373. Infanterie-Division (kroatisch)

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 373. Infanterie-Division (kroatisch) wurde am 6. Januar 1943 nach dem Abzug der 369. Infanterie-Division (kroatisch) als zweite deutsch-kroatische Division auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim aufgestellt. Die Division bestand dabei aus deutschem Rahmenpersonal sowie aus kroatischen Mannschaften. Ende April 1943 verlegte die Division dann über Wien und Marburg nach Bosnien. Auftrag der Division war die Sicherung des Raumes westlich und nordwestlich von Mostar. Am 5. Juli 1943 begann die Division ein Unternehmen gegen Partisanen im Raum zwischen Bugojno und Travnik. Das Unternehmen endete am 6. Juli ohne größere Erfolge, da der Feind rechtzeitig ausgewichen war. Gegen Ende August 1943 fand eine teilweise Verlegung der Division in den Raum südlich von Bihac statt, wobei sie die 114. Jäger-Division ablöste, welche an die Küste verlegt wurde. Nach der Kapitulation Italiens am 9. September entwaffnete die Division die in ihrem Bereich liegenden italienischen Verbände. Allerdings fielen auch große Mengen an Waffen in die Hände der Partisanen. In der Folgezeit nahm die Partisanenaktivität im Sicherungsraum der Division stark zu. Ende Oktober 1943 kam es zu schweren Kämpfen um die Stadt Prijedor. In der Zeit vom 10. bis 24. Dezember 1943 nahm die Division am Unternehmen "Panther" teil. Ziel des Unternehmens war es, eine in der Samarica, dem großen Waldgebiet westlich von Kostajnica, liegende starke Partisanengruppe einzukesseln und zu vernichten. Dazu wurden von Süden und Osten her Truppen der 373. Infanterie-Division (kroatisch), von Westen die 371. Infanterie-Division und vom Sevetal her eine Kosaken-Division eingesetzt. Das Unternehmen endete mit einem Teilerfolg, große Teile der Partisanen konnten entkommen. Direkt im Anschluß führte die Division das Unternehmen "Ristow" durch. An diesem war nur das Grenadier-Regiment 383 beteiligt. Der Auftrag bestand im Säubern und Durchkämmen des Raums südlich von Sana. Allerdings konnte das Ziel des Unternehmens nicht erreicht werden. Die eigenen Verluste waren außerordentlich hoch, die Partisanen wichen unter ebenfalls hohen Verlusten aus. Zum Jahreswechsel 1943/44 standen Teile der Division, darunter das Feldersatz-Bataillon, in schweren Abwehrkämpfen um die Stadt Banja-Luka. Ende März 1944 erfolgte eine Verlegung von Teilen der Division in die Gegend von Knin und nördlich davon. Am 24. Mai begann das Unternehmen "Schach" mit dem Ziel, die im Gebiet des Kordun (Raum Karlovac) liegenden Partisaneneinheiten zu schlagen. Unterstützt wurde die Division von der 1. Kosaken-Division, einer verstärkten Jäger-Brigade und dem verstärkten Grenadier-Regiment 92. Wieder endete der Einsatz mit erheblichen Verlusten und einem Ausweichen der Partisanen. Das Grenadier-Regiment 384 beteiligte sich Ende Mai 1944 am Unternehmen "Rösselsprung", dem Einsatz des SS-Fallschirmjäger-Bataillons 500 zur Gefangennahme Titos, dem Führer der jugoslawischen Partisanen. Aufgabe des Grenadier-Regiments 384 war es, das abgesprungene Fallschirmjäger-Bataillon zu entsetzen. Das Bataillon konnte am 26. Mai gegen harten Widerstand entsetzt werden. Im Herbst 1944 war die im Küstenschutz eingesetzte 264. Infanterie-Division in den Raum Knin zurückgedrängt worden. Am 2. November war auch die wichtige Hafenstadt Split verloren gegangen, so dass sich der feindliche Druck gegen die 373. Infanterie-Division von Süden her zunahm. Am 1. November 1944 begann der Angriff der Partisanen auf Knin. Nach schweren und verlustreichen Kämpfen ging die Stadt am 5. Dezember 1944 verloren. Die Division hatte schwere Verluste erlitten, nur eine Kampfgruppe konnte sich nach Norden durchschlagen. Die schweren Waffen waren weitestgehend verloren gegangen. Im weiteren Verlauf des Monats Dezember 1944 wurde die Division durch die Reste der ebenfalls vernichteten 264. Infanterie-Division aufgefrischt und im Raum Bihac versammelt. Mitte März 1945 führte die Division ein Unternehmen durch, um die Verbindung zur 392. Infanterie-Division bei Udbina herzustellen. Der Auftrag konnte erfolgreich durchgeführt werden. Ende März 1945 begann die jugoslawische Frühjahrsoffensive. Die Division wurde ab dem 20. März 1945 an allen Stellungen angegriffen. Bis zum 25. März war die Division vollständig eingeschlossen und wurde notdürftig aus der Luft versorgt. Nach schweren Kämpfen wurde Bihac am 28. März durch die 104. Jäger-Division entsetzt. Umgehend wurde Bihac durch die 373. Infanterie-Division geräumt. Die Reste der Division wurden im Raum Ostrozac gesammelt. Am 19. April verließ die Division Ostrozac und wich in eine neue Stellung beiderseits der Una bei Bosn. Krupa aus. Am 27. April mußte sich die Division vor dem wachsenden Feinddruck nach Otoka zurückziehen. Der Ort konnte zwei Tage gehalten werden, dann mußte sie kämpfend nach Bosn. Novi zurückgehen. Bosn. Novi musste am 2. Mai aufgegeben werden. Die Reste der Division wichen bis nach Raka aus, wo sie am 10. Mai in jugoslawische Gefangenschaft gingen.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Februar Befehlshaber d. dt. Truppen in Kroatien   E Banja-Luka
September XV 2. Panzerarmee F Banja-Luka

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XV 2. Panzerarmee F Banja-Luka
Juni LXIX 2. Panzerarmee F Drvar
August XV 2. Panzerarmee F Knin

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XV Heeresgruppe E F Bihac
April (Reste) XV   E Sisak

 

2. Divisionskommandeure:

6. Januar 1943 Generalleutnant E. Adrian

20. Oktober 1944: Oberst Herrmann (i.V.)

14. November 1944: Generalmajor Hans Gravenstein

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 383

Grenadier-Regiment 384

Artillerie-Regiment 373

Pionier-Bataillon 373

Feldersatz-Bataillon 373

Panzerjäger-Abteilung 373

Aufklärungs-Abteilung 373

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 373

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 373