Panzer-Abteilung (Fkl) 302
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer | Nummer ab 44 |
Stab | 12818 | 25870 A |
Stabskompanie | - | 25870 B |
1. Kompanie | 17589 | ab Jul/44 33613 kurzzeitig
ab Jul/44 56041 |
2. Kompanie | 04717 | ab Jul/44 08914 |
3. Kompanie | 40153 | ab Jul/44 46887 |
4. Kompanie | - | ab Aug/44 17589 bis Feb/45 |
Werkstattzug | 08633 | ab Jul/44 37194 |
Die Panzer-Abteilung 302 wurde am 15. Oktober 1942 in Neuruppin, Wehrkreis III, aus dem Stab der aufgelösten III. Abteilung vom Panzer-Regiment
10, deren 9. und 10. Kompanie, sowie der 2. Kompanie von der
Panzer-Abteilung (Fkl) 301 aufgestellt. Sie
gliederte sich in einen Stab mit Stabskompanie, 1. - 3. Kompanie und
Werkstattzug. Da die Abteilung noch keine Erfahrung auf dem Gebiet der Draht-
und Funklenkung hatte, wurde die 3. Kompanie in der zweiten Oktoberhälfte
alarmiert und in den Raum Leningrad verlegt. Sie löste dort die 2. Kompanie der
Panzer-Abteilung 301 ab, die nun als neue 3. Kompanie in die Abteilung
eingegliedert wurde. Mit Befehl des AHA Ia II Nr. 721/43 geheim vom 9. Januar
1943 wurde die Abteilung zum 25. Januar 1943 aufgelöst. Die 1. Kompanie wurde
zur Panzer-Kompanie (Fkl) 311, die 2. Kompanie wurde Panzer-Kompanie (Fkl) 312
und die 3. Kompanie wurde Panzer-Kompanie (Fkl) 313. Der Stab, die Stabskompanie
und der Werkstattzug kamen zur Panzer-Abteilung
(Fkl) 301.
Erneut aufgestellt wurde die Panzer-Abteilung (Fkl) 302 gem. Befehl des AHA Stab I (1) Nr. 27220/44 geh. vom 22. Juni 1944 in Nordfrankreich. Der Wehrkreis IX sollte die notwendigen Personaleinheiten für den Stab, die Stabskompanie (ohne Erkundungs- und Pionierzug) und den Werkstattzug aufstellen. Der Erkundungs- und Pionierzug sollte durch den Wehrkreis IV aufgestellt werden. Am 1. August 1944 verfügte die Abteilung über 24 Sturmgeschütze III, 108 Sprengstoffträger B IV und 10 Schützenpanzerwagen. Am 5. August 1944 erhielt die Abteilung den Befehl, dass sie zur Heeresgruppe Nordukraine in den Raum Krakau verlegt werden sollte. Am 8. August wurde als neues Ziel Warschau ausgegeben. Hier war am 1. August 1944 der Aufstand der polnischen Heimatarmee ausgebrochen. Schon beim Abtransport aus Nordfrankreich erlitt die Abteilung durch Tieffliegerangriffe erste Verluste. Die zuerst eingetroffene 2. und 3. Kompanie rollten direkt aus dem Ausladeraum in den Einsatz. Bis zum 21. August war die gesamte Abteilung in Warschau eingetroffen. Außerdem wurde die Sturmpanzer-Kompanie z.b.V. 218 für den Einsatz in Warschau der Abteilung unterstellt. Nachdem der polnische Widerstand in der Altstadt Ende August 1944 zusammen gebrochen war, wurden die Kompanien zu weiteren Einsätzen in der Innenstadt und ab Mitte September 1944 im Bereich des Vororts Praga-Grochow herangezogen. Im Verband mit der 19. Panzer-Division wurde die Abteilung bei den Kämpfen in den Vororten Mokotow und Zoliborz Ende September eingesetzt. Am 2. Oktober kapitulierte die polnische Heimatarmee. Nach kurzer Ruhepause wurde die Abteilung ab dem 10. Oktober in den Raum Tilsit abtransportiert. Nach dem Beginn der russischen Offensive zwischen Suwalki und der Memel stand die Abteilung zwischen dem 18. und 25. Oktober mit ihren Sturmgeschützen in schweren Abwehrkämpfen im Raum Jocken, Nickelsfelde, Parkhof, Föhrenhorst, Kleinlucken und Kornfelde. Bis Ende Oktober 1944 konnte die deutsche Frontlinie im ostpreußischen Grenzgebiet stabilisiert werden. Die Panzer-Abteilung (Fkl) 302 wurde Anfang November 1944 herausgelöst und zur Auffrischung und Umgliederung in den Raum Korschen nordwestlich von Rastenburg verlegt. Ab dem 25. Dezember verlegte sie dann auf den Truppenübungsplatz Mielau. Nach dem Beginn der russischen Winteroffensive zwischen Gumbinnen und Ebenrode am 13. Januar 1945 wurden die Sturmgeschütze der Abteilung ab dem 15. Januar im Raum Praschnitz eingesetzt. In den darauffolgenden Tagen kam es kam es neben den ständigen Abwehrgefechten der Sturmgeschütze auch zu einigen Einsätzen der Sprengstoffträger. Jedoch musste sich die Abteilung den Absetzbewegungen der Panzergrenadier-Division "Großdeutschland " anschließen und wurde über Willenberg - Ortelsburg - Heilsberg - Landsberg in nördliche Richtung abgedrängt. Durch dauernde Abwehrkämpfe und Gegenangriffe verringerte sich der Bestand an Sturmgeschützen der 1. - 3. Kompanie sehr schnell. Durch die prekäre Betriebsstofflage wurde es notwendig, Ende Januar alle Schadpanzer und überflüssiges Gerät zu sprengen. Die letzten drei noch einsatzbereiten Sturmgeschütze wurden als Sturmgeschützzug der gemischten Panzer-Abteilung "Großdeutschland" angegliedert und waren bis in der zweiten Märzhälfte südwestlich von Königsberg zwischen Ludwigsort, Pörschken und Maulen eingesetzt. Der Rest der Abteilung wurde auf dem Seeweg nach Norddeutschland überführt, wo sie sich auflöste.
Für die Ersatzgestellung der Abteilung war die Panzer-Ersatz-Abteilung
300 zuständig.
Kommandeure:
Literatur und Quellen:
Marcus Jaugitz: Funklenk-Verbände der deutschen Panzertruppe 1940 - 45