Infanterie-Regiment 528

 

Die Aufstellung des Infanterie-Regiments 528 erfolgte am 9. Februar 1940 als Regiment der 8. Welle im Raum Erfurt aus Teilen der Infanterie-Regimenter 36 und 205. Das Regiment war Teil der 299. Infanterie-Division. Aufgestellt wurde das Regiment in:
Stab, I. Bataillon und Regimentseinheiten: Gera
II. Bataillon: Ronneburg
III. Bataillon: Weida
Am 20. März 1940 erfolgte die Verlegung des Regiments auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf. Dort wurde die Ausbildung des Regiments fortgesetzt. Am 18. Mai 1940 wurde das Regiment dann auf die Bahn verladen und in den Rum Trier verlegt. Ab dem 22. Mai 1940 marschierte das Regiment dann über Wasserbillig, Luxemburg-Stadt und Arlon in Richtung Sedan. Von dort aus drehte das Regiment nach Süden ab und erreichte am 29. Mai 190 die Gegend von La Berliere und Mt. Damion, wo es in die Frontlinie zur Sicherung des deutschen Vormarsches an die Kanalküste eingeschoben wurde. Mit Beginn der "Schlacht um Frankreich" (Fall Rot) griff das Regiment ab dem 9. Juni nach Süden auf St. Pierremont an. Nach anfänglichen Erfolgen blieb der Angriff beiderseits des Ortes Oches im Sperrfeuer der feindlichen Feuers liegen. Auf Grund der großen Verluste ging das Regiment am Nachmittag auf seine Ausgangsstellungen zurück. Am 11. Juni begann der gegenüberliegende französische Feind, sich auf Grund der deutschen Panzerdurchbrüche durch die Front auch gegenüber dem Infanterie-Regiment 528 zurückzuziehen. Das Regiment begann daher seinen Vormarsch nach Süden. Am 12. Juni erreichte das Regiment Malancourt. Südlich von Malancourt und Westlich von Verdun kam es am 14. Juni nochmals zu einem schweren Gefecht mit französischen Einheiten um die Höhe 304, welche das Regiment nehmen und halten konnte. Am 15. Juni wurde das Regiment Divisionsreserve und marschierte am 16. Juni weiter nach Süden. Am 17. Juni erreichte das Regiment Commercy, am 22. Juni Toul. Hier übernahm das Regiment die Einrichtung und Bewachung von Gefangenenlagern.
Am 3. Juli 1940 wurde das Regiment in den Raum von Namur, wo es am 8. Juli ankam. In der Folgezeit wurde die Ausbildung des Regiments fortgesetzt. Im August 1940 wurde das I. Bataillon aus dem Regimentsverband herausgelöst und als Besatzungstruppe auf die Kanalinsel Jersey verlegt. Am 28. Oktober 1940 folgte die Eingliederung des I. Bataillon in das Infanterie-Regiment 584, womit das Bataillon endgültig aus dem Regimentsverband ausschied. Der Rest des Regiments verlegte ab dem 8. September nach Oberschlesien: Stab und Regimentseinheiten nach Guttentag, II. Bataillon nach Pavonkau und III. Bataillon nach Windeck. In Oberschlesien wurde das abgegebene I. Bataillon durch Abgaben der anderen Bataillone und durch die Übernahme von Ersatz wieder aufgestellt. Ab dem 23. April 1941 verlegte das Regiment dann in den Raum südlich von Kielce (Busko-Chemlnik). Ab dem 30. Mai 1941 rückte das Regiment dann in den Bereitstellungsraum des beginnenden Rußlandfeldzuges ein, einen Wald am Bug ostwärts von Chelm. Dieser wurde am 21. Juni erreicht.
Ab dem 22. Juni 1941 nahm das Regiment am Rußlandfeldzug teil. Im Rahmen der Heeresgruppe Süd (XXIX. Armeekorps, 6. Armee) überschritt das Regiment den Bug und erreichte am 30. Juni 1941 im schnellen Vormarsch die Gegend um Dubno. Hier kam es zu ersten schweren Kämpfen mit erheblichen Verlusten für das Regiment. Am 4. Juli erreichte das Regiment Rowno und überschritt am 7. Juli die ehemalige polnisch-russische Grenze bei Korcec. Nach Erreichen des Flusses Slutsch wurde das Regiment am 9. Juli 1941 zur Sicherung der Nordflanke der Rollbahn eingesetzt, etwas nordöstlich von Zwiahel. Am 20. Juli 1941 wurde das Regiment herausgelöst und ging anschließend zur Ruhe über. Ab dem 26. Juli begann der Weitermarsch in Richtung Kiew. Am 28. Juli wurde Shitomir erreicht. Nach einigen Rasttagen wurde das Regiment bei Wassilkow Richtung Süden zur Sicherung des Einschließungsrings um Kiew eingesetzt und bis zum 19. August mit weiteren Sicherungsaufgaben betraut. Es folgte die Sicherung der Rollbahn nach Kiew in einem ruhigen Stellungsabschnitt. Ab dem 18. September nahm das Regiment dann am Angriff auf Kiew teil. Bis zum Abend des 19. September stand das gesamte Regiment im Stadtgebiet von Kiew, als die Kämpfe endeten. Nach zwei Wochen Ruhepause setzte das Regiment seinen Vormarsch fort, überquerte den Bnjepr und marschierte anschließend über Keywilowko, Nowi-Basanny, Turowka, Priluky und Gawrilowka. Hier setzte starker Regen ein und behinderte den weiteren Vormarsch erheblich. Am 12. Oktober erreichte das Regiment Schepetowka und marschierte von dort aus nach Krasnopolje nach Ssumy, das dann am 8. November erreicht wurde. Hier baute das Regiment seine Winterstellung. Während das I. Bataillon in Ssumy verblieb, verlegte der Rest des Regiments über Sudscha nach Obojan. Am 20. Dezember wurde das III. Bataillon zum Entsatz der Aufklärungs-Abteilung 299 bei Semnitza eingesetzt, das II. Bataillon nördlich davon. Bis zum 3. Januar 1942 konnte das Regiment seine Stellungen halten. An diesem Tag wurde es bis nach Nikolskoje zurückgedrängt und eingeschlossen. Am 11. Januar 1942 gelang dem Regiment (immer noch ohne das in Ssumy liegende I. Bataillon) der Ausbruch aus der Umklammerung. Das Regiment fand Anschluß an die 3. Panzer-Division, der sie im Anschluß unterstellt wurde. Zwischen dem 12. und 17. Januar 1942 wurden vom Regiment Angriffe auf die Ortschaften Ssorotschin, Muronowka und Wypolsowo durchgeführt. Dabei waren die Verluste jedoch so schwer, dass das III. Bataillon aufgelöst und die Reste des Bataillons im II. Bataillon vereinigt wurden. Am 7. Februar wurden die Regimentsreste aus der Front herausgezogen und durch das Infanterie-Regiment 243 abgelöst. Das Regiment marschierte in Richtung Kursk und von dort in den Raum südlich von Obojan. Das I. Bataillon wurde per LKW in die Gegend südlich Charkow verlegt und der 44. Infanterie-Division unterstellt. Von dort aus wurde das Regiment, jetzt als Gruppe Bürger bezeichnet, nach Teterowino beordert und am 17. Februar in Wolubjewka eingesetzt. Bereits am 19. Februar wurde die Gruppe hier erneut eingeschlossen. Erst am 21. Februar gelang dem Regiment der Ausbruch. Am Folgetag wurde das Regiment erneut schwer getroffen, der Regimentsführer, Oberleutnant Bürger, fiel. Die Reste des Regiments sammelten sich beim Bahnhof Sassnoje, um von hier aus zum Rest des Regiments verlegt zu werden. Im Anschluß wurde das Regiment bei den Kämpfen um Charkow eingesetzt.
Am 29. Mai 1942 wurden die Restteile des gesamten Regiments per Bahn in den Raum nördlich von Maloarschangelsk zur Neuaufstellung verlegt. Von Mitte Juni bis Mitte August 1942 wurden die Einheiten neu formiert. Am 17. August 1942 erfolgte der Abmarsch des Regiments aus dem Aufstellungsraum in die Kunasch-Stellung bei Lipowetz. Die geringe Kampftätigkeit hatte zur Folge, dass der Regimentsabschnitt 12 km breit war. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 528 umbenannt.

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 11. Die Landstreitkräfte 501 – 630. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975

Karl Bausch: Damals bei 528 -  Erinnerungen an mein Regiment, Selbstverlag, 1980