt wurde, wurde kurzfristig ab Mitte Februar 1942 bei der Panzer-Brigade 100 eine III. Abteilung für das Regiment aufgestellt. Das Regiment wurde auf die Krim verlegt, um hier die bedrängte 46. Infanterie-Division bei ihrem Abwehrkampf auf der Halbinsel Kertsch zu unterstützen. Überhastet wurde die Einheit ohne vorherige Erkundung in den Einsatz geworfen und erlitt dabei entsprechend hohe Verluste. Ende April 1942 traf die neue III. Abteilung auch auf der Krim ein. Da das Personal aber noch unzureichend ausgebildet war, wurde durch Ausbildungskommandos der Panzer-Schießschule Putlos, welche vom Armeeoberkommando der 1. Panzerarmee extra eingeflogen wurden, ausgebildet. Bis zum 11. Mai stieß das Regiment nach Osten vor und erreichte die Küste des Asowschen Meers bei Kertsch. Ende Mai 1942 marschierte das Regiment zum Donez in den Raum südlich von Slawjansk. Die III. Abteilung verblieb als Teil der "Kampfgruppe Rodt" bis zum Abschluß der Kämpfe auf der Krim.
In Kramatorskaja, südlich von Slawjansk, wurde das Regiment frontnah aufgefrischt und setzte seine Ausbildung fort. Stab und I. Abteilung wurden Ende Mai südostwärts von Charkow im Rahmen des III. Panzerkorps eingesetzt.. Nach Rückkehr des Stabes und der II. Abteilung meldete das Regiment zum Monatsende Mai 1942 ohne der noch auf der Krim befindlichen III. Abteilung 10 Panzer II, 36 Panzer 38 (t), 8 Panzer III lang, 6 Panzer IV lang, 6 Panzer IV kurz. Vor allem die Masse an Panzer II und Panzer 38 (t) setzte den Kampfwert des Regiments stark herab. Anfang Juni verlegte das Regiment dann im Rahmen der 22. Panzer-Division in den Raum südostwärts von Charkow, um am Unternehmen "Wilhelm" teil zu nehmen. Aus dem Raum nördlich von Tschugujew stieß es am 10. Juni in zwei Tagen in den Raum nordostwärts Krasn. Armeiskoje vor. Hier konnte am 13. Juni die Verbindung zum linken, ostwärts von Charkow vorgehende Umfassungsflügel der 6. Armee hergestellt werden und so eine größere Feindgruppe einzuschließen. Ab dem 20. Juni wurde das Regiment bei der "Schlacht um Kupjansk" eingesetzt. Nach schwierigem Verlegungsmarsch zurück an den Don griff das Regiment aus dem Raum Balakleja in Richtung Nordost / Ost an, um binnen fünf Tagen schwerer Kämpfe den "Oskol-Abschnitt" südlich von Kupjansk zu gewinnen. Nach acht Tagen Ruhe drang das Regiment Anfang Juli 1942 im Rahmen der deutschen Sommeroffensive weit ausholend bis Ende Juli gegen Rostow am Don vor und nahm an den Kämpfen zur Eroberung der Stadt teil. Gleichzeitig wurde die noch auf der Krim stehende III. Abteilung aus dem Regimentsverband ausgegliedert und in der "Kampfgruppe Michalik" der 2. Armee zugeführt.
Im August kämpfte das Regiment, verstärkt durch das II. (gp) / Panzergrenadier-Regiment 129 und Teile des Panzer-Pionier-Bataillons 50 und des Panzer-Artillerie-Regiments 140, im Raum nördlich von Kalatsch, noch auf dem linken Don-Ufer. Anschließend deckte das verstärkte Regiment am Don den Angriff des XIV. Panzerkorps über den Fluß nach Osten. Anfang September unterstützte die I. Abteilung des Regiments nordostwärts von Kalatsch das LI. Armeekorps bei seinem Angriff über den Don. Mitte September verlegte das Regiment dann in den Raum um Millerowo, wo die 22. Panzer-Division zusammen gezogen wurde. Hier sollte das Regiment frontnah aufgefrischt werden. Nach weiteren Abgaben von zwei Panzer-Kompanien an die Panzer-Abteilung 700 wurden die verbleibenden Reste des Regiments in der I. Abteilung zusammen gefasst. Zu ihrer Unterstützung wurde Ende Oktober 1942 ein kleiner leichter Panzer-Werkstatt-Zug mit Bergestaffel beim Regiment neu gebildet. Am 10. November 1942 wurde die 22. Panzer-Division durch die italienische 8. Armee alarmiert. Da sich die Anzeichen einer russischen Offensive im Abschnitt der rumänischen Armee verdichteten, verlegte die Division in den Raum nördlich des Tschir und südlich von Serafimowitsch. Hier wurde die Division und so auch das Panzer-Regiment 204 am 19. November 1942 von der beginnenden russischen Winteroffensive zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad getroffen. Das Regiment gliederte sich an diesem Tag in Stab, Regimentseinheiten und I. Abteilung mit vier Kompanien. Nach der Alarmierung wurde das Regiment in den Raum Pestschany verlegt, um diesen Ort zusammen mit anderen Teilen der 22. Panzer-Division zu verteidigen.  Am 20. November konnte die Rote Armee in Pestschany eindringen, wobei das Regiment schwere Verluste erlitt. Die noch verbleibenden Restteile des Regiments, in einer Kampfgruppe der 22. Panzer-Division zusammen gefasst, gingen daraufhin auf die Höhen südlich der Stadt zurück. Am Abend des 20. November wurde diese Stellung aufgegeben und das Regiment ging auf die Linie Bol. Donschtschinka zurück. Immer wieder mußten während der Absetzbewegungen russische Flankenstöße aufgefangen werden. Da die Riegelstellung bei Bol. Donschtschinka am 21. November bereits von der Roten Armee überflügelt wurde, mußten die Reste des Regiments zusammen mit der Kampfgruppe der 22. Panzer-Division nach Südwesten auf den Tschir ausweichen. Bei Russakoff und Tschernyschewskaja konnte der Fluß nach Westen überschritten werden, nachdem dort liegende russische Einheiten durchstoßen werden konnten. Anschließend richtete sich das Regiment bei Tschernyschewskaja am Tschir zur Verteidigung ein. In den folgenden Wochen konnte das Regiment neu geordnet und teilweise aufgefrischt werden. Bis zum 6. Dezember 1942 konnten neun Panzer III und IV sowie ein Panzer-Befehlswagen III einsatzbereit gemacht werden, weitere 15-20 Fahrzeuge befanden sich in der kurzfristigen Instandsetzung.
Am 16. Dezember begann am Tschir die zweite Phase der russischen Offensive. Am oberen Tschir durchbrachen russische Einheiten die italienische und rumänische Abwehrfront und stießen im Raum Bogutchar - Kantemirowka zügig nach Süden vor. Im Zuge der Abwehrversuche der Division wurde diese geteilt: Die "Kampfgruppe Oppeln", bestehend aus der Kampfstaffel des Panzer-Regiments 204 (etwa 20 - 25 Panzer), Teile II. / Panzergrenadier-Regiment 129, Teile verstärkte Panzer-Pionier-Kompanie 140, 3. (Fla) Kompanie / Panzerjäger-Abteilung 140, eine 10-cm Batterie / Panzer-Artillerie-Regiment 140. Dazu eine verstärkte Kradschützen-Kompanie / Kradschützen-Bataillon 24. Die "Kampfgruppe von Poschinger", bestehend aus Stab und Masse II. / Panzergrenadier-Regiment 129, 3. / Kradschützen-Bataillon 24, Masse verstärkte Panzer-Pionier-Kompanie 140, eine gemischte Batterie / Heeres-Flak-Abteilung 289 sowie zwei 10-cm Kanonen / II. / Panzer-Artillerie-Regiment 140. Während diese beiden Kampfgruppen der Division in den folgenden Tagen einem im Rücken der Division zügig weiter nach Süden vordringenden Gegener immer wieder in die Flanke stießen, um ihn zurück zu werfen, deckte die Masse der Division die Ostfront des rumänischen II. Armeekorps am Tschir im Raum beiderseits Tschernyschewskij / Russakoff - Gegend Tschistjakoff/Fomin-Raum um Waramow. Am 24. Dezember begannen die Reste der Division den Rückzug aus dem Raum Tschernyschewskaja auf die Linie Jassenowskij - Shirokow. Zuerst marschierten die Einheiten am Tschir entlang nach Süden und dann nach Südwesten nach Morosowskaja. Bis zum 28. Dezember wurde der Raum südlich von Orloff / nordöstlich von Morosowskaja erreicht. Nach dem Durchschreiten von Orloff marschierten die Reste der Division nach Südwest, wo beiderseits von Bystryj eine neue Abwehrfront aufgebaut wurde. Mitte Januar 1943 marschierten die Divisionsreste über den Donez in den Raum Globinka - Krassmeiskij - Tereschowskij. Anschließend bezogen die Reste des Regiments Stellungen bei Kamenew am Donez. Ab dem 9. Februar wurde das Regiment aus seinen Stellungen am Donez herausgelöst und zusammen mit den Restteilen der 22. Panzer-Division im Raum Swerdlowsk gesammelt. Die "Panzerkampfgruppe Baumunk (Kampfstaffel Panzer-Regiment 204, vier "Sturmpanzer" und Teile der Panzer-Pionier-Kompanie 140) erhielt am 12. Februar den Auftrag, unverzüglich auf Kruglik vorzugehen und im Zusammenwirken mit der "Kampfgruppe Eymer" (SPW-Kompanie II. / Panzergrenadier-Regiment 129 und Teile Sturmgeschütz-Abteilung 226) dort gemeldete feindliche Einheiten zu bekämpfen. Die Schützen-Kompanien wurden für Sicherungsaufgaben nach dorthin auf Schlitten nachgeführt.  In der Nacht zum 13. Dezember gingen die Kampfgruppen der 22. Panzer-Division langsam weiter nach Nord / Nordwest vor, um über Asarowka den Raum um Olchowka zu erreichen und hier durchgebrochene russische Verbände zum Stehen zu bringen. Ab dem 15. Februar verteidigten kleine Kampfgruppen der Division auf dem Südufer des Donez stützpunktartig weit auseinander gezogene Riegel im Raum Woroschilowka. Nördlich von Uspenka - Worochino wehrten die Masse des Panzergrenadier-Regiments 129 und die Kampfgruppe Baumunk (Reste Panzer-Regiment 204 und II. / Panzergrenadier-Regiment 129) mehrere bedrohliche Feindeinbrüche gegen den Mius im Gegenangriff ab, während das Kradschützen-Bataillon 24 unbeweglich in mehreren Stützpunkten lag. Am 20. Februar 1943, nach dem Abmarsch der 6. Panzer-Division in den Raum um Stalino griffen die Reste der 22. Panzer-Division ein letztes Mal geschlossen nordostwärts der Mius-Übergänge an und riegelte dort die bedrohlich erweiterte Frontlücke um Iwanowka ab. Am 24. Februar, als die "Panzerkampfgruppe 22. Panzer-Division", aus der Front herausgezogen, über den Mius nach Westen marschierte, besaß das Panzer-Regiment 204 noch ganze zwei Panzer und einen Befehlspanzer. Am 24. / 25. Februar sammelten die Divisions-Reste im Raum um Krasnossjelje - Sseneschkoje.
Am 1. März 1943 traf der Befehl zur Auflösung der 22. Panzer-Division ein. Das Regiment wurde am 20. März 1943 aufgelöst, der Stab bildete den Stab der Panzer-Abteilung 509. Eine am 25. Februar 1943 bei der Kampfgruppe Burgsthaler gebildete gepanzerte Gruppe 204 (Panzerkompanie und SPW.Kompanie) wurde am 7.4.1943 in das Panzer-Regiment 201 der 23. Panzer-Division eingegliedert.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war zuerst die Panzer-Ersatz-Abteilung 100 zuständig. Ab Mitte April 1942 übernahm die Panzer-Ersatz-Abteilung 204 diese Aufgabe.

Regimentskommandeure:

Oberstleutnant Koppenburg

Oberst Hermann von Oppeln-Bronikowski 16. Oktober 1942 - Februar 1943