Artillerie-Regiment 225

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 225 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Batterien der einzelnen Abteilungen wurden Anfang 1940 gestrichen und die jeweilige Abteilung wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen. 1940/41 verschwand die 9. Batterie aus dem Eintrag der III. Abteilung, wurde dort aber 1941 wieder eingetragen. Ebenfalls 1940/41 wurde die IV. Abteilung zur IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 229 umbenannt, jedoch 1941/42 wieder in IV. Abteilung vom Regiment umbenannt. 1943 wurde die IV. Abteilung dann zur IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 215 umbenannt. Ebenfalls 1943 wurde dann wieder eine IV. Abteilung bei einer anderen Nummer eingetragen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab 1940
Regimentsstab 33634 33634
Stab I. Abteilung 35375 35375 A
1. Batterie 34093 35375 B
2. Batterie 39802 35375 C
3. Batterie 32511 35375 D
Stab II. Abteilung 36278

36278 A

4. Batterie 37836

36278 B

5. Batterie 32789

36278 C

6. Batterie 33201

36278 D

Stab III. Abteilung 36960

36960 A

7. Batterie 33956

36960 B

8. Batterie 36080

36960 C

9. Batterie 38243

36960 D bis 40/41

ab 1941 36960 D bis Jan/44

Stab IV. Abteilung 35860 35860 A bis 40/41

ab 41/42 35860 A bis 1943

ab 1943 57195 A bis Jan/44

10. Batterie 38756 35860 B bis 40/41

ab 41/42 35860 B bis 1943

ab 1943 57195 B bis Jan/44

11. Batterie 35094 35860 C bis 40/41

ab 41/42 35860 C bis 1943

ab 1943 57195 C bis Jan/44

12. Batterie 30392 35860 D bis 40/41

ab 41/42 35860 D bis 1943

ab 1943 57195 D bis Jan/44

Das Artillerie-Regiment 225 wurde am 26. August 1939 als Regiment der 3. Welle im Wehrkreis X aufgestellt. Das Regiment wurde durch den Landwehr-Kommandeur Hamburg aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in Itzehoe, im Wehrkreis X, aufgestellt. Die I. Abteilung vom Regiment wurde im Raum Bremervörde, ebenfalls Wehrkreis X, aufgestellt. Die II. Abteilung vom Regiment wurde im Raum Heisfelde - Leer, ebenfalls Wehrkreis X, aufgestellt. Die III. Abteilung vom Regiment wurde im Raum Hoya - Nohringen, ebenfalls Wehrkreis X, aufgestellt. Die IV. Abteilung vom Regiment wurde im Raum Barsbüttel - Willinghusen, ebenfalls Wehrkreis X, aufgestellt. Am 31. August 1939 wurde das Regiment im Bahntransport in den Raum Aachen - Düren, im Wehrkreis VI, verlegt. Das Regiment wurde in Schevenhütte eingesetzt, die II. Abteilung wurde dem Festungs-Kommandanten Aachen zusammen mit dem Infanterie-Regiment 376 unterstellt. Am 26. Oktober 1939 übernahm die III. Abteilung die gesamte artilleristische Unterstützung der Bunkerlinie, der Rest des Regiments zog in den Ruheraum um Aachen. Am 4. Januar 1940 fand ein Scharfschießen des Regiments auf dem Truppenübungsplatz Wahn, im Wehrkreis VI, statt. Im Januar 1940 wurde das Regiment in den Raum des Truppenübungsplatz Sennelager, ebenfalls Wehrkreis VI, verlegt. Nach intensiver Ausbildung des Regiments verlegte es Anfang März 1940 in den Raum Dortmund, ebenfalls Wehrkreis VI. Am 13. April 1940 fand zusammen mit dem Infanterie-Regiment 377 eine Übung im Ortskampf statt. Am 10. Mai 1940 verlegte das Regiment mit der Bahn nach Kranenburg. Hier wurde ausgeladen und über Nimwegen und Mook über die Maas nach Holland hineinmarschiert. Am 14. Mai 1940 wurde Tilburg erreicht, am 16. Mai 1940 Rosendaal. Bei Rosendaal erfolgte die Bereitstellung für den Angriff auf die Festung Antwerpen. Am 18. Mai 1940 begann der Angriff auf die Festung. Im Feuerschutz der Artillerie gelang es der Infanterie, den vorgelagerten Panzergraben zu überwinden. Am nächsten Tag hatte sich der Gegner abgesetzt, die 225. Infanterie-Division rückte in Antwerpen ein. Nachdem die Division bis zum 22. Mai 1940 in Antwerpen gelegen hatte, marschierte das Regiment über Mechelen bis zum 24. Mai 1940 nach Gastrode. Über Gent marschierte die Division nach Nevele. Dort wurde es zum Angriff auf den Gent-Lys-Kanal bereitgestellt. Dabei wurde die I. und II. Abteilung zur Zusammenarbeit mit dem Infanterie-Regiment 376 angewiesen. Das Regiment unterstützte in den folgenden Tagen den Angriff der Artillerie auf Nevele und den Lys-Kanal. Am 28. Mai 1940 war der Kampf um den Kanal und die Stadt zu Ende, Belgien hatte kapituliert. Das Regiment marschierte weiter nach Westen. Am 29. Mai 1940 wurde Brügge erreicht. Hier blieb das Regiment zur Durchführung von Gefangenen-Aufgaben vorerst liegen. Am 5. Juni 1940 wurde an die Nordseeküste zwischen der Schelde-Mündung nördlich von Antwerpen bis nach Breskens verlegt. Am 26. Juli 1940 übernahm das Regiment drei belgische 12-cm Kanonen-Batterien. Diese Batterien werden im Küstenschutz mit Alarmeinheiten versehen, so dass das Regiment zur intensiven Ausbildung aus seinen Stellungen genommen werden kann. Am 13. Juni 1940 verlegte das Regiment dann weiter in den Raum Arras - Albert - Baupaume, der bis zum 19. Juni 1940 bezogen werden konnte. Am 7. Juli 1940 wurde wieder an die Küste verlegt, dieses mal in den Raum zwischen der Schelde-Mündung und der belgisch-französischen Grenze. Im Oktober 1940 wurde die Division durch die 164. Infanterie-Division abgelöst und verlegte in den Raum Charleville - Rethel - Vouziers. Auch hier wurde wieder intensive Ausbildung betrieben. Die IV. Abteilung vom Regiment wurde jetzt dem Artillerie-Regiment 229 unterstellt und zu dessen IV. Abteilung umbenannt. Am 10. Juni 1941 verlegte die Division von der Küste ins Landesinnere in den Raum um Amiens. Ab dem 24. Dezember 1941 wurde die 225. Infanterie-Division und mit ihr das Regiment beschleunigt nach Osten verlegt. Dem Regiment wurde jetzt auch wieder die IV. Abteilung eingegliedert. Über Amiens verlegte das Regiment mit der Bahn nach Hamburg und Danzig. Von hier aus ging es mit dem Schiff nach Riga. Beim dortigen Eintreffen herrschten -30°C. Die Soldaten marschierten immer noch in ihren leichten Sommeruniformen, die sie in Frankreich trugen. Der Temperaturunterschied betrug 50°C!! Die französischen Beute-LKW erwiesen sich als absolut unzuverlässig und unbrauchbar. Die II. Abteilung verlegte zusammen mit dem Artillerie-Regiment 333 zur 269. Infanterie-Division.  Die I. Abteilung kam zur 16. Armee im Raum Pleskau und Staraja Russa. Die III. Abteilung wurde zusammen mit dem Infanterie-Regiment 377 an den Wolchow-Kessel verlegt. Die IV. schwere Abteilung kam zur 215. Infanterie-Division und kehrte nicht mehr zur Division zurück. Sie wurde jedoch erst im Juli 1943 zur IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 215 umbenannt. Am 1. März 1942 wurde die II. Abteilung der 96. Infanterie-Division unterstellt. Der Stab des Regiments wurde mit der Stabsbatterie bei der "Kampfgruppe von Basse" bei Lissino Korpus eingesetzt. Im Mai 1942 wurde das Regiment wieder der Division unterstellt und am Oranienbaumer Kessel bei Leningrad eingesetzt. Die Munitionslage war schlecht. Im Mai 1942 waren für jedes Geschütz ein Schuss Munition pro Tag verfügbar. Die 4., 6. und 7. Batterie hatten am 4. Juni 1942 je ein Geschütz an das Artillerie-Regiment 212 abzugeben. Bis zum 12. Juni 1942 hatte das Regiment im Ostfeldzug folgende Verluste: 46 Tote, 152 Verwundete und 1 Vermißter. Dazu kamen 87 Männer mit Erfrierungen 3. Grades. Im Dezember 1942 wurde die Division durch die 12. Luftwaffen-Feld-Division abgelöst, das Regiment verlegte in den Raum Tulebja südwestlich von Staraja Russa. Hier begann die Schlacht im Kessel von Demjansk. Nur unter großen Anstrengungen konnte ein Durchbruch der Roten Armee verhindert werden. Ende Januar wurde die Division zusammen mit der Division in die Thule-Stellung am Illmensee verlegt. Hier wurde das Regiment nördlich von Staraja Russa eingesetzt. Nach ruhigen Wochen wurde das Regiment ab Mitte Mai 1943 aus der Front genommen und mit der Division auf die Eisenbahn verladen. Ausgeladen wurde in Ljuban, um die 132. Infanterie-Division am Wolchow bei Weregowschtschina - Ramzy - Samostje - Ssmerdynja abzulösen. Hier wurde ab Juli 1943 eine neue schwere IV. Abteilung aus sechs schweren Feldhaubitzen und drei leichten Feldhaubitzen gebildet. Am 21. August 1943 wurde die 225. Infanterie-Division erneut aus der Front genommen und zwischen Ljuban und Mga gesammelt. Diese Bewegung war bis zum 1. September 1943 beendet. Am 5. September 1943 erhielt das Regiment den Befehl, die III. Abteilung mit dem Grenadier-Regiment 333 und die I. Abteilung mit dem Grenadier-Regiment 376 an die Front zu werfen. Die genannten Einheiten nahmen an der 3. Ladoga-Schlacht teil. Die II. Abteilung folgte am 7. September 1943 mit dem Grenadier-Regiment 377. Anschließend wurde das Regiment an die Newa vor Leningrad verlegt. Am 1. Oktober 1943 wurde das Regiment durch eine bei der 18. Armee aufgestellte schwere Abteilung wieder auf vier Abteilungen verstärkt. Am 14. Januar 1944 begann die russische Offensive gegen die deutschen Belagerungstruppen vor Leningrad. Die 225. Infanterie-Division musste sich absetzen und auf die Narwa zurückgehen. Dabei hatte das Regiment schwere Verluste zu beklagen, der Regimentsverband ging verloren. Erst hinter der Narwa fand das Regiment wieder zusammen. Die Division wurde direkt an den Peipus-See angelehnt. Laufend versuchte die Rote Armee, über die Narwa vorzustoßen, konnte aber abgewiesen werden. Im Juli 1944 wurde die Division in den Raum Dünaburg verlegt und dort im Abwehrkampf eingesetzt. Bis Ende Juli 1944 stand das Regiment dann in Kurland im Raum Komai - Ponemunani - Skapiskis. Am 17. September 1944 überquerte das Regiment nordwestlich von Friedrichstadt die Düna. Bis zum Oktober hatte die 225. Infanterie-Division Stellung südlich von Riga bezogen. Während der Schlachten um den Kurlandkessel war das Regiment im Raum Vainode - Pampali - Skuodas - Preekuln eingesetzt. Hier gerieten die Reste des Regiments in russische Kriegsgefangenschaft.

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes und der leichten Abteilungen des Regiments war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 225 zuständig. Für die schwere Abteilung übernahm ab Oktober 1943 die Artillerie-Ersatz-Abteilung 290 diese Aufgabe.

Regimentskommandeure:

Oberst Hans-Joachim von Stumpfeld Aufstellung - 5. Februar 1940 (wurde Arko 108)

Oberst Hans Gravenstein 6. Februar 1940 - 27. September 1942

Oberstleutnant Friedrich-Wilhelm Siehl (1943)

Oberst Johannes Zühlsdorf (1944)

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

Major der Reserve Peter Eduard Bielenberg (1943)

 

II. Abteilung:

 

III. Abteilung:

Major der Reserve Hermann Först (1943), (1944)

 

IV. Abteilung: