Artillerie-Regiment 302

 

Feldpostnummern ab 1940/41: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 302 in der Feldpostübersicht eingetragen. 1942/43 wurde ein abgesetzter Teil der 9. Batterie bei der Sammelfeldpostnummer Laon eingetragen, der erst am 16. November 1943 gestrichen wurde. Ebenfalls 1942/43 wurden die Einträge der Abteilungen auf je 3 Batterien erweitert. Ebenfalls noch 1942/43 wurde eine IV. Abteilung eingetragen, aber bereits 1943 wieder gestrichen. Am 1. Dezember 1943 wurde beim bisherigen Eintrag vom III. Bataillon des Grenadier-Regiment 572 eine neue IV. Abteilung eingetragen, welche aber am 12. April 1944 wieder gestrichen wurde. Am gleichen Tag wurde die III. Abteilung zur IV. Abteilung umbenannt. Dafür wurde am 25. Mai 1944 die III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 125 zur neuen III. Abteilung vom Regiment umbenannt. Am 6. Dezember 1944 wurde die II. Abteilung gestrichen. Am 23. Dezember 1944 wurden der Regimentsstab und die I. Abteilung gestrichen. Am 27. Dezember 1944 wurde die III. Abteilung gestrichen. Am 30. Dezember 1944 wurde die IV. Abteilung gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 19412 gestr. Dez/44
Stab I. Abteilung 20766 A gestr. Dez/44
1. Batterie 20766 B gestr. Dez/44
2. Batterie 20766 C gestr. Dez/44
3. Batterie ab 42/43 20766 D gestr. Dez/44
Stab II. Abteilung 21537 A gestr. Dez/44
4. Batterie 21537 B gestr. Dez/44
5. Batterie 21537 C gestr. Dez/44
6. Batterie ab 42/43 21537 D gestr. Dez/44
Stab III. Abteilung 22058 A bis Apr/44

ab Mai/44 27335 A gestr. Dez/44

7. Batterie 22058 B bis Apr/44

ab Mai/44 27335 B gestr. Dez/44

8. Batterie 22058 C bis Apr/44

ab Mai/44 27335 C gestr. Dez/44

9. Batterie ab 42/43 22058 D bis Apr/44

ab Mai/44 27335 D gestr. Dez/44

9. Batterie (abgesetzter Teil) ab 42/43 26033 T gestr. Nov/43
Stab IV. Abteilung ab 42/43 48064 A gestr. 1943

ab Dez/43 15186 A gestr. Apr/44

ab Apr/44 22058 A gestr. Dez/44

10. Batterie ab 42/43 48064 B gestr. 1943

ab Dez/43 15186 B gestr. Apr/44

ab Apr/44 22058 B gestr. Dez/44

11. Batterie ab 42/43 48064 C gestr. 1943

ab Dez/43 15186 C gestr. Apr/44

ab Apr/44 22058 C gestr. Dez/44

12. Batterie ab 42/43 48064 D gestr. 1943

ab Dez/43 15186 D gestr. Apr/44

ab Apr/44 22058 D gestr. Dez/44

Das Artillerie-Regiment 302 wurde am 15. November 1940 im Raum Anklam, im Wehrkreis II, aufgestellt. Der Regimentsstab wurde aus dem Regimentsstab vom Artillerie-Regiment 175 aufgestellt. Der Stab der I. Abteilung wurde aus dem Stab der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 292 gebildet. Der Stab der II. Abteilung wurde aus dem Stab der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 311 gebildet. Zur Aufstellung wurden noch die Artillerie-Batterien 2./AR 175, 5./AR 175, 2./AR 292 und 5./AR 292 verwendet. Das Regiment wurde nach der Aufstellung der 302. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment gliederte sich jetzt in drei Abteilungen mit je zwei Batterien. Nach der Aufstellung wurde das Regiment im Westen eingesetzt. Im April 1941 wurde das Regiment an die Kanalküste bei Dieppe verlegt. Im Frühjahr 1942 gab das Regiment eine Personaleinheit mit dem Stab der III. Abteilung sowie der 5. und 8. Batterie zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 370 ab. Erst am 25. Juli 1942 wurde das Regiment auf neun Batterien verstärkt. Am 19. August 1942 landeten kanadische Truppen im Raum Dieppe (Operation Jubilee). Das Regiment nahm an der Bekämpfung der gelandeten Truppen teil. Am 27. und 28. November 1942 wurde das Regiment in den Raum Amiens verlegt und dort auf einen Einsatz an der Ostfront vorbereitet: Ältere Offiziere wurden durch jüngere und ostfronterfahrene Offiziere ersetzt, auch bei den Unteroffizieren und Mannschaften wurden die älteren Jahrgänge ausgetauscht. Das Regiment trainierte Gefechtsübungen im scharfen Schuss, Gelände- und Nachtübungen sowie den Kampf der verbundenen Waffen. Außerdem erhielt das Regiment Winterbekleidung. Ab dem 28. Dezember wurde das Regiment dann per Bahn an die Ostfront verlegt und löste Anfang Januar 1943 im Raum Kamnesk Teile der 7. Panzer-Division ab. Im Winter 1942/43 wurde eine IV. Abteilung für das Regiment gebildet. Am 9. / 10. Februar 1943 räumte das Regiment die Stellungen am Donez und damit die Stadt Kamensk. Das Regiment ging auf den Mius bei Krassny-Lutsch zurück Ende Februar 1943 flauten die Kämpfe in den neuen Stellungen ab. Das Regiment betrieb Stellungsbau und konnte bis Ende Juni 1943 eine durchgehende HKL errichten. Die IV. Abteilung vom Regiment wurde im Sommer 1943 wieder aufgelöst. Am 17. Juli 1943 trat die Rote Armee dann im Regimentsabschnitt zu einer neuen Offensive (Donez-Mius-Offensive) an. Im Bereich des Regiments kam es zu 16-tägigen Abwehrkämpfen, in denen das Regiment seine Stellungen schließlich behaupten konnte. Am 1. September 1943 begann der Rückzug des Regiments aus dem Mius-Abschnitt in dreiwöchigen Abwehrkämpfen auf den Dnjepr-Brückenkopf bei Nikopol. Anfang September kam es zu schweren Kämpfen im Raum Stalino. Zwischen dem 26. Oktober 1943 und dem 7. Februar 1944 stand das Regiment im Brückenkopf Nikopol. Am 1. Januar 1944 wurde die III. Abteilung vom Regiment zur IV. Abteilung umbenannt. Dafür wurde aus den Resten vom Artillerie-Regiment 125 eine neue III. Abteilung gebildet. Das Absetzen aus dem Brückenkopf Nikopol erfolgte ab dem 7. Februar 1944 unter großen Verlusten an Material. Anfang März 1944 konnte das Regiment bei Nowo-Swerjerowka die russische Frontlinie durchbrechen und den Ingul erreichen. Anschließend setzte es seinen Rückzug in Richtung Nikolajew und Odessa fort. Als letztes Regiment ging am 16. April 1944 das Regiment über den Dnjestr-Liman. Unmittelbar nach dem erfolgten Übergang wurde die 302. Infanterie-Division in eine neue Abwehrfront von südostwärts Tighina bis etwa 9 km nördlich Tighina eingegliedert. Dabei konnte die Division bei Tiraspol einen russischen Brückenkopf abzuriegeln und einengen. Etwa ab dem 20. April 1944 erstarrte die Front im großen und ganzen bis zum 20. August 1944. Die Stellungen wurden ausgebaut und laufend verstärkt. Am 20. August 1944 begann die russische Großoffensive gegen die Heeresgruppe Südukraine. In schweren Abwehrkämpfen versuchte das Regiment, sich nach Westen zurückzuziehen. Dabei wurde es mehrfach eingekesselt und zersprengt.

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes, der I., III. und IV. Abteilung des Regiments war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 12 zuständig. Für die II. Abteilung war anfangs die Artillerie-Ersatz-Abteilung 258 zuständig. Später übernahm auch für diese Abteilung die Artillerie-Ersatz-Abteilung 12 die Ersatzgestellung.

Regimentskommandeure:

Oberst Theo Fischer (1943)

 

Literatur und Quellen:

Emil Kilgast: Rückblick auf die Geschichte der 302. Infanterie-Division, Hamburg, 1976, Eigenverlag

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Elfter Band: Die Landstreitkräfte 501 - 630, Biblio-Verlag 1975