Kradschützen-Bataillon 24
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer |
Stab | 23639 A |
1. Kompanie | 23639 B bis Feb/42
ab Feb/42 43052 |
2. Kompanie | 23639 C bis Feb/42
ab Feb/42 23639 B |
3. Kompanie | 23639 D bis Feb/42
ab Feb/42 23639 C |
4. Kompanie | 23639 E bis Feb/42
ab Feb/42 23639 D |
5. Kompanie | 43052 bis Feb/42
ab Feb/42 23639 E |
Kolonne | ab Jul/41 46794 |
Das Kradschützen-Bataillon 24 wurde am 10. September 1941 in Frankreich beim AOK 7 mit 5 Kompanien, durch
Umgliederung der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5 (Stab, 3., 4.) der 2. Panzer-Division, der 5. Kompanie des
Infanterie-Regiment 586 der 320. Infanterie-Division und einer vom Ersatz-Bataillon
zugeführten Panzer-Späh-Kompanie aufgestellt. Das Bataillon unterstand der 22. Panzer-Division. Aufstellungsraum
des Bataillons war der Raum Niort in Südwestfrankreich. Beginnend mit dem 17.
Februar 1942 wurde das Regiment mit der 22.
Panzer-Division an die Ostfront verlegt. Das Bataillon wurde auf die Krim
verlegt, um hier die bedrängte 46. Infanterie-Division bei ihrem Abwehrkampf auf
der Halbinsel Kertsch zu unterstützen. Überhastet wurde die Einheit ohne
vorherige Erkundung in den Einsatz geworfen und erlitt dabei entsprechend hohe
Verluste. Bis zum 11. Mai stieß das Bataillon nach Osten vor und erreichte die
Küste des Asowschen Meers bei Kertsch. Ende Mai 1942 marschierte das Bataillon
zum Donez in den Raum südlich von Slawjansk.
In Kramatorskaja, südlich von Slawjansk, wurde das Bataillon frontnah
aufgefrischt und setzte seine Ausbildung fort. Anfang Juni verlegte das
Bataillon dann im Rahmen der 22. Panzer-Division in den Raum südostwärts von
Charkow, um am Unternehmen "Wilhelm" teil zu nehmen. Aus dem Raum nördlich von
Tschugujew stieß es am 10. Juni in zwei Tagen in den Raum nordostwärts Krasn.
Armeiskoje vor. Hier konnte am 13. Juni die Verbindung zum linken, ostwärts von
Charkow vorgehende Umfassungsflügel der 6. Armee hergestellt werden und so eine
größere Feindgruppe einzuschließen. Ab dem 20. Juni wurde das Bataillon bei der
"Schlacht um Kupjansk" eingesetzt. Nach schwierigem Verlegungsmarsch zurück an
den Don griff das Bataillon aus dem Raum Balakleja in Richtung Nordost / Ost an,
um binnen fünf Tagen schwerer Kämpfe den "Oskol-Abschnitt" südlich von Kupjansk
zu gewinnen. Nach acht Tagen Ruhe drang das Bataillon Anfang Juli 1942 im Rahmen
der deutschen Sommeroffensive weit ausholend bis Ende Juli gegen Rostow am Don
vor und nahm an den Kämpfen zur Eroberung der Stadt teil. In harten Kämpfen
erzwang das verstärkte Bataillon am 9. / 10. Juli im Raum Now.
Atrachan-Proletarsk einen wichtigen Brückenkopf über den Donez erzwingen. Ende
Juli 1942 gliederte sich das Bataillon in einen Stab, Stabskompanie, 1.
Panzer-Aufklärungs-Kompanie, 2. Kradschützen-Kompanie, 3. Kradschützen-Kompanie,
4. schwere Kompanie. Am 5. August wurde das Bataillon durch die Heeresgruppe B
alarmiert und marschierte in den großen Don-Bogen nordwestlich von Kalatsch.
Aufgabe des Bataillons war die Bekämpfung von russischen Brückenköpfen am Don
zur Sicherung der auf Stalingrad vorstoßenden 6. Armee. Die Einsätze führten das
Bataillon in den Raum nördlich Perelassowskij - südlich Kletskaja. Wiederholt
wurden auch feindliche Einbrüche im Raum Kremenskaja - Serafimowitsch -
Wjeschenskaja bekämpft. Mitte September verlegte das Bataillon dann in den Raum
um Millerowo, wo die 22. Panzer-Division zusammen gezogen wurde. Hier sollte das
Bataillon frontnah aufgefrischt werden. Am 10. November 1942 wurde die 22.
Panzer-Division durch die italienische 8. Armee alarmiert. Da sich die Anzeichen
einer russischen Offensive im Abschnitt der rumänischen Armee verdichteten,
verlegte die Division in den Raum nördlich des Tschir und südlich von
Serafimowitsch. Hier wurde die Division und so auch das
Kradschützen-Bataillon 24 am 19. November 1942 von der beginnenden russischen
Winteroffensive zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad getroffen. Das
Bataillon gliederte sich an diesem Tag in Stab, einer
Panzer-Aufklärungs-Kompanie, einer leichten Schützen-Kompanie auf SPW, zwei
Kradschützen-Kompanien, einer schweren Kradschützen-Kompanie sowie
Versorgungseinheiten. Nach der Alarmierung wurde das Bataillon in den Raum
Pestschany verlegt, um diesen Ort zusammen mit anderen Teilen der 22.
Panzer-Division zu verteidigen. Am 20. November konnte die Rote Armee in Pestschany eindringen, wobei das
Bataillon schwere
Verluste erlitt. Die noch verbleibenden Restteile des Bataillons, in einer
Kampfgruppe der 22.
Panzer-Division zusammen gefasst, gingen daraufhin auf die Höhen südlich der
Stadt zurück. Am Abend des 20. November wurde diese Stellung aufgegeben und das
Bataillon ging auf die Linie Bol. Donschtschinka zurück. Immer wieder mußten
während der Absetzbewegungen russische Flankenstöße aufgefangen werden. Da die
Riegelstellung bei Bol. Donschtschinka am 21. November bereits von der Roten
Armee überflügelt wurde, mußten die Reste des Bataillons zusammen mit der
Kampfgruppe der 22. Panzer-Division nach Südwesten auf den Tschir ausweichen.
Bei Russakoff und Tschernyschewskaja konnte der Fluß nach Westen überschritten
werden, nachdem dort liegende russische Einheiten durchstoßen werden konnten.
Anschließend richtete sich das Bataillon bei Tschernyschewskaja am Tschir zur
Verteidigung ein. In den folgenden Wochen konnte das Bataillon neu geordnet und
teilweise aufgefrischt werden.
Am 16. Dezember begann am Tschir die zweite Phase der russischen Offensive. Am
oberen Tschir durchbrachen russische Einheiten die italienische und rumänische
Abwehrfront und stießen im Raum Bogutchar - Kantemirowka zügig nach Süden vor.
Im Zuge der Abwehrversuche der Division wurde diese geteilt: Die "Kampfgruppe
Oppeln", bestehend aus der Kampfstaffel des Panzer-Regiments 204 (etwa 20 - 25
Panzer), Teile II. / Panzergrenadier-Regiment 129, Teile verstärkte
Panzer-Pionier-Kompanie 140, 3. (Fla) Kompanie / Panzerjäger-Abteilung 140, eine
10-cm Batterie / Panzer-Artillerie-Regiment 140. Dazu eine verstärkte
Kradschützen-Kompanie / Kradschützen-Bataillon 24. Die "Kampfgruppe von
Poschinger", bestehend aus Stab und Masse II. / Panzergrenadier-Regiment 129, 3.
/ Kradschützen-Bataillon 24, Masse verstärkte Panzer-Pionier-Kompanie 140, eine
gemischte Batterie / Heeres-Flak-Abteilung 289 sowie zwei 10-cm Kanonen / II. /
Panzer-Artillerie-Regiment 140. Während diese beiden Kampfgruppen der Division
in den folgenden Tagen einem im Rücken der Division zügig weiter nach Süden
vordringenden Gegener immer wieder in die Flanke stießen, um ihn zurück zu
werfen, deckte die Masse der Division die Ostfront des rumänischen II.
Armeekorps am Tschir im Raum beiderseits Tschernyschewskij / Russakoff - Gegend
Tschistjakoff/Fomin-Raum um Waramow. Am 24. Dezember begannen die Reste der
Division den Rückzug aus dem Raum Tschernyschewskaja auf die Linie Jassenowskij
- Shirokow. Zuerst marschierten die Einheiten am Tschir entlang nach Süden und
dann nach Südwesten nach Morosowskaja. Bis zum 28. Dezember wurde der Raum
südlich von Orloff / nordöstlich von Morosowskaja erreicht. Nach dem
Durchschreiten von Orloff marschierten die Reste der Division nach Südwest, wo
beiderseits von Bystryj eine neue Abwehrfront aufgebaut wurde. Mitte Januar 1943
marschierten die Divisionsreste über den Donez in den Raum Globinka -
Krassmeiskij - Tereschowskij.vAnschließend bezogen die Reste des Bataillons
Stellungen bei Kamenew am Donez. Ab dem 9. Februar wurde das Bataillon aus
seinen Stellungen am Donez herausgelöst und zusammen mit den Restteilen der 22.
Panzer-Division im Raum Swerdlowsk gesammelt. Am 12. Februar 1943 wurde das
Bataillon damit beauftragt, durch kampfkräftige Gefechtsaufklärung
festzustellen, ob der Raum westlich von Swerdlowsk feindfrei sei. Auf Grund der
hohen Schneeverwehungen scheiterte der Aufklärungsauftrag. In der Nacht zum 13.
Dezember gingen die Kampfgruppen der 22. Panzer-Division langsam weiter nach
Nord / Nordwest vor, um über Asarowka den Raum um Olchowka zu erreichen und hier
durchgebrochene russische Verbände zum Stehen zu bringen. Ab dem 15. Februar
verteidigten kleine Kampfgruppen der Division auf dem Südufer des Donez
stützpunktartig weit auseinander gezogene Riegel im Raum Woroschilowka. Nördlich
von Uspenka - Worochino wehrten die Masse des Panzergrenadier-Regiments 129 und
die Kampfgruppe Baumunk (Reste Panzer-Regiment 204 und II. /
Panzergrenadier-Regiment 129) mehrere bedrohliche Feindeinbrüche gegen den Mius
im Gegenangriff ab, während das Kradschützen-Bataillon 24 unbeweglich in
mehreren Stützpunkten lag. Am 20. Februar 1943, nach dem Abmarsch der 6.
Panzer-Division in den Raum um Stalino griffen die Reste der 22. Panzer-Division
ein letztes Mal geschlossen nordostwärts der Mius-Übergänge an und riegelte dort
die bedrohlich erweiterte Frontlücke um Iwanowka ab. Am 24. Februar, als die
"Panzerkampfgruppe 22. Panzer-Division", aus der Front herausgezogen, über den
Mius nach Westen marschierte, besaß das Panzer-Regiment 204 noch ganze zwei
Panzer und einen Befehlspanzer. Am 24. / 25. Februar sammelten die
Divisions-Reste im Raum um Krasnossjelje - Sseneschkoje.
Am 1. März 1943 traf der Befehl zur Auflösung der 22. Panzer-Division ein. Am 10. März 1943 wurde das Bataillon aufgelöst. Die Reste wurden mit den Resten des Kradschützen-Bataillon 23 zusammengelegt. Dieses wurde dann
ab dem 22. April 1943 als Panzer-Aufklärungs-Abteilung 23 bezeichnet.
Die Aufgabe der Ersatzgestellung wurde zuerst vom Kradschützen-Ersatz-Bataillon 7 wahrgenommen. Ab dem 1. Juni 1942 wurde die Aufgabe vom Kradschützen-Ersatz-Bataillon 6 übernommen.
Kommandeure:
Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Die 22. Panzer-Division 1941 - 43 in 2 Bänden - Hrsg. im Auftrag der Trad.Gem., ca. 1970, zahlreiche Skizzen, Ganzleinen, 354 Seiten