XXII. Festungs-Infanterie-Bataillon 999

 

Feldpostnummern: Am 3. Juni 1944 wurde die Einheit mit Stab und 1. bis 4. Kompanie in der Feldpostübersicht eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Stab 41421 A
1. Kompanie 41421 B
2. Kompanie 41421 C
3. Kompanie 41421 D
4. Kompanie 41421 E

Das XXII. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 wurde gem. Befehl des OKH / AHA / Stab I(1) Nr. 15977/44 geh. vom 12. April 1944 durch die Ersatz-Brigade 999 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder im Wehrkreis XII aufgestellt. Lt. K.St.N. setzte sich das Personal wie folgt zusammen: 13 Offiziere, 1 Beamter, 131 Unteroffiziere, 170 Stamm-Mannschaften und 504 bedingt wehrwürdige Mannschaften. Die Offiziere waren aus verschiedenen Wehrkreisen zugewiesen worden und trafen bis zum 1. Juni 1944 in Baumholder ein. Das Stammpersonal wurde gestellt durch die Wehrkreise II, III und XII. Die Masse traf am 1. und 2. Juli 1944 in Baumholder ein, so dass mit der Aufstellung begonnen werden konnte. Die bedingt wehrwürdigen Mannschaften stellte das Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 999. Das Bataillon gliederte sich in Stab, 1. - 3. Schützen-Kompanie (3 Schützenzüge, 1 7,5-cm Pak, 2 s. MG, 3 8-cm Granatwerfer, Troß, insges. 2 Offiziere, 27 Unteroffiziere, 36 Stamm- und 119 bedingt wehrwürdige Mannschaften) und 4. schweren Kompanie (1 Infanterie-Radfahrzug, 1 Infanterie-Pionierzug, 1 mittlerer Granatwerferzug mit 6 8-cm Granatwerfern, 1 Pak-Zug mit 3 7,5-cm Pak, insges. 3 Offiziere, 28 Unteroffiziere, 31 Stamm- und 128 bedingt wehrwürdige Mannschaften). Eine Zuweisung von Zugmitteln für die Pak war nicht vorgesehen, was die Beweglichkeit des Bataillons stark einschränkte. Das Bataillon unterstand zu diesem Zeitpunkt der Festungs-Brigade 963. Bis zum 10. Juli 1944 stellte das Bataillon seine Marschbereitschaft her und am 17. Juli begann die Verlegung per Bahn über Wien und Belgrad sowie Saloniki nach Larissa in Griechenland. Hier wurde das Bataillon am 26. Juli 1944 in der dortigen Artilleriekaserne unter gebracht. Das Bataillon wurde der 4. SS-Panzergrenadier-Division unterstellt. Anschließend wurde das Bataillon, aufgeteilt auf seine vier Kompanien, in Stützpunkten um Larissa eingesetzt. Am 3. August 1944 wurde das Bataillon in Saloniki versammelt und anschließend zum neuen Einsatzort auf die Insel Lemnos verlegt, die am 8. August 1944 erreicht wurde. Auf Lemnos unterstand das Bataillon der Festungs-Brigade 963. Auch hier wurde das Bataillon wieder auf verschiedene Stützpunkte verteilt, der Bataillonsgefechtstand befand sich in Kontopuli. Ab dem 8. September 1944 bildete das Bataillon die einzige deutsche Infanterieeinheit auf der Insel. Am 17. September 1944 begann die Evakuierung der Insel Lemnos, die am 19. September 1944 beendet wurde. Das Bataillon wurde in den Hafen Saloniki überführt und dort vorerst untergebracht. Weiterhin unterstand das Bataillon der Festungs-Brigade 963. Am 19. September 1944 erfolgte ein amerikanischer Angriff auf Saloniki, bei dem fast das gesamte Material der 2. und 3. Kompanie einschl. fast aller Waffen vernichtet wurde. Nach Neuausrüstung der Kompanien verlegte die 2. Kompanie am 23. September nach Sochos, die 1. und 4. Kompanie einen Tag später nach Langadas. Erneut wurde das Bataillon wieder auf mehrere Stützpunkte verteilt, meist in Zug- oder Kompaniestärke. Ab Ende Oktober 1944 schloss sich das Bataillon dem deutschen Rückzug aus Griechenland an. Es marschierte über Kilkis - Metallikon und Stawrochori nach Elephiterochori und weiter nach Cherson. Am 7. November wurde Veles erreicht, am 9. November Dura, am 18. November der Raum südlich Pristina, am 26. Dezember Visegrad und am 30. Dezember Socolac. Im Jahr 1944 hatte das Bataillon 23 Tote, 34 Verwundete und 121 Vermisste, außerdem 51 Mann, die übergelaufen waren. Anfang 1945 war das Bataillon in Kroatien im Einsatz. Zuletzt wurde das Bataillon bei der Festungs-Brigade 963 eingesetzt.

Die Ersatzgestellung für das Bewährungspersonal des Bataillons kam von der Ersatz-Brigade 999. Das Stammpersonal für das Bataillon kam vom Grenadier-Ersatz-Bataillon 107.

Kommandeure:

26. Mai 1944 Hauptmann der Reserve Kurt Schulz