9. Luftwaffen-Felddivision
Feldpostnummern ab dem 10. März 1944: Die Einheiten wurden als Teile der 9. Luftwaffen-Felddivision in der Feldpostübersicht eingetragen. Der Feldgendarmerie-Trupp 1109 wurde bereits am 1. Oktober 1943 eingetragen. Der Troß wurde bereits am 19. Februar 1944 eingetragen. Am 4. April 1944 wurde der Troß gestrichen. Der Eintrag des Kommandos wurde am 23. Mai 1944 auf Kommando und Abwicklungsstab erweitert. Die Nachrichten-Kompanie wurde am 3. Juli 1944 gestrichen. Der Eintrag Kommando und Abwicklungsstab wurde erst am 8. Februar 1945 gestrichen.
Einheit | Feldpostnummer |
Kommando | 33001 bis Mai/44 ab Mai/44 33001 A |
Abwicklungsstab | ab Mai/44 33001 B |
Feldgendarmerie-Trupp 1109 | ab Okt/43 59633 |
Troß | ab Feb/44 05431 gestr. Apr/44 |
Nachrichten-Kompanie 9 (L) | 36654 gestr. Jul/44 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 9. Luftwaffen-Felddivision wurde im Oktober 1942 auf dem
Truppenübungsplatz Mielau und dem Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen durch
unter Einbeziehung des Flieger-Regiments 62 gebildet. Dabei entstanden die
Luftwaffen-Jäger-Regimenter 17 und 18, das Luftwaffen-Artillerie-Regiment 9, die
Panzerjäger-Abteilung (L) 9, die Pionier-Kompanie (L) 9, die
Luftnachrichten-Kompanie (L) 9 sowie Versorgungseinheiten. Die
Luftwaffenfeld-Division 9 war somit die erste Division in der endgültigen
Gliederung einer Luftwaffen-Felddivision. Bereits im November 1942 wurden die
ersten Teile der Division in den Nordabschnitt der Ostfront an den Oranienbaumer
Kessel verlegt. Die erste frontnahe Ausbildung der Truppe erfolgte zwischen
Krassnoje Sselo und Wolossowo. Teile der Division wurde sofort nach ihrem
Eintreffen zu fremden Divisionen in den Raum Demjansk verlegt. Im Spätsommer
1943 verlief die Hauptkampflinie der Division zwischen dem Ufer im Raum Peterhof
über Saostrowje nach Lopuschinka.
Am 1. November 1943 wurde die Division in das Heer übernommen (Zur
Umbenennung der Division in Feld-Division 9 (L) siehe
hier). Zu Beginn des Jahres 1944 lag der
Stellungsbereich der Division am Oranienbaumer Kessel östlich der 10.
Luftwaffen-Feld-Division im Raum südwestlich von Gostilizy-Perelesje bis in den
Raum südöstlich von Gantulowo. Bei Beginn der russischen Offensive aus dem
Oranienbaumer Kessel am 14. Januar 1944 war die Division noch nicht vollständig
umgegliedert. Es bestand nur eine Pionier-Kompanie, eine Nachrichten-Kompanie
und das Füsilier-Bataillon nur aus zwei Kompanien. Der erste Feindangriff am 14.
Januar 1944 traf die Division genau an der Nahtstelle zwischen ihr und der 10.
Luftwaffen-Feld-Division bei Gostilizy-Perelesje. Der Angriff wurde
abgewehrt und die in diesen Raum liegenden Einheiten des Jäger-Regiment 18(L)
setzten sich südöstlich etwa auf die Höhe Sherebiatki-Wilpowizy-Malkunowo, ab.
In den Abendstunden des 19.1.44 setzte sich die Division ab und bezog Stellung
etwa in der Höhe der Rollbahn Krassnoje Saselo – Kingissepp mit
Divisions-Gefechtsstand in Keselwo. Etwa am 22. Januar 1944 setzte sich die
Division weitere 2 – 3 km südöstlich, mit Divisions-Gefechtsstand in Tuganizy,
ab. Hier fiel der Kommandeur mit einem Teil des engeren Stabes während einer
Lagebesprechung. Am 23. Januar 1944 setzte sich die Division weiter in südlicher
Richtung, mit Divisions-Gefechtsstand Kikerino, ab. Die Führung der Division
übernahm Major Scheler, Kommandeur der Panzerjäger-Abteilung 9 (L) und ab 26.
Januar 1944 etwa, Oberst Nebel, Kommandeur des Artillerie-Regiments 9(L). Teile
der Regimenter Jäger-Regiment 17(L), Artillerie-Regiment 9(L) und Nachhuten des
Jäger-Regiments 18(L) befanden sich noch am 19. Januar 1944 am rechten Flügel
der alten HKL. Die Division unterstand zum Zeitpunkt der Absetzbewegungen,
einsatzmäßig dem III. (Germ.) SS-Panzer-Korps, personell- und verwaltungsmäßig,
unmittelbar dem A.O.K. 18. Versprengte Teile der Division, insbesondere die
Einheiten, die bis etwa 19. Januar 1944 in dem rechten Flügel der alten HKL
verblieben und sich erst später absetzten, wurden von anderen Divisionen (126.
I.D., III.(Germ.) SS-Panzer-Korps usw.) aufgegriffen und eingesetzt. Die noch
verbliebenen Reste dieser Einheiten trafen dann später (etwa ab 25.1. – Anfang
Febr. 1944) bei den inzwischen errichteten Sammelstellen ein.
Sammelstellen
wurden errichtet: westlich Kikerino, später bei Kingissepp und die endgültige
Sammelstelle – nach Auflösung der Division – etwa am 28. Januar 1944 auf Gut
Ulvi bei Wesenberg/Estland. Der formelle Auflösungsbefehl erging am 12. Februar 1944 nach
der Vernichtung der Division am Kessel von Oranienbaum
aufgelöst. Die Reste der Division wurden der
61.,
225. und
227. Infanterie-Division zugeteilt.
Nachstehende Einheiten der Division wurden nach Auffüllung geschlossen anderen
Divisionen zugeführt:
Vet.Kp. 9(L) à dem Armee-Pferdepark
520
Schlächt.Kp. 9(L) à nach Reval,
Unterstellung nicht bekannt
Bäck.Kp. 9(L) à nach Reval,
Unterstellung nicht bekannt
Feldpostamt 909 à in den Südostraum,
Unterstellung nicht bekannt
Werkstatt-Kp. 9(L) à der
Armeeabteilung Narwa
Feldgend.Tr. 1109 à der
Armeeabteilung Narwa
Grosse Teile der Verw.Kp. 9(L) à dem
III.(Germ.) SS-Panzer-Korps
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Dezember | L | 18. Armee | Nord | Oranienbaum (Lagekarte) |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | L | 18. Armee | Nord | Oranienbaum (Lagekarte) |
Februar | III. Lw. | 18. Armee | Nord | Oranienbaum (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1. November | L | 18. Armee | Nord | Oranienbaum (Lagekarte) (Lagekarte) |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | III. SS | 18. Armee | Nord | Oranienbaum |
2. Kommandeure:
Generalmajor Erdmann Oktober 1942 - 31. August 1943
Generalmajor Longin 1. September 1943 - 4. November 1943
Generalleutnant Paul Winter 5. November 1943 - 1943
Oberst Ernst Michael 1943 - 1944
Generalmajor Heinrich Geerkens Dezember 1943 - 24. Januar 1944 (gefallen vor Leningrad)
Oberst Nebel Januar 1944 - Februar 1944
3. Gliederung:
Luftwaffen-Felddivision 9 1. Januar 1943:
Panzerjäger-Abteilung (L) 9
Artillerie-Regiment (L) 9
Pionier-Kompanie (L) 9
Luftnachrichten-Kompanie (L) 9
Versorgungseinheiten (L) 9
Luftwaffen-Felddivision 9 1. Januar 1944:
4. Literatur und Quellen:
Werner Haupt: Die deutschen Luftwaffenfelddivisionen 1941 - 1945, Dörfler Verlag
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979