Panzergrenadier-Regiment 129

 

Feldpostnummern ab 1942 bzw. 1942/43: Die Einheiten wurden als Teile des Panzergrenadier-Regiment 129 in der Feldpostübersicht eingetragen. 1943 wurden alle Einheiten gestrichen. Dafür wurden 1943 einige Einheiten bei der Feldpostnummer 21552 eingetragen. Der Stab und die 1. Kompanie erhielten den Zusatz C, die 2. und 3. Kompanie den Zusatz D und die 4. und 5. Kompanie den Zusatz E. Noch 1943 wurden diese Einträge gestrichen. 1943 wurden dann bei neuen Nummern ein neues Regiment eingetragen. Am 12. Februar 1944 wurde die Panzerjäger-Kompanie in Fla-Kompanie umbenannt. Am 3. April 1944 wurden die Einheiten in Panzergrenadier-Regiment 115 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Einheit Nummer ab 1943
Regimentsstab ab 1942 20494 Regimentsstab 56206
Stabskompanie ab 1942 40373 Stabskompanie 56206 A
Stab I. Bataillon ab 42/43 00422 A Stab I. Bataillon 59846 A
1. Kompanie ab 42/43 00422 B 1. Kompanie 59846 B
2. Kompanie ab 42/43 00422 C 2. Kompanie 59846 C
3. Kompanie ab 42/43 00422 D 3. Kompanie 59846 D
4. Kompanie ab 42/43 00422 E 4. Kompanie 59846 E
Stab II. Bataillon ab 42/43 01040 A Stab II. Bataillon 58693 A
5. Kompanie ab 42/43 01040 B 5. Kompanie 58693 B
6. Kompanie ab 42/43 01040 C 6. Kompanie 58693 C
7. Kompanie ab 42/43 01040 D 7. Kompanie 58693 D
8. Kompanie ab 42/43 01040 E 8. Kompanie 58693 E
9. I.G. Kompanie ab 1942 45419 Stab III. Bataillon 56981 A
10. (Fla) Kompanie ab 1942 18298 9. Kompanie 56981 B
    10. Kompanie 56981 C
    11. Kompanie 56981 D
    12. Kompanie 56981 E
    I.G. Kompanie 58510
    Panzerjäger-Kompanie
Fla-Kompanie
57221
    15. Pionier-Kompanie 24267

Das Panzer-Grenadier-Regiment 129 wurde am 5. Juli 1942 in Südrussland aufgestellt. Das Regiment wurde durch die Umbenennung des Schützen-Regiment 129 aufgestellt und gliederte sich in Stab, I. und II. (gp) Bataillon (SPW, sowie 9. (IG-) und 10. (Fla-) Kompanie. Es unterstand nach der Umbenennung weiter der 22. Panzer-Division und befand sich zum Zeitpunkt der Umbenennung am "Oskol-Abschnitt" südlich von Kupjansk.  Nach acht Tagen Ruhe drang das Regiment Anfang Juli 1942 im Rahmen der deutschen Sommeroffensive weit ausholend bis Ende Juli gegen Rostow am Don vor und nahm an den Kämpfen zur Eroberung der Stadt teil. Ende Juli sammelte das Regiment im Raum Nowo Tscherkassk bei Rostow. Hier wurde das Regiment am 5. August durch die Heeresgruppe B alarmiert und marschierte in den großen Don-Bogen nordwestlich von Kalatsch. Aufgabe des Regiments war die Bekämpfung von russischen Brückenköpfen am Don zur Sicherung der auf Stalingrad vorstoßenden 6. Armee. Die Einsätze führten das Regiment in den Raum nördlich Perelassowskij - südlich Kletskaja. Wiederholt wurden auch feindliche Einbrüche im Raum Kremenskaja - Serafimowitsch - Wjeschenskaja bekämpft. Mitte September verlegte das Regiment dann in den Raum um Millerowo, wo die 22. Panzer-Division zusammen gezogen wurde. Hier sollte das Regiment frontnah aufgefrischt werden. Am 10. November 1942 wurde die 22. Panzer-Division durch die italienische 8. Armee alarmiert. Da sich die Anzeichen einer russischen Offensive im Abschnitt der rumänischen Armee verdichteten, verlegte die Division in den Raum nördlich des Tschir und südlich von Serafimowitsch.  Hier wurde die Division und so auch das Panzergrenadier-Regiment 129 am 19. November 1942 von der beginnenden russischen Winteroffensive zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad getroffen. Das Regiment gliederte sich an diesem Tag in Stab, I. (mot) und II. (gp) Bataillon sowie 9. (sIG) und 10. (Fla-) Kompanie. Nach der Alarmierung wurde das Regiment in den Raum Pestschany verlegt, um diesen Ort zusammen mit anderen Teilen der 22. Panzer-Division zu verteidigen.  Am 20. November konnte die Rote Armee in Pestschany eindringen, wobei das Regiment schwere Verluste erlitt. Die noch verbleibenden Restteile des Regiments, in einer Kampfgruppe der 22. Panzer-Division zusammen gefasst, gingen daraufhin auf die Höhen südlich der Stadt zurück. Am Abend des 20. November wurde diese Stellung aufgegeben und das Regiment ging auf die Linie Bol. Donschtschinka zurück. Immer wieder mußten während der Absetzbewegungen russische Flankenstöße aufgefangen werden. Da die Riegelstellung bei Bol. Donschtschinka am 21. November bereits von der Roten Armee überflügelt wurde, mußten die Reste des Regiments zusammen mit der Kampfgruppe der 22. Panzer-Division nach Südwesten auf den Tschir ausweichen. Bei Russakoff und Tschernyschewskaja konnte der Fluß nach Westen überschritten werden, nachdem dort liegende russische Einheiten durchstoßen werden konnten. Anschließend richtete sich das Regiment bei Tschernyschewskaja am Tschir zur Verteidigung ein. In den folgenden Wochen konnte das Regiment neu geordnet und teilweise aufgefrischt werden.
Am 16. Dezember begann am Tschir die zweite Phase der russischen Offensive. Am oberen Tschir durchbrachen russische Einheiten die italienische und rumänische Abwehrfront und stießen im Raum Bogutchar - Kantemirowka zügig nach Süden vor. Im Zuge der Abwehrversuche der Division wurde diese geteilt: Die "Kampfgruppe Oppeln", bestehend aus der Kampfstaffel des Panzer-Regiments 204 (etwa 20 - 25 Panzer), Teile II. / Panzergrenadier-Regiment 129, Teile verstärkte Panzer-Pionier-Kompanie 140, 3. (Fla) Kompanie / Panzerjäger-Abteilung 140, eine 10-cm Batterie / Panzer-Artillerie-Regiment 140. Dazu eine verstärkte Kradschützen-Kompanie / Kradschützen-Bataillon 24. Die "Kampfgruppe von Poschinger", bestehend aus Stab und Masse II. / Panzergrenadier-Regiment 129, 3. / Kradschützen-Bataillon 24, Masse verstärkte Panzer-Pionier-Kompanie 140, eine gemischte Batterie / Heeres-Flak-Abteilung 289 sowie zwei 10-cm Kanonen / II. / Panzer-Artillerie-Regiment 140. Während diese beiden Kampfgruppen der Division in den folgenden Tagen einem im Rücken der Division zügig weiter nach Süden vordringenden Gegener immer wieder in die Flanke stießen, um ihn zurück zu werfen, deckte die Masse der Division die Ostfront des rumänischen II. Armeekorps am Tschir im Raum beiderseits Tschernyschewskij / Russakoff - Gegend Tschistjakoff/Fomin-Raum um Waramow. Am 24. Dezember begannen die Reste der Division den Rückzug aus dem Raum Tschernyschewskaja auf die Linie Jassenowskij - Shirokow. Zuerst marschierten die Einheiten am Tschir entlang nach Süden und dann nach Südwesten nach Morosowskaja. Bis zum 28. Dezember wurde der Raum südlich von Orloff / nordöstlich von Morosowskaja erreicht. Nach dem Durchschreiten von Orloff marschierten die Reste der Division nach Südwest, wo beiderseits von Bystryj eine neue Abwehrfront aufgebaut wurde. Mitte Januar 1943 marschierten die Divisionsreste über den Donez in den Raum Globinka - Krassmeiskij - Tereschowskij.Am 18. Januar wurden die Reste des Panzergrenadier-Regiments 129 bei Kamenew am Westufer des Donez eingesetzt, um einen russischen Brückenkopf einzudrücken. Unterstützt durch die 8. Luftwaffen-Feld-Division gelang es jedoch nicht mehr, diesen Brückenkopf einzudrücken. Am 24. Januar mußte das gerade heraus gelöste Regiment erneut bei Kamenew eingesetzt werden. Es gelang, die eigenen Stellungen zu verteidigen. Ab dem 9. Februar wurde das Regiment aus seinen Stellungen am Donez herausgelöst und zusammen mit den Restteilen der 22. Panzer-Division im Raum Swerdlowsk gesammelt. Bereits am 11. Februar setzte das Regiment starke SPW-Züge zur Aufklärung gegen den Raum um Wolnuchino an. Die "Panzerkampfgruppe Baumunk (Kampfstaffel Panzer-Regiment 204, vier "Sturmpanzer" und Teile der Panzer-Pionier-Kompanie 140) erhielt den Auftrag, unverzüglich auf Kruglik vorzugehen und im Zusammenwirken mit der "Kampfgruppe Eymer" (SPW-Kompanie II. / Panzergrenadier-Regiment 129 und Teile Sturmgeschütz-Abteilung 226) dort gemeldete feindliche Einheiten zu bekämpfen. Die Schützen-Kompanien wurden für Sicherungsaufgaben nach dorthin auf Schlitten nachgeführt.  In der Nacht zum 13. Dezember gingen die Kampfgruppen der 22. Panzer-Division langsam weiter nach Nord / Nordwest vor, um über Asarowka den Raum um Olchowka zu erreichen und hier durchgebrochene russische Verbände zum Stehen zu bringen. Ab dem 15. Februar verteidigten kleine Kampfgruppen der Division auf dem Südufer des Donez stützpunktartig weit auseinander gezogene Riegel im Raum Woroschilowka. Nördlich von Uspenka - Worochino wehrten die Masse des Panzergrenadier-Regiments 129 und die Kampfgruppe Baumunk (Reste Panzer-Regiment 204 und II. / Panzergrenadier-Regiment 129) mehrere bedrohliche Feindeinbrüche gegen den Mius im Gegenangriff ab, während das Kradschützen-Bataillon 24 unbeweglich in mehreren Stützpunkten lag. In der Nacht zum 19. Februar verteidigte das stark geschwächte I. Bataillon / Panzergrenadier-Regiment 129 Riegel im Raum nordwärts von Uspenka - Nikitowka und unterstütze dabei den Abwehrkampf der 3. Gebirgs-Division. Am 20. Februar 1943, nach dem Abmarsch der 6. Panzer-Division in den Raum um Stalino griffen die Reste der 22. Panzer-Division ein letztes Mal geschlossen nordostwärts der Mius-Übergänge an und riegelte dort die bedrohlich erweiterte Frontlücke um Iwanowka ab. Am 24. Februar, als die "Panzerkampfgruppe 22. Panzer-Division", aus der Front herausgezogen, über den Mius nach Westen marschierte, besaß das Panzer-Regiment 204 noch ganze zwei Panzer und einen Befehlspanzer. Am 24. / 25. Februar sammelten die Divisions-Reste im Raum um Krasnossjelje - Sseneschkoje.
Am 1. März 1943 traf der Befehl zur Auflösung der 22. Panzer-Division ein. Am 3. März 1943 wurde das Regiment bis auf eine Kampfgruppe Burgsthaler aufgelöst. Diese wurde durch das I. Bataillon vom Regiment mit 5 Kompanien aufgestellt. Die Kampfgruppe wurde am 7. April 1943 als Feld-Lehr-Bataillon 128 in die 23. Panzer-Division eingegliedert.

Am 15. Juli 1943 wurde auf Sizilien, in Italien, erneut ein Panzer-Grenadier-Regiment 129 aufgestellt. Dieses Regiment entstand aus dem Panzer-Grenadier-Regiment 3 Sizilien, welches aus den Marschbataillonen 63, 65 und 67 errichtet wurde. Das neue Regiment wurde der 15. Panzer-Grenadier-Division unterstellt. Im Dezember 1943 wurde das Panzer-Grenadier-Regiment 382 in das Regiment eingegliedert. Am 14. April 1944 wurde das Regiment in Panzer-Grenadier-Regiment 115 umbenannt, da dieses aufgelöste Regiment vorher die ältere Tradition hatte.

Für die Ersatzgestellung des ersten Regiments war das Schützen-Ersatz-Bataillon 404, später Panzergrenadier-Ersatz-Bataillon 404, zuständig. Für die Ersatzgestellung des späteren Regiments war das Panzergrenadier-Ersatz-Bataillon 115 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Albrecht Grell (1944)